UKRAINE AKTUELL Nr. 727 (20.2.24/20Uhr)

  • Navalnys Mutter sucht weiter
  • Was Drohnen anrichten können
  • West-Technik in Nordkorea Raketen
  • Amerikanerin in Russland verhaftet

NAVALNYS MUTTER SUCHT WEITER

In einer Videobotschaft https://twitter.com/i/status/1759975719713767914 an die russische Öffentlichkeit und im speziellen an Putin forderte Ljudmila Navalnaya, die Freigabe des Leichnams ihres Sohns. «Hinter mir ist das IK3, die ‘Polar Wolf’-Strafkolonie, wo mein Sohn am 16.Februar starb. Ich habe meinen Sohn seit 5 Tagen nicht mehr gesehen, sie haben mir seinen Leichnam nicht gegeben und man hat mir auch nicht gesagt, wo er ist. Ich appelliere an sie Putin, denn die Lösung aller Probleme hängt nur von ihnen ab.  Lassen sie mich wenigstens meinen Sohn sehen. Ich verlange die sofortige Freigabe der Leiche von Alexej, so dass ich ihm ein anständiges Begräbnis ermöglichen kann.»

NAVALNYS FRAU MISCHT SICH EIN

Yulia Navalnaya hat auf ein Twitter/X ein Konto eröffnet = https://twitter.com/yulia_navalnaya

Kaum war das Konto eingerichtet, wurde es von Twitter/X gesperrt. Erst nach mehreren Anfragen und einem Entrüstungssturm auf Twitter wurde das Konto wieder freigegeben und hat bereits mehr als 210’000 Follower.

Yulia Navalny veröffentlichte das Video ihrer Schwiegermutter und schrieb selbst: «Es ist mir egal, wie meine Worte vom Sprecher des Mörders kommentiert werden. Geben Sie Alexejs Leiche zurück und geben Sie ihm ein würdiges Begräbnis, hindern Sie die Menschen nicht daran, sich von ihm zu verabschieden. Und ich bitte alle Journalisten, die vielleicht noch Fragen stellen: Fragen Sie nicht nach mir, fragen Sie nach Alexej.» https://twitter.com/yulia_navalnaya/status/1759900637720977742

KOMPLEXE DROHNEN-OPERATIONEN

Die Bedeutung von Drohnen ist für die Verteidigung gegen die russische Invasion sehr gross. Das zeigt sich im Mitteleinsatz für die Entwicklung und für die Produktion von hunderttausenden Drohnen verschiedener Anwendungsarten. Dies zeigt sich auch in der Schaffung einer Drohnen-Sonderstelle im ukrainischen Generalstab und in der breiten Ausbildungsoffensive auf allen Unterrichtsstufen in der Ukraine.

Wie komplex unterdessen die Drohnenoperationen sind, belegt ein heute veröffentlichtes Video (https://twitter.com/i/status/1759855578145268029)

Es zeigt den Einsatz eines Schwarms von 7 «Wild Hornets-Drohnen» bei der Auskundschaftung und Zerstörung einer russischen Waffenlagerhalle im Süden der Ukraine. Die erste Drohne fliegt in die Halle und erkundet die vorhandenen Geräte. Als erstes wird «Putins-Stolz», ein «Terminator-Panzer» zerstört. Danach fliegen vier weitere Drohnen in die Halle. Sie sprengen unter anderem zwei T-72-Panzer, sowie gepanzerte Truppentransporter und Artilleriegeräte. Eine sechste Drohne zerstört ein weiteres Fahrzeug vor der Halle. Die ganze Aktion, inklusive des Grossbrandes der ganzen Halle, wird von einer 7.Drohne dokumentiert.

Die 7 Drohnen kosten nach ukrainischen Angaben zusammen 5’000 Euro. Der verursachte Schaden dürfte in die Millionen gehen. https://t.me/censor_net/45708

5 ZIVILISTEN GETÖTET

Drohnen haben den Vorzug, dass der weit entfernte Pilot sieht, was er tut und abweichende Treffer kaum möglich sind.

Heute Morgen traf eine solche ferngesteuerte russische Sprengstoff-Drohne ein ziviles Wohnhaus in der ukrainischen Grenzgemeinde Novoslobodska im Bezirk Konotop der Region Sumy.

