UKRAINE AKTUELL Nr. 785 (18.4.24/21Uhr)

  • NATO-Länder liefern 6 PATRIOTS
  • Russlands Radar-System beschädigt
  • Drei Spione in zwei Ländern verhaftet
  • Ukraine leidet unter Strommangel
  • Georgische Regierung provoziert

NATO-LÄNDER LIEFERN 6 PATRIOTS

Am 3.April hatte der ukrainische Aussenminister Kuleba die Lieferung von mindestens 5 – 7 Patriot Luftwaffen-Abwehrsysteme gefordert, um das Land vor den russischen Raketen zu schützen. https://aldrovandi.net/2024/04/03/ukraine-aktuell-nr-770-3-4-24-21uhr/

Heute stimmten die NATO-Länder der Lieferung von 6 weiteren Patriots-Systemen an die Ukraine zu. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt an, dass die NATO-Partner der Ukraine sieben Patriot-Systeme liefern können. Deutschland hat sich bereits verpflichtet, ein System zu liefern, und es wurden sechs weitere von anderen Ländern gefunden. https://twitter.com/rshereme/status/1781001057390198902

Gleichzeitig sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass das Bündnis daran arbeite, mehr Luftverteidigungssysteme in die Ukraine zu schicken: «Wir haben Daten über die verschiedenen Luftverteidigungssysteme der NATO gesammelt und uns auf die Patriot-Systeme konzentriert. Und wir arbeiten mit den Verbündeten zusammen, damit sie einige ihrer Systeme in die Ukraine übertragen.» Ihm zufolge können auch andere Luftverteidigungssysteme, darunter NASAMS-Flugabwehrraketensysteme, in die Ukraine transferiert werden: «Verzögerungen bei der Lieferung von Luftverteidigungssystemen bedeuten, dass mehr russische Raketen ihre Ziele in der Ukraine treffen werden», warnte er. https://t.me/uniannet/131491

Der niederländische Premierminister hat angeboten, Patriot-Systeme von Ländern zurückzukaufen, die sie nicht an die Ukraine ausliefern wollen. Das berichtet der britische «Guardian» und zitiert Mark Rutte so: «Viele Länder haben eine Menge Patriot-Systeme und wollen sie vielleicht nicht direkt liefern. Wir können sie von ihnen kaufen, wir können sie an die Ukraine liefern, wir haben das Geld.» https://twitter.com/nexta_tv/status/1780841905657421887

WEITERES IRIS-SYSTEM FÜR KYIV

Eine weitere IRIS-T-Luftverteidigungsbatterie werde in den kommenden Wochen in der Ukraine stationiert sein. Dies gab Helmut Rauch bekannt, der Chef des Unternehmens Diehl Defence, das die Flugabwehrraketenkomplexe Iris-T SLM herstellt: «Drei unserer Systeme stehen bereits in der Ukraine, noch weitere werden dieses Jahr ausgeliefert. Das nächste kommt in wenigen Wochen», sagte er im Gespräch mit einem BILD-Korrespondenten. Helmut Rauch traf zusammen mit dem deutschen Vizekanzler Robert Habeck in der Ukraine ein. Dieser Besuch wurde nicht angekündigt. https://www.bild.de/politik/inland/er-trifft-praesident-selenskyj-robert-habeck-besuch-in-kiew-661e9e987cb97f0fda95f8cc

GROSSSCHADEN AUF DER KRIM

Heute veröffentlichte der ukrainische Generalstab Unterlagen und Videos zum gestern hier gemeldeten Angriff auf den Militärflughafen Dzhankoy auf der besetzten Halbinsel Krim. https://aldrovandi.net/2024/04/18/ukraine-aktuell-nr-784-17-4-24-21uhr/

Das Video zeigt, wie hintereinander mehrere Drohnen auf dem Flugplatz einschlagen und es dort zu mächtigen Explosionen kommt. Die Bilanz der schweren Beschädigungen, respektive der Zerstörungen umfasst: 4 S-400-Flugabwehrraketenwerfer; 3 Radarstationen; Kontrollpunkt für Luftverteidigungsausrüstung; «Fundament-M»-Luftraumüberwachungsausrüstung.

