- Weiteres Russen-Schiff kaputt
- Wenig Bewegung an der Front
- US-Waffen und Berater kommen
- Kleines Dorf leistet Widerstand
- Das System der russischen Lügen
ANTIQUITÄT VERSENKT
In der Sucharnaja-Bucht vor Sevastopol – bei der derzeit besetzten Krim – wurde das russische Schiff «Kommuna» stark beschädigt. Dies belegen Fotos. Aber es ist nicht bekannt, mit welchen Mitteln dies geschah. Der Sprecher der Seestreitkräfte der Ukraine, Dmytro Pletentschuk, bestätigte den Erfolg der ukrainischen Marine: «Heute hat die ukrainische Marine auf der Krim ein weiteres Schiff der russischen Schwarzmeerflotte, Kommuna, abgeschossen», schrieb er. https://t.me/uniannet/131752
Die «Kommuna» war das älteste Schiff, welches weltweit für Kriegszwecke eingesetzt worden war. Es ist derzeit das einzige aktive Schiff der russischen Marine, das von der kaiserlichen Marine geerbt wurde. Die Spezialanfertigung, welches der Bergung von Untersee-Booten diente, wurde vor 112 Jahren gebaut und war seit 1915 im Einsatz. https://de.wikipedia.org/wiki/Kommuna_(Schiff)
Militärisch hat die «Kommuna» keine vergleichbare Bedeutung mit der vor zwei Jahren versenkte «Moskwa», aber als Rarität und Stolz der russischen Marine hatte das Schiff eine ähnliche Bedeutung. https://twitter.com/zloy_odessit/status/1781983219916689882
DIE FRONT-LAGE DIESE WOCHE
Insgesamt ist die Lage im Krieg nicht stark verändert. Die Russen üben weiter hohen Druck aus, erreichen nur kleine Geländegewinne, bei unverhältnismässigen Verlusten.
Anhand der Verluststatistiken zeigt sich der Wechsel in der Taktik der russischen Armee, welche auch ein Ausdruck von mangelndem Material ist. Diese Woche töteten die ukrainischen Verteidiger eine vergleichbare Zahl Russen, wie in den Wochen zuvor. Dagegen nahm die Anzahl zerstörter Panzer und Panzerfahrzeuge ab, weil die Russen immer weniger davon haben, während es an Personal nicht mangelt. Nach verschiedenen Frontmeldungen griffen die russischen Soldaten die Verteidigungsstellungen mit reiner Infanterie (soldatische Fusstruppen) ohne Panzerunterstützung an.
Grössere Gefechte gibt es derzeit nur im südlichen Teil der Ostfront. In der Region Bakhmut greifen die Russen Chasiv Yar weiterhin an und kommen langsam voran. Ebenfalls langsam voran kommen die Angreifer in der Region Avdiivka und die Stellung Nowomichailivka wurde von den Ukrainern geräumt. Zuvor hatten sie dort mehrere hundert gepanzerte Fahrzeuge und tausende russische Soldaten erfolgreich bekämpft.
Aus Kupjansk, Kreminna, Robotine und Krinky am Dnipro werden kleinere Kämpfe gemeldet, ohne dass sich die Lage stark verändert hat.
Auf der ukrainischen Seite geht die systematische Zerstörung von Oel-Raffinerien und Militärstützpunkten weiter. In dieser Woche wurden auch umfassende Angriffe auf russisches Territorium durchgeführt und der Abschuss eines strategischen Bombers war ein bedeutender Erfolg. https://twitter.com/Strien9/status/1781955630460473455
WAFFEN UND BERATER KOMMEN
Bis Ende nächster Woche werden die ersten amerikanischen Langstrecken-Raketen in der Ukraine eintreffen. Dies gab Mark Warner, Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des US-Senats bekannt. «Ich hoffe, dass die Lieferungen von ATACMS-Langstreckenraketen beginnen werden, sobald das Dokument bis Dienstag oder Mittwoch beim Präsidenten eintrifft», sagte Warner der US-Station CBS. Diese Lieferung sind eine direkte Folge des gestrigen JA des US-Repräsentantenhauses zum 61 Milliarden Dollar Hilfepakets für die Ukraine. https://www.cbsnews.com/news/mark-warner-face-the-nation-transcript-04-21-2024/