Beim Angriff kamen 5 Menschen ums Leben: Eine 1964 geborene Mutter von zwei 1984 und 1985 geborenen Söhnen, eine 1932 geborenen Grosstante und eine 1954 geborene Heiratsvermittlerin, die aus Kyiv zu Besuch kam. Die Daten teilte der Gemeindevorsteher mit.

Parallel zum Drohnenangriff wurde das Dorf wahllos von russischer Artillerie beschossen. Der Terror dauerte zwei Stunden lang. https://www.unian.net/incidents/na-sumshchine-vrazheskiy-dron-popal-v-chastnyy-dom-pogibli-pyatero-chlenov-semi-12549162.html

NORDKOREA MIT WEST-TECHNIK

In nordkoreanischen Raketen, die auf die Ukraine abgefeuert wurden, haben Analysten 100% Technikteile aus den USA, Europa und Asien gefunden. Die Komponenten stammten aus Japan, Taiwan, Singapore, den USA, den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz.

Die britische Organisation Conflict Armament Research (CAR) hat 290 Bestandteile des im Januar in Kharkiv gefundenen Wracks einer nordkoreanischen ballistischen Rakete untersucht. Von den 290 getesteten Komponenten wurden 75 % in den USA entwickelt, 16 % sind mit europäischen Unternehmen verbunden, 9 % werden von Unternehmen mit Sitz in asiatischen Ländern hergestellt.

Die Ergebnisse stellen die erste öffentliche Offenlegung der Abhängigkeit Nordkoreas von ausländischer Technologie in seinem Raketenprogramm dar. https://storymaps.arcgis.com/stories/0814c6868bbd45a98b15693a31bd0e7f

11 KINDER SIND ZURÜCK

6 Mädchen und 5 Burschen konnten heutein ihre Heimat zurückgebracht werden. Das bestätigte der ukrainische Ombudsmann Dmitro Lubinets.

Das jüngste zurückgebrachte Kind ist 2 Jahre alt, das älteste ist 16 Jahre alt.

Der Ombudsmann fügte hinzu, dass zwei Kinder mit einem Krankenwagen abgeholt wurden, da ein Kind sich überhaupt nicht bewegen konnte. https://t.me/c/1269013410/63351

Die Freilassung kam unter Vermittlung des Staates Katar und der UNICEF zustande. Einigen der Kinder waren bereits russische Pässe und «Vormunde» aufgezwungen worden. https://t.me/operativnoZSU/137318

Wegen der direkten Mitverantwortung an der Entführung ukrainischer Kinder hat der Internationale Strafgerichtshof einen weltweiten Haftbefehl gegen Putin ausgestellt.

US-BÜRGERIN VERHAFTET

Eine US-Bürgerin wurde in Russland festgenommen, weil er an die ukrainische Armee gespendet hat. Sie ist eine ehemalige Studentin aus Jekaterinburg. Der russische Geheimdienst FSB nennt den Namen des Mädchens nicht, aber Journalisten fanden heraus, dass es sich um Ksenia Karelin handelt. Sie schloss 2013 ihr Studium an der Uraler Föderalen Universität ab und erhielt Ende 2021 die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Nach Angaben von Putins Sicherheitskräften sammelte ein 33-jähriger Einwohner von Los Angeles seit Februar 2022 Geld «zu Gunsten einer der ukrainischen Organisationen». Mit den Spenden wurden Ausrüstung, Waffen und Munition für die Streitkräfte gekauft. Es ist bekannt, dass Ksenia Karelin etwas mehr als 50 Dollar gespendet hat und sich später an Aktionen zur Unterstützung der Ukraine beteiligte. https://t.me/Tsaplienko/48618

DIE LEEREN VERSPRECHEN

Edgars Rinkēvičs, Präsident der Republik Lettland veröffentlicht diese Karikatur und schreibt dazu: «So sieht einer der besten lettischen Karikaturisten, Gatis Šļūka, die derzeitige westliche Unterstützung für die Ukraine. Leider hat er recht. Wir lassen die Ukraine im Stich, wir lassen uns selbst im Stich. Wir müssen jetzt handeln. StandWithUkraine.» https://twitter.com/edgarsrinkevics/status/1759858026087842229

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