UKRAINE AKTUELL Nr. 778 (11.4.24/22Uhr)

  • Russlands neue gefährliche Rakete
  • Angriffe auf Energieversorger
  • USA geben 138 Mio $ für Luftschutz
  • Erdogans Pseudo-Friedensplan
  • Frankreich kauf massiv Russen-Gas

EXTREM GEFÄHRLICHE RAKETE

Russland hat mit der Kh-69/X-69 eine Rakete entwickelt, die zu den gefährlichsten Waffen dieser Zeit gehört. Der Flugkörper kann in einer Höhe von nur 20 Meter über Boden auf ein Ziel gelenkt werden. Mit diesem Ultra-Tiefflug unterläuft die Kh-69/X-69 gängigen Radarsysteme und kann damit Luftverteidigungssysteme ausser Kraft setzen. Die Reichweite des Raketenabschusses beträgt etwa 400 km. Hypothetische Startgebiete sind auf der Karte. Wenn die Russen sie von Weissrussland aus starten, wird die gesamte Ukraine mit Ausnahme der Region Transkarpatien zur bedrohten Zone. https://t.me/voynareal/87479

Die Kh-69/X-69 ist eine Unterschallrakete für taktische Flugzeuge. Die Masse des Gefechtskopfes beträgt etwa 310 kg. Die Rakete kann von Su-34- und Su-35-Flugzeugen abgefeuert werden.

Kh-69/X-69-Raketen wurde heute Morgen unter anderem gegen das Wärmekraftwerk Trypillya eingesetzt, was zu einer schwierigen Versorgungslage führt. Der aus russischer Sicht erfolgreiche Einsatz zeigte auch, dass das ukrainische Flugabwehrsystem nicht genug stark ist. (Siehe nächste Meldung). https://t.me/uniannet/130870

FREWILLIGER STROMVERZICHT NÖTIG

Russische Raketen und Drohnen haben heute Morgen erhebliche Schäden an ukrainischen Kraftwerken verursacht. Dies ist der dritte massive Angriff auf die ukrainische Stromerzeugung in diesem Jahr. Am Angriff beteiligt waren mehr als 40 Drohnen und 40. Allein die kritische Infrastruktur von Kharkiv wurde von 10 Raketen getroffen, und auch andere Städte wie Lemberg und Saporischschja wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Als Folge sollen die Ukrainer den Stromverbrauch von 19:00 bis 22:00 Uhr reduzieren und leistungsstarke Elektrogeräte nicht einschalten oder abwechselnd verwenden. Diese freiwillige Aufforderung veröffentlichte das staatliche Energieunternehmen Ukrenergo.

Das Unternehmen weist darauf hin, dass die Hauptaufgabe dieser Kraftwerke darin besteht, die Stromproduktion morgens und abends, bei rasch ansteigendem Verbrauch schnell zu steigern. Nach dem heutigen Angriff kann das System nicht mehr sicher funktionieren, wenn es nicht im Gleichgewicht ist. https://t.me/Ukrenergo/2765

USA FINANZIEREN LUFTSCHIRM

Die USA stellten 138 Millionen Dollar für die Modernisierung der Luftverteidigungssysteme der Ukraine bereit: «Heute haben wir eine Vereinbarung unterzeichnet, um der Ukraine 138 Millionen US-Dollar für die entscheidende Modernisierung der Luftverteidigungssysteme zur Verfügung zu stellen. Diese Finanzierung wird dazu beitragen, die Wirksamkeit der Luftverteidigung der Ukraine angesichts der unerbittlichen Angriffe Russlands auf das Energienetz und das ukrainische Volk aufrechtzuerhalten.» Das schreibt Bridget A. Brinks, die US-Botschafterin in Kyiv.

Am Vortag genehmigte das US-Aussenministerium den Verkauf des Raketensystems HAWK-Phase III an die Ukraine und damit verbundene Elemente der Logistik und Programmunterstützung im Rahmen dieser Summe.