Die Zahl der beschädigten oder zerstörten feindlichen Fluggeräte und die Zahl der Opfer unter dem Personal der russischen Besatzungsarmee werden geklärt. https://t.me/c/1656189054/1992

MEHRERE «RADAR-LÖCHER»

Innerhalb weniger Tage wurden mehrere wichtige Objekte der russischen Flugabwehr zum Ziel ukrainischer Angriffe, sowohl auf dem Territorium Russlands als auch auf der besetzten Krim. Damit wurden mehrere Löcher in die russische Radar-Struktur und damit in ihre Fähigkeit zur Kriegsführung gerissen.

Am 11.April wurde der «CONTAINER-RADAR» in der Nähe der Stadt Kovilkino ( Republik Mordowien) 680 km von der Grenze zur Ukraine entfernt, angegriffen. Diese Radarstation besteht aus 144 Antennenspeisemasten mit einer Höhe von jeweils 34 m (FOTO im Newsletter). Das System ist 1300 m lang und 200 m tief. Es ist das Herzstück der russischen Radar-Systeme und seit 2019 im Einsatz. Mithilfe dieses Systems konnte der gesamte ukrainische Luftraum überwacht werden. Es diente für die Koordination aller militärischen Aktionen in der Ukraine, dem Massenstart von Marschflugkörpern, sowie dem Einzelflug von Hyperschallraketen. Die Spezialisten von «Defence Express» schrieben: «Das System ist in der Lage, im Interesse der russischen Armee eine ständige Überwachung des Luftraums der Ukraine durchzuführen.» Nach Angaben verschiedener Quellen wurden am 11.April einzelne Teile dieser Anlage beschädigt.

Das am 17.April zerstörte System «FUNDAMENT-M» war in der Lage verschiedene Radardaten auszuwerten. Laut seinen russischen Entwicklern ermöglicht es «die effektive Verwaltung von Informationsquellen über die Luftlage und die Ausgabe verarbeiteter Daten an Kontrollpunkte». Das System ist relativ neu und war elementar für die Angriffe auf den Süden der Ukraine. Nun gibt es das nicht mehr.

Das gilt auch für die ebenfalls am 17.April zerstörten «S-300/400 RAKETENWEFER». Die sowjetischen Flugabwehrraketensysteme S-300 und später deren Modifikation S-400 waren für den Angriff auf Luftziele konzipiert: strategische und taktische Flugzeuge, taktische und operativ-taktische ballistische Raketen, Hyperschallziele, Störsender, Aufklärungsflugzeuge, Drohnen usw . Dabei handelt es sich um eine universelle Flugabwehrwaffe – zur Verteidigung wichtiger Objekte oder zur Deckung von Bodentruppen. Der Ukraine gelang es, gleich vier komplette Systeme zu sprengen. (Mehr Informationen dazu auf https://nv.ua/ukr/ukraine/events/rls-konteyner-zrk-s-400-sistema-fundament-m-foto-ta-udari-ukrajini-po-ppo-rosiji-novini-ukrajini-50411137.html

ATTACKE HINTER DER FRONT

Im Chemiewerk Kamensky in der russischen Region Rostow ist ein Brand ausgebrochen. Nach bisher nicht bestätigten Informationen waren ukrainische Drohnen am Ursprung dieses Feuers.

Die Fabrik produzierte den festen Treibstoff für Raketen, welche mit Mehrfachraketenwerfern (MLRS) gegen die Ukrainer eingesetzt werden.

