UKRAINE AKTUELL Nr. 764 (28.3.24/21Uhr)

  • Grossmeister Kasparows Worte
  • Massenhaft russische Bomben
  • Weitere Infrastruktur-Schäden
  • Zelenskyj warnt vor neuer Offensive
  • Flüchtlinge wollen bleiben

KASPAROWS KLARE ANSAGE

Der Sprecher der russischen Opposition und Schachgrossmeister Gary Kasparow sagte auf dem öffentlichen NATO-Forum Dinge, die man von der russischen Opposition gewöhnlich nicht so klar formuliert hört: «Die Befreiung Russlands von Putins Faschismus wird erst beginnen, wenn die ukrainische Flagge über Sewastopol gehisst ist. Punkt. Alles andere ist Wunschdenken.»;

«Man muss die Idee des Imperiums in den Köpfen der Russen töten. Sie müssen verstehen, dass der Krieg verloren ist. Die Ukraine muss gewinnen. Der ukrainische Sieg beinhaltet drei Dinge: Befreiung, Wiedergutmachung und Gerechtigkeit.»;

«Die grosse Debatte ist, ob es Russlands Krieg ist oder Putins Krieg. Leider ist es der Krieg Russlands. Jeder Russe, mich eingeschlossen, hat eine Verantwortung für die Verbrechen, die in der Ukraine begangen wurden.»;

«Wer von Putins ‹Nordkorea› zu unserem, sagen wir mal, virtuellen ‹Südkorea› will, muss in fünf Sekunden drei Dinge sagen, ohne zu stottern: Der Krieg ist kriminell; Das Regime ist illegitim; Die Krim ist die Ukraine.» https://twitter.com/rshereme/status/1773094185630851522

RUSSISCHES BOMBEN-ARSENAL

Die neue russische Terrorstrategie gegen Zivilisten und Frontpositionen https://aldrovandi.net/2024/03/27/ukraine-aktuell-nr-763-27-3-24-22uhr/ benötigt eine grosse Zahl an Bomben. Wie der Sprecher der Südfront sagte, haben die Russen viele Bomben in ihrem Arsenal und sie rüsten einen Teil davon mit Flügeln aus. Damit legen die Waffen nach dem Abwurf 60-70 Kilometer zurück und die Trägerflugzeuge können so die Frontnähe meiden.

Gleichzeitig fügte der Redner hinzu, dass die Besatzer im Süden der Ukraine Probleme mit dem Einsatz der ukrainischen Luftabwehr hätten. Deshalb fliegen sie nicht gerne in Frontnähe und setzen lieber Raketen vom Typ K-31-, Kh-35- und Kh-59 ein. https://t.me/uniannet/129559

«Fast alle Raketen, Drohnen und Lenkbomben, die Russland seit Anfang 2024 in die Ukraine abgefeuert hat, haben zivile Ziele getroffen». Das sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow: «Nur 3 % dieser russischen Raketen, Drohnen und Lenkbomben treffen militärische Ziele, während 97 % zivile Infrastruktur treffen», sagte er. 712 der 1’804 von den Vereinten Nationen bestätigten zivilen Opfer in den letzten drei Monaten wurden durch Raketen- und Streumunitionsangriffe verursacht. https://t.me/operativnoZSU/141313

DREI ANGRIFFE AUF ZIVILISTEN

Heute Morgen beschoss das russische Militär den zentralen Teil von Mykolajiwka in der Region Donezk mit gelenkter interspeziesgesteuerter Planungsmunition D30 SN. Infolge des Beschusses wurde eine tote Frau unter den Trümmern eines Wohnhauses gefunden Sie war 66 Jahre alt. Mehr als 20 Privat- und Mehrfamilienhäuser wurden beschädigt.

Am Nachmittag beschoss das russische Militär das Dorf Nowooleksandriwka im Bezirk Pokrowski in der Region Donezk. Ein 49-jähriger Mann, der sich im Garten aufhielt, wurde verletzt.

