UKRAINE AKTUELL Nr. 752 (16.3.24/22Uhr)

  • Kämpfe in Russland gehen weiter
  • Tag 2 von Putins Scheinwahlen
  • Brände in russischen Ölraffinerien
  • Macron mit neuen Vorschlägen
  • Ukrainer lassen sich nicht brechen

REBELLEN KÄMPFEN WEITER

Drei Einheiten der bewaffneten Anti-Putin-Kräfte kämpfen nach eigenen Angaben weiterhin im ukrainisch-russischen Grenzgebiet bei Belgorod. Die russischen Soldaten schiessen zum Teil mit ihren Panzern gegen Häuser der eigenen Landsleute, weil sie darin Widerstandskämpfer vermuten. https://t.me/russvolcorps/913

Unter anderem gelang es den Kämpfern ein Waffenlager der russischen Armee, welches in einer Schule untergebracht war, zu sprengen. https://t.me/legionoffreedom_ua/1782

Die Legion Freiheit Russland schrieb: «Putins Truppen verstecken sich immer noch unter der Zivilbevölkerung. Unsere Aufgabe als russische Bürger besteht darin, maximale Sicherheit für die lokale Bevölkerung zu gewährleisten». https://t.me/legionoffreedom_ua/1780

Die Rebellen veröffentlichten diesen Aufruf: «Liebe Einwohner von Belgorod und der Region! Heute um 17:00 Uhr wird in Belgorod ein massiver Angriff auf militärische Einrichtungen und Stellungen der russischen Streitkräfte durchgeführt. Wir fordern alle, die es noch nicht geschafft haben, die Region zu verlassen, auf, sich sofort in Notunterkünfte zu begeben! Sie müssen nicht zum menschlichen Schutzschild für Putins Sicherheitskräfte werden. Passen Sie auf sich und Ihre Lieben auf.» Den Bewohnern der Grenzregion wurde die Benutzung eines «humanitären Korridors» in den nächsten Stunden empfohlen. https://t.me/SiberianBattalion/254

Am Morgen und am Nachmittag waren in Belgorod Explosionen zu hören. Am Abend war eine grosse schwarze Rauchwolke über der Stadt sichtbar. https://t.me/c/1269013410/64306  

Kurze Zeit später meldete sich ein gemeinsamer Sprecher des Russischen Freiwilligenkorps, der Legion Freiheit Russlands und des Sibirischen Bataillons: «Wladimir Putin, die ganze Welt beobachtet seit einigen Tagen, wie sich die russische Stadt Belgorod, die Gebiete Belgorod und Kursk in ein aktives Kampfgebiet verwandelt haben. Gleichzeitig verhindert die von Ihnen eingesetzte Regierung trotz unserer wiederholten Aufrufe die Evakuierung der Zivilbevölkerung. In dieser Hinsicht leiden und sterben Zivilisten allein aufgrund Ihrer Ambitionen weiterhin.

Wir fordern Sie dringend auf, diesen Zirkus zu stoppen, über das Schicksal unschuldiger Russen nachzudenken und die Evakuierung von Zivilisten aus dem Kampfgebiet zuzulassen. Ihre Wahlen haben sich längst zu einer völligen Farce entwickelt. Hören Sie auf, normale Menschen unter Bomben- und Artilleriefeuer zur Teilnahme an Ihrer Show in Wahllokalen zu zwingen. Auch eine erzwungene Willensbekundung ist beim Ertönen von Luftschutzsignalen nicht möglich. Sie haben Ihre Legitimität längst verloren und unter den gegenwärtigen Umständen ist sogar der Anschein eines Wahlprozesses verschwunden.

Es ist für jeden klar, dass Russland sofortige und grundlegende Veränderungen braucht. In Russland ist die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Umgestaltung der Beziehungen zwischen Behörden und Bevölkerung und eines offenen Gesprächs über neue, gerechte Sozialregeln längst überfällig.

Wenn Sie bereit sind, über die Zukunft unseres Landes ohne Diktatur und Autoritarismus zu diskutieren, sind wir unsererseits zu einem solchen Gespräch bereit. Wenn Sie noch Mut und Verantwortungsbewusstsein haben, nehmen Sie auf dem für Sie passenden Weg Kontakt zu uns auf.» https://t.me/russvolcorps/912

Zu der Situation auf dem russischen Gebiet sagte Kyrylo Budanov, Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes: «Russische Freiwilligenformationen werden die Kämpfe in den an die Ukraine angrenzenden Gebieten der Russischen Föderation in naher Zukunft nicht beenden», sagte Budanov im ukrainischen TV. «Sie werden tun, wozu sie die Kraft haben. Und wie wir sehen, haben sie genug Kraft, um zumindest begrenzten Erfolg zu erzielen. Wir werden sehen, was mit der Zeit als nächstes passiert.» Die russischen Freiwilligen hätten der Ukraine von Anfang an geholfen, «jetzt werden wir versuchen, ihnen zu helfen. Nach besten Kräften.» https://t.me/uniannet/128423

2.TAG DER SCHEINWAHLEN

In den russischen Republiken und in den besetzten Gebieten der Ukraine werden die Scheinwahlen, die mit der Nominierung von Putin enden werden, weitergeführt.

Unter anderem wurden verschiedene Mitglieder von Wahlkommissionen und unabhängige Wahlbeobachter festgenommen.

