UKRAINE AKTUELL Nr. 798 (1.5.24/22Uhr)

  • Wie die Ukraine verraten wurde
  • Dramatische Energie-Situation
  • Benzin wird in Russland knapp
  • Neues Sanktionspaket der USA
  • Georgier kämpfen auch heute

UKRAINE SCHWÄCHTE SICH SELBST

Die drei Regierungen vor derjenigen von Volodymyr Zelenskyj haben die ukrainische Armee massiv abgerüstet. Dies geht aus einer heute veröffentlichten Info-Grafik hervor. Im Detail reduzierte die Regierung Leonid KUTSCHMA: 399 Panzer, 1596 Schützenpanzer/Schützenpanzer; 182 Flugzeuge, 18 Hubschrauber; 820 Luftverteidigungssysteme und MANPADS. Die Regierung von Wiktor JUSCHTSCHENKO entledigte sich 886 Panzer, 1847 Schützenpanzer/Schützenpanzer;

272 Flugzeuge, 343 Flugzeuge, 56 Hubschrauber; 494 Luftverteidigungssysteme und MANPADS; 25 TRC „Tochka-U“-Raketen und 182 weitere Raketen. Und schliesslich rüstete die Regierung von Putins Freund Wiktor JANUKOWYTSCH: 1292 Panzer, 269 gepanzerte Personentransporter/ Schützenpanzer; 225 Flugzeuge, 45 Hubschrauber und 252 Raketen. https://www.slovoidilo.ua/2024/05/01/infografika/bezpeka/xto-ta-skilky-vijskovoyi-texniky-vyviv-skladu-zsu-napadu-rosiyi

ENERGIE-SITUATION DRAMATISCH

Nach den massiven russischen Angriffen auf Energie- und Wärmeanlagen ist die Situation in der Ukraine aktuell schwieriger als vor einem Jahr. Sergei Nagornyak, ein Mitglied des ukrainischen Parlaments und Mitglied des Energieausschusses sagte: «Den Menschen muss jetzt die Wahrheit über das tatsächliche Ausmass der Zerstörung im Energiesektor gesagt werden. Die Ukrainer müssen einsehen, dass die Situation jetzt komplizierter ist als im letzten Winter. Deshalb müssen wir jetzt schwierige, aber notwendige Entscheidungen treffen. Andernfalls kommt es im Winter zu einem großen Strommangel und es kann zu dieser Zeit 6-12 Stunden lan g kein Licht geben. Eine solche Lösung könnte eine Überarbeitung des Stromtarifs sein.» https://t.me/insiderUKR/74050

ERNEUT ANGRIFF AUF RAFFINERIE

In einer Sonderoperation hat der militärische Nachrichtendienst in der letzten Nacht die Ölraffinerie Rjasan auf dem Territorium der Russischen Föderation mit Drohnen getroffen. Dabei explodierte die für die Raffinerieleistung zentrale Vakuumdestillationsanlage. Augenzeugen zufolge waren die ersten vier Explosionen nachts gegen 02:00 Uhr auf dem Gelände der Anlage zu hören, woraufhin auf dem Gelände der Raffinerie ein Großbrand ausbrach. Der Drohnenangriff auf das Gebiet der Region Rjasan wurde auch vom örtlichen Gouverneur Pawlo Malkow bestätigt. Die Raffinerie gehört der Firma «Rosneft», verarbeitet pro Jahr maximal 17-18 Millionen Tonnen Öl pro Jahr. Der Grossteil der Produkte wird exportiert, respektive wurde exportiert. https://www.rbc.ua/rus/news/ataka-na-ryazanskiy-naftopererobniy-zavod-1714543069.html und https://twitter.com/bayraktar_1love/status/1785592137930686735

BENZIN WIRD KNAPP IN RUSSLAND

Aufgrund ukrainischer Angriffe auf Raffinerien droht Russland das Benzin auszugehen. Das schreibt die amerikanische Publikation «Politico». Die Dieselpreise für Russen sind stark angestiegen, während die Benzinpreise ein Sechsmonatshoch erreicht haben. Russland hat bereits die Ausfuhr von Benzin und Diesel verboten. Möglicherweise muss es Benzin aus Reserven in Belarus importieren.

Billiger Kraftstoff sei wichtig für die Kriegsführung und daher würden die Angriffe die russische Führung zentral treffen. https://www.politico.eu/article/vladimir-putin-russia-diesel-prices-skyrocket-ukraine-war-drone-strikes-oil-refineries/

NEPALESEN AUF DER FLUCHT

Söldner aus Nepal verlassen massenhaft die russische Armee und versuchen, sich in der Nähe von Luhansk niederzulassen. Das berichtet der militärische Geheimdienst der Ukraine – GUR.

Ihre Flucht wurde durch große Verluste bei «Fleischangriffen» und die brutale Haltung der Moskauer Feldkommandanten verursacht, einschliesslich aussergerichtlicher Hinrichtungen wegen der Weigerung, Befehlen Folge zu leisten. Im Moment suchen russische Soldaten nach ihnen.

Weil sie den Söldnervertrag unterzeichnet haben, können die Nepalesen weder nach Russland zurück, noch in ihre Heimat. https://t.me/voynareal/88702

DIE FOLGEN DER VERMINUNG

Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Ukraine derzeit eines der am stärksten verminten Länder der Welt. Gleichzeitig findet ein Teil der Feindseligkeiten nach Beginn der Invasion im Jahr 2022 im Gebiet der fruchtbarsten Böden des Landes und ganz Europas statt. Und sie sind es, die unter dem Einfluss von Verschmutzung und Erosion stehen, was sich in hohem Masse negativ auf die Tierwelt auswirkt.