Das russische Militär beschoss ebenfalls heute die Stadt Kurachowe in der Region Donezk massiv mit Artillerie. Durch den Beschuss brannten Häuser im Privatsektor. Dies sei der zweite Beschuss seit Beginn des Tages, sagte Roman Padun, Leiter der lokalen Verwaltung. https://suspilne.media/715926-armia-rf-obstrilala-mikolaivku-na-doneccini-zaginula-zinka

WEITERE INFRASTRUKTUR-SCHÄDEN

Gestern wurden Bilder von der zerstörten Energie- und Heizzentrale in Kharkiv veröffentlicht. Diese waren durch russische Angriffe am 22.März verursacht worden.

Heute wurde bekannt, dass alle Blöcke der Wärmekraftwerke Burshtynska und Ladyzhynska beschädigt wurden. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Dmytro Sakharuk, sagte: «Wir haben Schäden an allen Einheiten im Wärmekraftwerk Burshtynska und an allen im Wärmekraftwerk Ladyzhynska erlitten. Die Kraftwerkseinheiten sind in unterschiedlichem Ausmaß zerstört: von vollständig bis zu mehr als 50 %», sagte er. https://t.me/operativnoZSU/141278

MINUS EIN KAMPFJET SU-37

Ein Video zeigt einen Kampfjet SU-37 der russischen Armee, der brennend abstürzt und mit einer Explosion auf dem Meer aufschlägt. Ein SU-37 kostet rund 30 Millionen US-Dollar.

Das Besondere an diesem Absturz: Die Maschine wurde von der eigenen, der russischen Luftabwehr abgeschossen. Das berichten lokale Kanäle auf der Krim und russische Militärblogger. https://t.me/voynareal/86625

WARNUNG VOR NEUER OFFENSIVE

Russland bereitet für Juni eine neue Offensive vor. Das sagte der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyj in einem Interview mit dem amerikanischen TV «CBS». Trotz des Mangels an Artillerie konnte das ukrainische Militär die Lage an der Front stabilisieren: «Mit dem Herannahen des Frühlings gelang es den Streitkräften, die russische Offensive einzudämmen. Wir haben die Situation stabilisiert. Wir haben keine große Gegenoffensive seitens der Russischen Föderation gesehen.»

Der Präsident sagte weiter: «Die Situation ist besser als vor zwei oder drei Monaten, aber es ist wichtig, dass wir alle Informationen mit unseren Partnern teilen und sagen, dass Russland eine Gegenoffensive vorbereiten wird. Und diese könnte Ende Mai oder Juni sein».

Aber Zelenskyj sagte auch: «Derzeit sind wir nicht bereit, uns gegen eine weitere grosse russische Offensive zu verteidigen. Wir brauchen Hilfe.» https://t.me/c/1269013410/64844

FLÜCHTLINGE WOLLEN BLEIBEN

Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, assimilieren sich zunehmend im Ausland und haben es nicht eilig in ihre Heimat zurückzukehren. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des ukrainischen «Center for Economic Strategy (CES)».

In der aktuellen Befragungswelle wurde zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 1’000 Ukrainer befragt, die das Land verlassen haben. Nicht dazu gehören Menschen, die in Russland oder Weissrussland leben.

Im Januar 2024 lebten 4,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge im Ausland. Von ihnen überquerten etwa 3,3 Millionen die Westgrenze der Ukraine, 250’000 reisten über Russland oder Weissrussland in die EU und 1,3 Millionen verbleiben in der Russischen Föderation. Die meisten Flüchtlinge leben neben Russland in Deutschland (1,3 Millionen), Polen (950’000) und der Tschechischen Republik (380’000).

In einzelnen Monaten reisen mehr Ukrainer ein als aus und in machen Monaten ist es umgekehrt. Aber der «Sockel» an Flüchtlingen bleibt unverändert. Zum Zeitpunkt der Befragung waren 45 % der Flüchtlinge erwerbstätig (41 % im November 2022). Deutschland hat die niedrigste Beschäftigungsquote, dort arbeiten nur 23 % der Flüchtlinge.

In den letzten Monaten hat sich die Zusammensetzung der neuen Flüchtlinge geändert. Waren im November noch 17% Männer unter den Flüchtlingen, so hat sich ihr Anteil aktuell auf 35% verdoppelt. Anteilmässig hat sich damit die Zahl der Frauen und Kinder dadurch verringert. https://www.epravda.com.ua/publications/2024/03/25/711576/

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