UKRAINE AKTUELL Nr. 720 (13.2.24/23Uhr)

  • Syrskyj: Russen rücken überall vor
  • Der Sinn des Kampfes um Avdiivka
  • Senat für und Musk gegen Ukraine-Hilfe
  • Ukraine macht wirtschaftlich voran

DAS SAGT ARMEE-CHEF SYRSKYJ

Einige Tage vor seiner Ernennung gab der ukrainische Armee-Chef Olexandr Syrskyj dem «Auslandjournal» des Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ein Interview, was nun ausgestrahlt wurde https://www.youtube.com/watch?v=I1OsDnLJ_fs
Die Hauptpunkte: Die Situation an der Front ist sehr schwierig. Der Feind rückt praktisch entlang der gesamten Linie vor; Der Krieg tritt durch den technologischen Fortschritt in eine neue Phase ein und die Ukraine ist zu einer Verteidigungsoperation übergegangen , die darin besteht, der Russischen Föderation maximale Verluste zuzufügen; Es ist notwendig, eine militärische Produktion in der Ukraine aufzubauen. Dieser Prozess hat begonnen. Wir müssen uns zuallererst auf unsere eigenen Stärken verlassen, nicht nur auf unsere Partner; Schon 2014 war mir klar, dass der Krieg zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation lange dauern würde; Das Leben eines Soldaten ist der wichtigste Wert. Man muss bereit sein, sich von einer Position zurückzuziehen, anstatt das gesamte Personal zu opfern; Wir müssen den Krieg beenden, indem wir unsere Grenzen erreichen. Es werden keine anderen Optionen in Betracht gezogen, weil wir keine andere Wahl haben.

DER SINN DES AVDIIVKA KAMPFES

Seit Anfang Oktober, also seit mehr als 5 Monaten, versucht Russland mit einem Grossaufgebot an Personal und Waffen die Stellung der Ukraine bei der ostukrainischen Kleinstadt Avdiivka zu erobern. Unter grossen Verlusten kommt die Armee Russlands seit Wochen einige Meter voran und die Situation für die ukrainischen Verteidiger wird immer schwieriger. So durchschnitten die Russen die Hauptstraße in Avdiivka, die die Stadt mit der Kokerei verbindet und nach Westen führt. (Karte der Analysten von Deep State).

Weshalb die Ukraine sich nicht zurückzieht, zeigt eine Auswertung von «Osinteres».

Die Spezialisten haben visuell nachvollziehbare Beweise herangezogen und kommen zum Schluss, dass die Verluste der Russen 13-Mal höher sind, als die Verluste der Ukrainer. Dies ist das Ergebnis der Kämpfe seit Oktober 2023. So haben die Russen 222 Panzer verloren und die Ukrainer 20. Die Verluste an gepanzerten Mannschaftswagen beläuft sich bei Putins Armee auf 365 und bei den Ukrainern auf 21. https://t.me/uniannet/125551

Der ukrainische Generalstab schreibt, dass die Lage insbesondere bei Avdiivka «schwierig» sei, aber auch «gleichzeitig bringen unsere Soldaten den Besatzungstruppen weiterhin aktiv Verluste an Lebendkraft und Ausrüstung zu, erschöpften den Feind entlang der gesamten Frontlinie.» https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua

SCHWERE KRAFTWERK-SCHÄDEN

Die Wiederherstellung des Kraftwerks Dnipro wird Wochen oder sogar Monate dauern. Das sagt der Direktor des Kraftwerks. Das Kraftwerk war in der Nacht auf heute angegriffen worden: «Viele Drohnen sind dorthin geflogen und dabei wurde kritische und große Ausrüstung wurde beschädigt. Die Station funktioniert jetzt nicht, eine Analyse des Schadens ist im Gange“, sagte Saharuk.