Oleksiy Burkovskii, Leiter der Donezker Regionalorganisation «Allukrainische Umweltliga» zeigt die Folgen im Detail in einem Interview auf, welches hier veröffentlicht wurde: https://tribun.com.ua/uk/110759-zemlevlasniki-zalishajutsja-majzhe-ni-z-chim-prirodooxoronets-oleksij-burkovskij-pro-naslidki-vijni-na-sxodi

NEUE SANKTIONEN DER USA

Die Vereinigten Staaten haben neue Sanktionen gegen Russland eingeführt. Die Liste umfasst fast 300 juristische Personen und Einzelpersonen sowie Organisationen

Das Sanktionspaket umfasste auch Unternehmen aus Belgien, China, der Slowakei, der Türkei, Aserbaidschan und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Washington begründete die Einführung von Beschränkungen gegen sie damit, dass sie Moskau dabei helfen, Sanktionen zu umgehen und Ausrüstung im Ausland zu kaufen. Genannt werden unter anderem die «Tulun International», «RG Solutions», «Finder Technology», «Wuhan Global Sensor», «Hengbangwei Electronics» alle Hongkong» oder die Ultran Electronic Components aus Russland. Die gesamte Liste ist auf der offiziellen Webseite des amerikanischen Finanzministeriums einsehbar:  https://home.treasury.gov/news/press-releases/jy2318

DEMOS IN TIFLIS OHNE PAUSE

Das Parlament Georgiens hat das umstrittene «Gesetz über Agenten» grundsätzlich verabschiedet. Im Parlament fiel der Entscheid mit 83 gegen 23 Stimmen. Eingebracht worden war es von der prorussischen Regierung unter der Führung der Partei «Georgischer Traum». Die Schlussabstimmung ist für in drei Wochen geplant.

Vor dem Parlament in der Hauptstadt Tiflis versammelten sich auch heute, zum 14. Tage in Folge, mehrere tausend vorwiegend junge Frauen und Männer. Sie protestieren gegen das Gesetz, welches nach russischem Muster gegen die Opposition eingesetzt werden soll.

Bei der gestrigen Demonstration kam es zu gewalttägigen Übergriffen der Polizei auf die Demonstranten. Mehrere dutzend Personen wurden festgenommen.  https://t.me/uniannet/132692

Während der heutigen Parlamentsdebatte meldet sich ein gewählter Volksvertreter zu Wort, der gestern von Schergen des Regimes schwer misshandelt worden war, weil er an der Demonstration teilgenommen hatte. https://twitter.com/i/status/1785588843917238532

EU MACHT DRUCK AUF GEORGIEN

Das Europäische Parlament hat vorgeschlagen, Georgien seinen Kandidatenstatus für die EU-Mitgliedschaft zu entziehen, weil Sicherheitskräfte bei Protesten gegen das Gesetz über «ausländische Einflussnahme» Gewalt angewendet haben. Auf X schrieb Josep Borrell, Aussenbeauftragter der EU: «Ich verurteile auf das Schärfste die Gewalt gegen Demonstranten in Georgien, die friedlich gegen das Gesetz über ausländische Einflussnahme demonstrierten. Georgien ist ein EU-Beitrittskandidat, und ich fordere die georgischen Behörden auf, das Recht auf friedliche Versammlungen zu gewährleisten, und die Anwendung von Gewalt zu deren Unterdrückung ist inakzeptabel.» https://twitter.com/JosepBorrellF/status/1785587562674798752

MOSKAU STELLT BEUTE AUS

In der russischen Hauptstadt wurden gestern mehrere westliche Rüstungsgegenstände ausgestellt, welche im Ukraine-Krieg zerstört wurden. Es handelt sich unter anderem um einen amerikanischen Abrams M1A1 Panzer und einen deutschen Panzer vom Typ Leopard 2A6.

Die russische Führung macht nun also dasselbe, was die ukrainische Regierung vor zwei Jahren in Kyiv gemacht hat: Die Ausstellung von Schrott des Gegners. Russland brauchte etwas länger, bis sie zu Beute kam. https://twitter.com/zloy_odessit/status/1785560743120621718

Facebook
Twitter
Pinterest
Telegram
Email
Print
BLICKPUNKT

Ähnliche Texte

Nachrichten

7:30/US-Wahl: Weitere Trump-Stimmen

Vor 4 Jahren verloren die Republikaner den «Swing-Staat» Georgia. Dieses Jahr hat Donald Trump die Gegend zurückerobert und bekommt dafür 16 Wahlmänner-Stimmen. Nun fehlen noch

Mehr »
Nachrichten

6:30/US-Wahl: TRUMP vor dem Sieg

Donald Trump hat aktuell 234 von den notwendigen 270 Wahlmänner-Stimmen auf sicher. Wen er die Swings-States Pensylvania (19 Wahlmäner-Stimmen), Arizona (11 Wahlmänner) und Georgia (16

Mehr »
Nachrichten

6Uhr/US-Wahl: Trump überholt Harris

Donals Trump steht kurz davor, die notwendige Anzahl Stimmen zu erreichen, um US-Präsident zu werden. Er hat North Carolina gewonnen, ein traditioneller «Swing-State» den er

Mehr »

Copyright © 2020. www.aldrovandi.net. All rights reserved.