UKRAINE AKTUELL Nr. 762 (26.3.24/22Uhr)

  • Konzert-Massaker – Neue Enthüllungen
  • Weiteres Putin-Kriegsschiff versenkt
  • Krim-Brücke ohne Waffenlieferungen
  • Gefährliche russische Zirkon-Rakete

ENTHÜLLUNGEN UM KONZERT-MASSAKER

Zum Massaker im Konzertsaal «Crocus» gibt es neue Informationen, welche die Behandlung der Gefangenen angeht, vor allem aber Fragen zur Rolle der russischen Sicherheitskräfte aufwirft und möglicherweise eine aktive Beteiligung von russischen Beamten an der Massentötung belegen.

Diese Informationen werden hier, ohne Vorverurteilung und ohne Zurückhaltung, veröffentlicht.

FAKT1: Das Massaker, ausgeführt von vier Männern im Konzertsaal «Crocus» in Moskau, forderte bisher 139 Tote. Mehrere Dutzend Menschen liegen mit zum Teil schwerwiegenden Verletzungen in Krankenhäusern.

FAKT 2: Der weissrussische Diktator Alexander Lukaschenko widerlegte heute die Lüge seine Bündnispartners Putin. Dieser hatte behauptet, die Terroristen seien in Richtung Ukraine geflohen. Lukaschenko sagte heute gemäss BBC, die Crocus-Angreifer haben sich in den ukrainisch-russischen Grenzabschnitt begeben, weil sie nicht nach Weißrussland eindringen konnten. Lukaschenko: «Sie haben verstanden, dass es unmöglich ist, nach Weißrussland zu gehen. Weil in den ersten Minuten, wie in Russland, ein Teil der Region in ein verschärftes Sicherheitsregime übergegangen ist.» https://twitter.com/bbcrussian/status/1772607218359144485

FAKT3: Über die Behandlung der vier Männer, welche in Richtung Belarus flüchteten und rasch gefunden wurden, gibt es neue Bilder. Sie zeigen, dass dem einen Mann bei der Verhaftung ein Auge herausgedrückt wurde, so dass dieser Mann das Augenlicht auf der linken Seite verloren hat. Ein weiteres Foto zeigt, wie die vier verhafteten Männer an den Füssen aufgehängt, nebeneinander, mit dem Kopf nach unten von einem Helikopter transportiert wurden. Es sind solche Bilder, welche die Terrororganisation Islamischer Staat – ISIS – welche ebenfalls für barbarische Methoden bekannt ist, erzürnt und Rache schwören lässt. https://twitter.com/Anna_lena2022/status/1772307948921831508

FAKT4: Die Terrororganisation ISIS veröffentlichte ein Video mit dem Datum 23. März – dem Tag der Tat – in dem die relativ marginale Ausrüstung der Täter sichtbar ist. Zwei von ihnen hatten eine automatische Waffe (eine AK 103 und eine AK 12). Der Rest der Bewaffnung waren eine Makarov-Pistole und ein Messer. https://twitter.com/i/status/1771682156655284229

FAKT5: Ein Video (https://twitter.com/i/status/1772699869708267908 ) zeigt, wie Menschen in Panik aus dem Konzertsaal in den Vorraum stürmen, weiter rennen oder sich hinter Stützpfeilern in Sicherheit bringen. Derweil spaziert ein uninformierter Sicherheitsbeamter mit seinem deutschen Schäferhund unbeeindruckt durch die Menge der Flüchtenden. Ein anderes Video https://twitter.com/i/status/1772641535508545907 zeigt zwei Sicherheitsbeamte um 19:46 Uhr in der Halle des Crocus, die zum Zeitpunkt der Schüsse nicht mehr sichtbar waren.

FAKT6: Die ersten russischen Sicherheitsbeamten trafen erst eine Stunde nach den ersten Schüssen beim Konzertsaal – dem sogenannten «Crocus-1» ein. Dies ist insofern erstaunlich, weil eine grosse Polizeistation der Sicherheitskräfte im Nachbargebäude installiert ist. Dieser Sicherheitsposten im Gebäude «Crocus-2» ist relatviv gross, was sich unter anderem darin zeigt, dass er 15 fixe Parkplätze für sich beansprucht. Gewöhnlich sind diese Beamten bewaffnet auf Kontrollgängen. https://twitter.com/eric_lecomte_/status/1772195263706186027

FAKT7: Die Sicherheitsbeamten hatten keine Waffen. Laut dem Abgeordneten der Staatsduma, Alexander Khinshtein (der wie Putin zu «Einiges Russland» gehört), verfügte die Wachgesellschaft, die Crocus bewachte, über mehrere Dutzend halbautomatische Saiga-20KV-Gewehre und IZH-71-Pistolen. Diese Waffen wurden jedoch von den Wachleuten nicht benutzt. Sie waren in einem anderen Gebäude in der Nähe von Crocus, in der Mezhdunarodnaya-Strasse 6, gelagert. Das sogenannte «Schnelle Interventionsteam», das nach einer Stunde am Ort des Terroranschlags eintraf, war ebenfalls in diesem Gebäude stationiert. https://twitter.com/Eric_Lecomte_/status/1772326252491190353

