Ukraine Aktuell (27.4.22/22:15Uhr)

FOTO AUS CHARKIV:
Zerstörungen im Studentenquartier (Quelle: Oleg Sinegubow, Leiter der regionalen Staatsverwaltung von Charkiv)

GROSSE INVASION KOMMT NOCH

Der Ukraine stehen nach den Worten ihres Verteidigungsministers Oleksij Resnikow «extrem harte Wochen» bevor. «Der Feind ist sich seiner strategischen Niederlage bereits bewusst, wird aber trotzdem versuchen, uns den grössten Schmerz zu zufügen.»

Angesichts drohender «Zerstörung und schmerzlicher Opfer» rief er die ukrainische Bevölkerung zu «Widerstandskraft und ausserordentlicher Geschlossenheit» auf. Die kommenden Wochen würden «über die Zukunft unseres Landes entscheiden». https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua/posts/304076641905421

KAUM FORTSCHRITTE DER ZWEITEN WELLE

Die russische Aggression wird auch am 63. Tages des Widerstands «in vollem Umfang» weitergeführt. Das schreibt der ukrainische Generalstab heute Abend. Wesentliche militärische Erfolge der Putin Truppen hat der Generalstab bisher nicht festgestellt.

In den Frontabschnitten Nova Dmytrivka, Kurachowo oder Saporischschja habe Putins Armee Offensivaktionen durchgeführt. Sie wurden durchwegs zurückgeschlagen unter erheblichen Verluste der Invasoren. https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua/posts/304100838569668

REFERENDUM ÜBER ANSCHLUSS AN RUSSLAND

Im Mai will Russland ein Referendum über den Anschluss der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk an Russland abhalten. In der aktuell besetzten Region Cherson soll ein Referendum über die Ausrufung einer unabhängigen Republik Cherson stattfindende.

Dies berichtet das oppositionelle russische Medienunternehmen «Meduza». Die Zeitung zitierte drei der russischen Präsidialverwaltung nahestehende Quellen. Nach Angaben von Meduza hätten die Abstimmungen ursprünglich bereits im April stattfinden sollen. (Quelle: Inside Ukraine/@insider_uke)

RUSSLAND DROHT UKRAINE PARTNERN

Russland hat ukrainischen Partnern wegen der fortgesetzten Waffenlieferungen an die Ukraine mit abschreckenden Aktionen gedroht. Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, dass Schläge gegen militärische Ziele von NATO-Mitgliedsländern genehmigt werden könnten.

Ein Reporter fragte darauf: : «Verstehen wir das richtig, dass Russland militärische Ziele auf dem Territorium derjenigen Nato-Länder angreifen kann, die Waffen an das Kiewer Regime liefern, um die Logistik der militärischen Lieferungen zu stören?». Sacharowa bejahte dies: «Schliesslich führt dies direkt zu Toten und Blutvergiessen auf ukrainischem Territorium. Soweit ich weiß, ist Großbritannien eines dieser Länder.» (Quelle: www.mirror.co.uk)

Putin sagte heute: «Wenn Russland strategisch bedroht wird, werden Vergeltungsschläge blitzschnell erfolgen; Alle Entscheidungen über Blitzschläge im Falle einer Bedrohung der Sicherheit Russlands seien getroffen worden», fügte Putin hinzu. (Quelle: RIA-Novosti)

18-33% ALLER PANZER ZERSTÖRT

Am Anfang der Invasion hatte Putins Armee 2’700 Panzer im Einsatz. Diese Zahl hat das IISS – das Internationales Institut für Strategische Studien – errechnet. Davon wurden nach Angaben der ukrainischen Armee bisher über 900 Panzer zerstört. Das wäre ein Drittel der eingesetzten Panzer der russischen Armee.

«Oryx» dagegen hat errechnet, dass 460 Panzer und 2’000 andere gepanzerte Fahrzeuge kaputt gingen. «Oryx» ist ein Militär- und Geheimdienstblog, der die militärischen Verluste Russlands in der Ukraine auf der Grundlage von Fotos aus dem Kriegsgebiet zählt. (Quelle: https://www.bbc.com/news/world-61021388)

WARUM DIE RUSSEN SOVIELE PANZER VERLIEREN

Die USA haben der Ukraine bisher rund 4’000 «Javelin» Anti-Panzerwaffen geliefert. Sie knacken russische Panzer mit einer doppelten Sprengladung. Mit der ersten wird der Verteidigungsmantel der Panzer gegen Raketen gesprengt und der zweite greift den danach schutzlosen Panzer an.

Ebenfalls wirksam sind die von Grossbritanien gelieferten 3’600 Panzerabwehrwaffen NLAW. Sie explodieren, wenn sie den relativ ungeschützten Panzerturm von russischen Panzern überfliegen. (Quelle: www.bbc.com)

RUSSEN MACHEN SOLDATEN UNKENNTLICH

Ersatzpersonal für die grossen Verluste der russischen Armee wird unter anderem aus den Regionen Donezk und Luhansk zwangsverpflichtet. Damit die Personen von der ukrainischen Armee im Falle einer Tötung nicht identifiziert werden können, konfisziert die russische Armee alle Ausweispapiere.

Das berichtet der ukrainische Generalstab. Weiter schreibt er, «der russische Feind ist demoralisiert». Es gäbe immer mehr Fälle, in denen russische Soldaten nach Wegen suchen, um sich der Teilnahme an den Feindseligkeiten zu entziehen. Jene Soldaten würden desertieren, rasch in ukrainische Gefangenschaft gehen oder sich selber verstümmeln.

CYBER-ATTACKEN GEGEN UKRAINE

Russland hat nicht, wie allgemein befürchtet, zu Beginn des Krieges weltweite Hackerangriffe lanciert. Wie Microsoft heute in einem Report schreibt, haben sich die Angriffe der russischen Hacker vor allem gegen die Ukraine gerichtet.

Dabei erzielten sie einige Erfolge, aber weit weniger, als erwartet. Die ukrainische Verteidigung erwies sich auch bezüglich Cyberangriffe als sehr robust. (https://www.nytimes.com/…/russia-cyberattacks-ukraine.html)

WEITERER ARTIKEL: https://aldrovandi.net/2022/04/27/neue-russische-propaganda-im-krieg/

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