In Moskau wurden die Beobachterin Anna Mukhina verhaftet und ihre Wohnung wurde durchsucht.

In Kasan wurde die Menschrechtsaktivistin Aida Nurutdinova eine Nacht lange in Polizeigewahrsam behalten, weil sie auf dem sozialen Netzwerk V-Kontakte zur Teilnahme an der Wahl aufgerufen hatte.

In Krasnodar wurden die beiden Wahlbeobachter Dmitry Korolev und der Menschenrechtsaktivist Michail Benjasch festgenommen.

In Kaliningrad wurde die Beobachterin Olga Nedvetskaya fetgenommen und in eine psychiatrische Klinik verfrachtet. Diese vier Meldungen sind nur die letzten News, die auf www.24liveblog.com dokumentiert wurden. https://www.24liveblog.com/live/UpPhr?n=3538166891997817136

In einem Video ist zu sehen, wie ein bewaffneter Soldat ohne Zögern in zwei Abstimmungskabinen geht und den Abstimmenden zuschaut, was sie auf ihren Wahlzettel schreiben.

In der besetzten ukrainischen Stadt Skadowsk wurden die Wahlen in den Stimmlokalen abgesagt und Beamte gehen nun in die Wohnungen, um die Stimmzettel abzuholen. Zuvor war es in einem Stimmlokal zu Explosionen gekommen. Das berichtet das ukrainische Zentrum für nationalen Widerstand. https://t.me/uniannet/128404

In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten fast 60 UN-Staaten die Scheinwahlen in den besetzten Gebieten der Ukraine. Die entsprechende Erklärung wurde von der Ständigen Vertretung der Ukraine bei den Vereinten Nationen veröffentlicht. Insbesondere wurde es von allen EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet. https://nv.ua/ukr/world/geopolitics/vibori-prezidenta-rosiji-2024-britaniya-nazvala-provedennya-viboriv-nezakonnim-50401744.html

FLAMMEN IN ÖLRAFFINERIEN

In der letzten Nacht griffen ukrainische Drohnen eine Ölraffinerie in Syzran sowie die Raffinerie Novokuibyshevsky in der Region Samara in der Russischen Föderation an. Videos zeigen massive Brände in beiden Anlagen.

Der Doppelangriff ereignete sich um 6 Uhr Ortszeit. Die erste Drohne griff das Gelände einer Ölraffinerie in Sysran an. Dort ist ein Feuer ausgebrochen. Derzeit beträgt die Brandfläche 500 Quadratmeter. Gleichzeitig griffen mehrere andere Drohnen die Ölraffinerie Nowokuibyschewsk an. Auch dort brach ein Feuer aus, das nach einer halben Stunde gelöscht wurde.

Der russische Gouverneur Dmitri Asarow bestätigte den Angriff auf die Ölraffinerie Syzran und sprach von einen «versuchten Angriff» auf die Ölraffinerie Novokuibyshevsky. In beiden angegriffenen Anlagen habe es keine Verletzte gegeben. https://t.me/syzranvip/2073

Die angegriffenen Ölraffinerien verarbeiten pro Jahr 25 Millionen Tonnen Öl. Das sind fast 10 % des gesamten Ölraffinerie-Ausstosses der Russischen Föderation. https://t.me/nvua_official/77070

NEUE VORSCHLÄGE MACRONS

Frankreich werde Russland einen Waffenstillstand während den Olympischen Spielen anbieten. Das sagte der französische Präsident Emmanuel Macron in einem Interview mit einem ukrainischen Sender. Ob die Ukraine über diese Idee informiert sei, war kein Thema. https://t.me/operativnoZSU/139985

Im weiteren sagte Macron: «Unser Ziel ist, dass Russland nicht gewinnt. Unser Ziel ist aber auch, den Frieden in Europa wiederherzustellen; Die Ukraine muss den Punkt erreichen, an dem Verhandlungen möglich sind. Aber die territoriale Integrität der Ukraine wird ein grundlegender Wert sein; Wenn Putin plötzlich etwas anbieten möchte, werde ich den Anruf entgegennehmen; Echte Verhandlungen zur Beendigung des Krieges sollten von Putin und Zelenskyj geführt werden.» Im weitere sagte Macron, dass er bei seinem bereits dreimal verschobenen Besuch in Kyiv «konkrete Vorschläge und Lösungen» dabei haben werde.

https://www.youtube.com/watch?v=A9iStomQEEk & https://t.me/c/1269013410/64319

UNGEBROCHENER WILLE

Am 7.Juli 2023 traf eine russische Rakete ein Wohnhaus in der westukrainischen Stadt Lviv/Lemberg. Das oberste Stockwerk wurde komplett zerstört. 10 Menschen kamen an dieser Stelle und durch die Beschädigung von weiteren Gebäuden ums Leben. 42 weitere Menschen, darunter 3 Kinder, wurden verletzt. Beim Raketenangriff hatte Russland 10 Marschflugkörper vom Typ Kalibr eingesetzt, von denen die Luftabwehr 7 neutralisieren konnte, bevor sie ihre Ziele trafen. https://www.zeit.de/news/2023-07/07/sechs-tote-bei-raketenangriff-auf-westukrainische-stadt-lwiw

8 Monate nach dem Terroranschlag ist das Gebäude in Lviv/Lemberg wieder hergestellt. https://t.me/insiderUKR/71333

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