ENTHÜLLUNG 1: Im Konzertsaal war eine Gruppe von Personen, die sogenannten «blauen Männer». Es sind gegen 20 Männer, welche auffällige T-Shirts in derselben blauen Farbe trugen. Bilder zeigen, wie sie miteinander kommunizieren, kurz vor der Schiesserei zu filmen beginnen, beim Beginn der Schiesserei auffällig ruhig blieben und nach den ersten Schüssen Fluchttüren abschlossen. https://twitter.com/breakingUAnews/status/1772689071791317164 und https://twitter.com/nexta_tv/status/1772292883560694064

ENTHÜLLUNG 2: Mindestens einer der blauen Männer wurde als Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB identifiziert. Die Plattform «nexta-TV» belegt mit Fotos, dass es sich bei dem einen blau gekleideten Mann um dieselbe Person handelt, die als Mitarbeiter des FSB mit einer Urkunde ausgezeichnet wurde. https://twitter.com/nexta_tv/status/1772690913854173434

ENTHÜLLUNG 3: Einer der «blauen Männer» sitzt mit dem blauen T-Shirt mit V-Ausschnitt als Zuschauer des Konzerts im «Crocus». Mit relativ grosser Wahrscheinlichkeit ist es derselbe Mensch, der am Folgetag bei der Verhaftung und Folterung eines der Terroristen in der Nähe der belarussischen Grenze zu sehen ist.  https://twitter.com/burnter/status/1772689978528555310/photo/1 und https://twitter.com/albafella1/status/1772451123741261935

In einem weiteren Fotovergleich wird ein zweiter identischer Mann sowohl in der Konzerthalle wie auch bei der Verhaftung vermutet. https://twitter.com/golub/status/1772388951925362769

DRITTES LANDUNGSSCHIFF KAPUTT

Die ukrainische Marine berichtet, dass sie das russische Landungsschiff «Konstantin Olshansky» so stark attackiert habe, dass es «derzeit nicht kampffähig» ist. Das Schiff wurde 2014 von Russland gekapert, als es die Halbinsel Krim annektierte. https://twitter.com/glasnostgone/status/1772532150757191828?s=43&t=Sxt_HRDdRrW65xCRS1SmHw

Das Schiff hatte eine Verdrängungsleistung von 4’000 Tonnen. Es wurde von einer Neptun R360 -Rakete getroffen, welche Schiffe bis 5’000 Tonnen effektiv treffen kann. Zwei dieser Raketen hatten das 8’000 Tonnen Flaggschiff «Moskau» versenkt. https://twitter.com/zloy_odessit/status/1772535111654797381?s=43&t=Sxt_HRDdRrW65xCRS1SmHw

Damit wird Putins Schwarzmeerflotte immer mehr reduziert, wie eine Gesamtaufstellung zeigt:

Bei den russischen Militärbloggern kommen diese Nachrichten schlecht an. Einer der Z-Blogger schrieb: «Wozu haben Raketenträger mit Kalibr-Raketen aufgehört, die Ukraine zu beschiesen? Jetzt dient die Flotte einfach als Ziel für Raketenangriffe durch eben diese Storm Shadow-Raketen und für verschiedene Überwasser-Kamikaze-Drohnen. Wo bleiben die Vergeltungsschläge? Und wenn die Flotte bereits völlig handlungsunfähig und kastriert ist, wozu wird sie dann überhaupt noch gebraucht?» Zitiert von:  https://twitter.com/gerashchenko_en/status/1772527492626088374?s=43&t=Sxt_HRDdRrW65xCRS1SmHw

LIMITIERTE KERTSCH-BRÜCKE

Die nach 2014 illegal errichtete Kertsch-Brücke zwischen Russland und der besetzten Halbinsel Krim ist auch mehrere Monate nach den Angriffen der Ukraine und Reparaturarbeiten weiterhin nur eingeschränkt nutzbar.

Russland nutzt die 19 Kilometer lange Krim-Brücke nicht mehr für den Waffennachschub an die Front, nachdem ukrainische Angriffe den Übergang beschädigt haben. Das sagte Vasyl Maliuk, der Leiter des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU), am 25. März in einer Radiosendung.

Bevor die Brücke angegriffen wurde, «passierten dort 42 bis 46 Züge mit Waffen und Munition pro Tag», sagte Maliuk. «Heute sind es vier oder fünf pro Tag», von denen vier für den Personenverkehr und einer für Konsumgüter bestimmt sind, so Maliuk. https://kyivindependent.com/sbu-head-russia-stops-weapons-supplies-via-crimean-bridge-after-repeated-strikes/

GEFÄHRLICHE ZIRKON RAKETE

Die Details der neuen russischen «Superwaffe», der Zirkon Hyperschall-Rakete, wurde gestern bekannt.  Siehe «Ein Tag voller Raketen»: https://aldrovandi.net/2024/03/25/ukraine-aktuell-nr-761-25-3-24-21uhr/

Was die Waffe besonders gefährlich macht ist ihre hohe Fluggeschwindigkeit von konstant Mach 8, was 9’000 Kilometer pro Stunde entspricht. Selbst mit den modernsten Luftabwehrwaffen ist es schwierig diese Raketen abzuschiessen.

Da bisher diese Raketen von der Krim aus abgeschossen wurden, lässt sich errechnen, wie kurz die Zeit zwischen Abschuss und Einschlag im Zielgebiet ist: Krim – Odessa = 1Minute, Krim – Dnjepropetrovsk = 2 ½ Minuten; Krim – Kyiv = 3 ½ Minuten; Krim – Lviv/Lemberg = 5 ½ Minuten. https://www.facebook.com/groups/1.spendenaktion/permalink/7571456866230597/?mibextid=K35XfP

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