ÜBER 71’000 KRIEGS-VERBRECHEN
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges wurden 71’321 mutmassliche russische Kriegsverbrechen und über 16’000 Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine registriert. Diese Zahlen nannte heute der ukrainische Generalstaatsanwaltschaft.
Ausserdem seien seit dem 24. Februar 2022 mindestens 461 Kinder im Krieg Russlands gegen die Ukraine getötet und mindestens 927 verletzt worden. https://kyivindependent.com/news-feed/prosecutor-generals-office-records-over-71-500-russian-war-crimes-crimes-of-aggression-in-ukraine
Die russische Invasion in der Ukraine habe die «die massivsten Menschenrechtsverletzungen, die wir heute erleben», ausgelöst. Das sagte UN-Generalsekretär António Guterres an einer Veranstaltung zum 75-jährigen Jubiläum zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR).
VERSCHLEPPTE KINDER GESUCHT
Eine internationale Kommission soll ukrainische Kinder aufspüren, die aus den besetzten Gebieten illegal nach Russland gebracht wurden. Darauf einigten sich die Europäische Kommission und die polnische Regierung.
«Seit Beginn der Invasion haben die russischen Streitkräfte schätzungsweise Tausende von ukrainischen Kindern nach Russland verschleppt. Die Entführung ukrainischer Kinder ist ein grosses soziales Problem, eine Tragödie und ein Verbrechen», sagte Dana Spinant, stellvertretende Hauptsprecherin der Europäischen Kommission. https://t.me/KyivIndependent_official/15919
SÜDFRONT: BESATZER AUF DER FLUCHT
Die von Moskau installierten Besatzungsbehörden in den Städten Oleshky und Skadovsk im Gebiet Kherson bereiten sich auf die Flucht auf die von Russland besetzte Krim vor.
Sie würden eine ukrainische Gegenoffensive befürchten, schreibt heute der Generalstab der ukrainischen.
Vor 6 Tagen hätten lokale Kollaborateure begonnen, die Region in Richtung der Krim-Städte Bachtschysarai, Simferopol und Kertsch zu verlassen.
Oleshky liegt am Ostufer des Flusses Dnipro, 23 Kilometer von der befreiten Stadt Cherson entfernt, während Skadovsk am Schwarzen Meer liegt, viel näher an der Krim.
Für die Flucht werden russische Lastwagen eingesetzt und mitgenommen werden darf nur Handgepäck. https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua/videos/506490865012036/
MARIUPOL IN REICHWEITE
In den letzten zwei Wochen gab es mehrere Explosionen in der von Russen besetzten Hafenstadt Mariupol. Dabei kamen, wie am 25.Februar https://aldrovandi.net/2023/02/25/ukraine-aktuell-nr-367-25-2-23-23uhr/ mehrere russische Munitionslager, Treibstofftanks, Armeedepots und Besammlungspunkte zu Schaden.
Der britische Geheimdienst berichtet von 14 Explosionen seit dem 22. Februar. Dies sei beunruhigend für den Kreml. Mariupol liegt mehr als 80 Kilometer von der Front entfernt, aber innerhalb von Mariupol sind proukrainische Partisanen aktiv.
Die Briten schreiben: «Russland wird besorgt darüber sein, dass sich unerklärliche Explosionen in einer Zone ereignen, die es zuvor als ausserhalb der Reichweite der ukrainischen Angriffsmöglichkeiten eingeschätzt hatte.» https://twitter.com/DefenceHQ/status/1630100160515649536
KEINE UNERSCHÖPFLICHE RESERVE
Das russische Wehrpflichtsystem bringt jedes Jahr etwa 260’000 neue Soldaten hervor. Nicht alle Soldaten können in der Ukraine eingesetzt werden und deshalb reicht dies nicht aus, um die Verluste zu ersetzen.
Deshalb hat die russische Armee durch die Rekrutierung von Reservisten und «Freiwilligen» ihre Truppen wieder aufgefüllt.
Hinzu kamen mehrere verdeckte Kampagnen zur Mobilisierung von Soldaten, insbesondere in ultra-nationalistischen Bewegungen ausserhalb von Russland. Und auch die Kampagne der Wagner-Söldner in den Zuchthäusern habe diesem Zweck gedient.
Damit seien die Möglichkeiten für neue Mobilisierungen nur noch gering. Dies schreibt das amerikanischen «Institut for the study of war» im neusten Report und zeigt detailliert die verschiedenen bisherigen Rekrutierungskampagnen nach.
Aktuell versuche die russische Armee Soldaten aus den von ihnen besetzten Gebieten des Donbass zu rekrutieren, was in den sogenannten «Republiken» auf Widerstand stösst.
Das Institut schreibt: «Das Gespenst der unbegrenzten russischen Arbeitskraft ist ein Mythos. Putin war bereits gezwungen, schwierige und suboptimale Entscheidungen zu treffen, um die schrecklichen Verluste zu kompensieren, die sein Krieg dem russischen Militär zugefügt hat, und er wird im Jahr 2023 vor ähnlich schwierigen Entscheidungen stehen.» https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-february-26-2023
GESCHEITERTER DROHNEN ANGRIFF
In der Nacht griffen Putins Truppen mit 14 iranischen Shahed-Drohnen die Ukraine an. 11 der Drohnen wurden abgeschossen, davon 9 rund um Kiew. Bei den Abschüssen gab es keine Folgeschäden an Menschen und Gebäuden durch herabstürzende Teile.
Beim Ort Chmelnyzkyj erreichten die Drohnen ihr Ziel. Mehrere private Gebäude wurden zerstört und eine Frau getötet. https://t.me/suspilnedonbas/11496
Noch vor zwei Tagen hatte der britische Geheimdienst gemeldet, dass es 10 Tage lang keine Drohnenangriffe mehr gegeben habe, weil die Depots mit Kamikaze-Drohnen aufgebraucht seien.
RELATIV KLEINER SCHADEN
Bei Explosionen auf einem Militärflughafen in Weissrussland sei tatsächlich ein russisches Überwachungsflugzeug vom Typ A-50 beschädigt worden. https://aldrovandi.net/2023/02/26/ukraine-aktuell-nr-368-26-2-22-21uhr/
Dies bestätigte Jurij Ihnat, Sprecher der Streitkräfte der Ukraine, in einem TV-Interview und bezog sich auf «eigene Quellen». Aber, damit werde die Fähigkeit Russlands die Ukraine anzugreifen, nicht wesentlich behindert. Russland verfüge über 9 derartige Flugzeuge von denen mindestens 4 modernisiert sind. https://t.me/nvua_official/43480
PUTIN ZEICHNET SEAGAL AUS
Putin hat heute den amerikanischen in die Jahre gekommenen Actionfilmstar Steven Seagal, der auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, mit dem Orden der Freundschaft ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde auf dem Internetportal der russischen Regierung bekannt gegeben. Mit dem Orden werden Menschen geehrt, die nach Ansicht Russlands zur Verbesserung der internationalen Beziehungen beigetragen haben.
Seagal war ein lautstarker Befürworter der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 und besuchte im vergangenen Jahr die von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine. https://apnews.com/article/7330a49c2ff53a3cf4b24fdfd3b6e0de