Die Ukraine kann damit rechnen, in wenigen Tagen die versprochene Militärhilfe der USA zu erhalten; einige der im Rahmen des jüngsten Pakets für Kiew bestimmten Waffen befinden sich bereits in Deutschland auf amerikanischen Stützpunkten. Dies sagte der deutsche Politikwissenschaftler und Sicherheitsexperte Frank Umbach dem Sender NTV. «Die Amerikaner gehen davon aus, dass dieser Deal noch genehmigt wird, sie haben eine Reihe logistischer Vorbereitungen getroffen.Sie sind so weit fortgeschritten, dass sich einige dieser Militärgüter, Kampfsysteme und Munition bereits in Deutschland auf US-Stützpunkten befinden», bemerkte er. https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-kann-auf-mehr-weitreichende-Super-Raketen-hoffen-article24889540.html
Die USA planen, etwa 60 Militärberater in die Ukraine zu entsenden, sagte Pentagon-Sprecher General Patrick Ryder. Dies berichtet die Zeitschrift «Politico». Die Berater werden die Logistik und Überwachung der Waffen unterstützen, die die USA in die Ukraine schicken, sowie das ukrainische Militär bei der technischen Wartung unterstützen. Dies sei notwendig, weil im Sommer mit einer Zunahme der Feindseligkeiten gerechnet wird. https://www.politico.com/news/2024/04/20/us-troops-ukraine-00153499
DÄNEMARK WILL LIEFERN
Diese Woche wurde berichtet, dass Dänemark statt der versprochenen 22 F-16 Kampfjets, sondern nur 12 liefern wird, weil nicht alle Flugzeuge einsatzbereit seien. Ausserdem habe Dänemark einen Teil der funktionierenden Flotte an Argentinien verkauft. https://aldrovandi.net/2024/04/16/ukraine-aktuell-nr-783-16-4-24-23uhr/
Heute widersprach Ole Egberg Mikkelsen, der dänische Botschafter in Kyiv: Dänemark werde alle versprochenen F-16 in die Ukraine transferieren. Die ersten Flugzeuge werden diesen Sommer eintreffen. Mikkelsen sagte: «Es wird auf jeden Fall Flugzeuge für die Ukraine geben. Das ist unsere gesamte F-16-Flotte, die jetzt ausser Dienst gestellt wird, weil wir eine neue Generation von Flugzeugen erhalten – die F-35. Einige werden nach Argentinien geliefert. Keine Sorge. Die F-16 werden wie versprochen geliefert». Eine genaue Zahl nannte der Botschafter allerdings nicht. https://t.me/uniannet/131774
NUR NOCH REPARATUREN
Die russische Rüstungsindustrie produziert keine T-80 Panzer, sondern repariert lediglich beschädigte Geräte. Das geht aus einem Video hervor, welches in der Rüstungsfabrik Omsktransmash gedreht wurde, als der russische Verteidigungsminister dort einen Besuch abstattete. Der T-80 Panzer ist ein Produkt der 80-er Jahre und nicht auf einem vergleichbaren Stand, wie die Panzer welche die Ukraine vom Westen erhalten hat und erhält. https://twitter.com/PStyle0ne1/status/1781270062348792060
BEISPIEL EINER SCHLACHT
Es ist ein kleines Dorf in der Region Donezk und sein Name wurde in der bisherigen Berichterstattung nicht erwähnt. Das Dorf heisst Novomichailivka und es wird von den Fallschirmjägern der ukrainischen 79. separaten Luftlandebrigade gegen die russischen Angreifer verteidigt.
Aufgrund von Drohnen und Satellitenaufnahmen zeigt ein Video https://twitter.com/i/status/1781338761869025676 was diese Eliteeinheit den Russen an Schäden zugefügt hat. Insgesamt wurden in 6 Monaten 314 Einheiten russischer Ausrüstung zerstört, darunter Panzer und gepanzerte Mannschaftstransporter. Die Summe der getöteten Russen wird nicht aufgezeigt und auch nicht, welche Opfer die Ukrainer brachten. https://twitter.com/front_ukrainian/status/1781338761869025676
DIE SYSTEMATISCHEN LÜGEN
In Russland gibt es auf staatlichen Kanälen zwei bekannte TV-Propagandisten: Olga Skabejewa und der von westlichen Reaktionären (beispielsweise der «Weltwoche») gehätschelte Wladimir Solowjow.
Skabejewa wurde bei einem Kurs einer Kommunikations-Masterklasse im russischen Kaluga gefilmt. Auf dem Video https://twitter.com/i/status/1781231093464596648 erklärte sie ganz offen, dass die russischen Angriffe auf die Ukraine nur eine Frage der Interpretation seien und dass der Angriff selbst keine Rolle spiele, sondern nur unsere Haltung dazu. Ihre Arbeit als «Journalistin» müssten, unabhängig von den beschriebenen Ereignissen, den staatlichen Interessen dienen.