HAWK ist ein Mittelstrecken-Flugabwehrraketensystem zur Luftverteidigung, einem der wichtigsten Sicherheitsbedürfnisse der Ukraine angesichts der russischen Aggression. HAWK ist bereits Teil des ukrainischen Luftschildes. Im Oktober letzten Jahres veröffentlichte der Kommandeur der Luftwaffe der Streitkräfte der Ukraine, Mykola Oleschuk, ein Video des Kampfeinsatzes des Luftverteidigungssystems HAWK und stellte dessen „hundertprozentiges Ergebnis“ fest. https://babel.ua/news/105964-ssha-vidilyat-ukrajini-138-milyoniv-na-modernizaciyu-ppo

ANKARAS PSEUDO FRIEDENSPLAN

Die russische «Nowaja Gaseta Europa» veröffentlichte einen angeblichen Friedensplan, dessen wichtigste Punkte eine Vereinbarung über das Einfrieren des Konflikts und den Verzicht auf den Einsatz von Atomwaffen sind. Dieser Plan werde vom türkischen Staatschef Recep Erdogan unterstützt und liege den Regierungen in Kyiv und Moskau vor.

Die Kernpunkte sind: «Eine Verpflichtung sowohl der USA als auch Russlands, unter keinen Umständen Atomwaffen einzusetzen und den Vertrag über die Begrenzung strategischer Waffen (Start III) wieder aufzunehmen, einschließlich einer Klausel, die einen einseitigen Ausstieg aus dem Vertrag verbieten würde; Nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes in einer Weise, die dessen Regierung destabilisieren könnte; Einfrieren des Krieges entlang der derzeitigen Frontlinie; Die Verpflichtung zur Durchführung von Referenden im Jahr 2040: ein nationales ukrainisches Referendum über die Aussenpolitik des Landes sowie Referenden unter internationaler Aufsicht in allen ukrainischen Gebieten, die zum Zeitpunkt des Einfrierens des Konflikts von Russland annektiert wurden; Eine Garantie, dass die Ukraine bis 2040 bündnisfrei bleibt; Einen Austausch aller Kriegsgefangenen; Russland lehnt einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union nicht ab.» Dies ist mindestens der neunte Entwurf dieser Art. https://novayagazeta.eu/articles/2024/04/11/turkey-reportedly-proposes-new-draft-peace-treaty-to-zelensky-and-putin-en-news

In einer ersten Stellungnahme lehnte Mykhailo Podolyak, Berater des ukrainischen Präsidenten den Ankara Plan vollumfänglich ab: «Es gibt keine alternativen «Friedenspläne», bei denen die Russische Föderation keinen Verlust erleidet. Es gibt nur die von Herrn Zelenskyy vorgeschlagene bedingungslose «Friedensformel»: Dies beinhaltete den vollständigen Rückzugs von Russland aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet; die Rückkehr zum Völkerrecht mit einer Überprüfung der Rolle der internationalen Institutionen; Eine umfassenden juristischen und physischen Verantwortung für diesen Akt der Aggression und eine entsprechende Entschädigung in grossem Umfang. Alle anderen Pläne beinhalten den Wunsch den Krieg durch Einfrieren, Eskalation, Aufrechterhaltung des russischen Aggressionsregimes zu verlängern.» https://twitter.com/Podolyak_M/status/1778438159719674242

FRANKREICH KAUFT RUSSEN-GAS

Die US-Publikation «Politico» macht auf einen Widerspruch aufmerksam. Einerseits positioniere sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lautstark «als einer der entschiedensten Verteidiger der Ukraine.» Anderseits kaufte Frankreich allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 Flüssigerdgas aus Russland für 600 Millionen Euro. Dieses Geld fliesst in Russland auf Krieg umgestellte Wirtschaft.

Die Behörden des Landes sagen, dass die Vereinbarung zwischen dem nationalen Energieunternehmen Total-Energies und Moskau über den Kauf von Gas schon vor langer Zeit geschlossen wurde. Es sei schwierig, daraus herauszukommen: «Gas ist notwendig, um Haushalte zu versorgen. Es ist unmöglich, nicht für Gas zu bezahlen, und es macht keinen Sinn, Gas zu bezahlen und es nicht zu nehmen», zitiert «Politico» einen Vertreter des französischen Energieministeriums. https://www.politico.eu/article/france-talk-tough-ukraine-while-gobble-up-more-russia-gas/

Neben Frankreich kaufen Belgien, Spanien und die Niederlande am meisten Flüssigerdgas von Russland.

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