Fotos zeigen, dass Teile der Gebäude in Brand stehen. Die russischen Behörden meldeten dagegen nur «zerbrochene Fensterscheiben». https://t.me/uniannet/131459https://t.me/uniannet/131459

ERSTAUNLCHE WORTE

Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sagte gestern: Wenn Putin die Ukraine besiegt, wird er als nächstes in andere Länder einmarschieren. «Der Ukraine jetzt tödliche Hilfe zukommen zu lassen, ist von entscheidender Bedeutung… Ich würde lieber Kugeln in die Ukraine schicken als amerikanische Jungs.» https://twitter.com/igorsushko/status/1780811698120847516

Kurz zuvor war bekannt geworden, dass ein Gesetzesvorschlag erarbeitet wurde, über den an diesem Samstag abgestimmt wird. Dabei wurde das ursprüngliche Hilfepaket für Israel, die Ukraine und den pazifischen Raum in drei Vorlagen aufgeteilt und es wird separat darüber abgestimmt. https://aldrovandi.net/2024/04/18/ukraine-aktuell-nr-784-17-4-24-21uhr/

ATTENTAT-PLAN AUFGEDECKT

Polnische und ukrainische Strafverfolgungsbehörden haben gemeinsam einen Polen dingfest gemacht, der an einem Attentatsplan gegen den ukrainischen Präidenten Volodymyr Zelenskyj beteiligt war. Der als Agent angeworbene Mann habe dem russischen Geheimdienst ein Attentat auf den Präsidenten «angeboten». Er sammelte Informationen über die Sicherheit des Flughafens Rzeszów-Jasionka in Polen und übermittelte sie Russland. Dies sollte unter anderem dazu dienen, den russischen Geheimdiensten bei der Planung eines möglichen Attentats auf den Präsidenten der Ukraine, Zelenskyj, während seines Aufenthalts in Polen zu helfen. https://t.me/operativnoZSU/143307

2 RUSSISCHE SPIONE VERHAFTET

Zwei deutsch-russische Staatsangehörige wurden in Süddeutschland verhaftet, weil sie verdächtigt werden, Sabotageanschläge, unter anderem auf US-Militäreinrichtungen, geplant zu haben. Die Behörden sprachen von einem ernsthaften Versuch, die militärische Unterstützung für die Ukraine zu untergraben. Die Männer, die als Dieter S. und Alexander J. bezeichnet werden, stehen im Verdacht, als russische Spione im Auftrag des Kremls zu agieren, wie deutsche Medien berichten. Die Staatsanwaltschaft teilte lediglich mit, dass die Männer beschuldigt werden, für einen ausländischen Geheimdienst zu arbeiten. https://www.theguardian.com/world/2024/apr/18/germany-arrests-two-for-alleged-plot-to-attack-military-bases-on-behalf-of-russia

STROM NICHT IMMER VERFÜGBAR

Die grossflächige Zerstörung des ukrainischen Energiesystems durch russische Raketen hat auch mittelfristige Folgen. (FOTO einer brennenden Trafostation) Die Ukrainer müssten in den kommenden Monaten mit Stromausfällen rechnen. Das sagte Vladimir Kudrytsky, Geschäftsführer des staatlichen Stromunternehmen Ukrenergo am TV.

Ihm zufolge wird die Stromversorgung trotz der bereits laufenden Reparaturarbeiten im Frühjahr und Sommer ausgeschaltet. Die Einschränkungen werden vorerst ausschliesslich für das Gewerbe und die Industrie gelten.  Das Defizit soll durch den Import von Strom aus Rumänien, Polen und der Slowakei gedeckt werden. Bei sehr hoher Last würde dies jedoch nicht reichen und dann werden Abschaltpläne in Kraft treten. https://t.me/uniannet/131484

GEORGIEN PROVOZIERT UKRAINE

Das nach Kreml-Muster erstellte «Anti-Agenten-Gesetz» zur Unterdrückung der landesinternen Opposition wurde gestern vom georgischen Parlament verabschiedet.

Heute sagte der georgische Ministerpräsident Irakli Kobachidse (FOTO im Newsletter), dass die Verabschiedung des Gesetzes über «ausländische Agenten» das Land vor einer «Ukrainisierung» schützen werde.

Das ukrainische Aussenministerium hat auf diese Aussage reagiert: «Die Verwendung des Namens unseres Landes in einem derart abwertenden Kontext schadet den ukrainisch-georgischen Beziehungen zusätzlich. Die Russifizierung, nicht die mythische „Ukrainisierung“, ist eine echte Bedrohung für Georgien». https://t.me/voynareal/87884

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