Ihm zufolge verfügen bisher alle Verbraucher in Dnipro und der Region über Strom, aber „das Stromversorgungssystem ist instabil. https://t.me/c/1269013410/63061

ERSTES JA ZUR UKRAINE-HILFE

Nach monatelangem Ringen hat der US-Senat einem Auslandhilfepaket von 95 Milliarde US-Dollar zugestimmt. Dieses Paket umfasst 60 Mrd. Dollar für die Ukraine, 14 Mrd. Dollar für Israels Krieg gegen die Hamas und 10 Mrd. Dollar für humanitäre Hilfe in Konfliktgebieten, darunter auch in Gaza. Dafür stimmten auch republikanische Senatoren. Der Sprecher der oppositionellen Republikaner kündigte allerdings an, dass im US-Repräsentantenhaus das Paket blockiert werden könne.

US-Präsident Joe Biden richtete einen weiteren dringenden Appell an die Republikaner, die unter dem Nein-Druck von Donald Trump stehen: «Wir können es uns nicht leisten, länger zu warten. Der Preis der Untätigkeit steigt täglich, insbesondere in der Ukraine.» Gleichzeitig kritisiert Biden in den bisher schärfsten verwendeten Worte Donald Trump und dessen Ermutigung für Putin bei NATO-Partnern einzumarschieren, die nicht genug für die NATO zahlen. Dies sei «gefährlich, beschämend, unamerikanisch.» https://edition.cnn.com/2024/02/13/politics/biden-trump-nato-comments/index.html

MUSK GEGEN UKRAINE-HILFE

Der Unternehmer Elon Musk fordert die Amerikaner auf, Druck auf die Senatoren auszuüben, damit diese das Ukraine-Hilfe-Gesetz nicht annehmen. Diese Position vertrat der Besitzer von Twitter/X während eines Interviews, das er auf Twitter veröffentlichte. https://twitter.com/i/status/1757242863144828983

Der Geschäftsmann sagte, dass diese Ausgaben der Ukraine nicht helfen würden, ebenso wie die Fortsetzung des Krieges dem Land nicht helfen könne und dass Putin tot wäre, wenn er sich zurückziehen würde.

Kurze Zeit zuvor hatte der amerikanische Journalist Tucker Carlson ebenfalls auf Twitter ein Statement veröffentlicht, welches er in Dubai aufgenommen hatte. Seine Botschaft: «Die Ukraine kann nicht gewinnen.» https://twitter.com/i/status/1757159485162799334

KREML BLITZE AB

Im Jahr 2023 schlug Putin den Vereinigten Staaten vor, den Krieg in der Ukraine einzufrieren, doch Washington lehnte den Vorschlag mit der Begründung ab, man sei nicht bereit, über einen Waffenstillstand ohne die Ukraine zu diskutieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Quellen in der Russischen Föderation, denen der Inhalt der Verhandlungen bekannt ist.

Nach Angaben der Gesprächspartner der Agentur übermittelte Putin Washington in privaten Gesprächen mit russischen Partnern im Nahen Osten den Vorschlag, den Krieg innerhalb der derzeitigen Grenzen einzufrieren, weigerte sich jedoch gleichzeitig, Truppen aus den besetzten Gebieten der Ukraine abzuziehen. https://www.reuters.com/world/europe/putins-suggestion-ukraine-ceasefire-rejected-by-united-states-sources-say-2024-02-13/

UKRAINE MACHT VORWÄRTS

Trotz Krieg gelang es der Ukraine die Inflation von 23% auf 5% zu senken. Ausserdem stiegen die Aussichten auf ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 4.5%. Das sagte Kristalina Georgieva, Geschäftsführerin des Internationalen Währungsfonds (IWF/IMF) in einem Interview mit dem amerikanischen Sender CNBC. Gleichzeitig benötige die Ukraine dieses Jahr eine externe Finanzierung von 42 Milliarden US-Dollar. Georgieva zum Sender: «„Ich sage es Ihnen ganz klar: Die Ukraine hat sich die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft verdient (…) Sie hat Steuern im Wert von 36 % des BIP eingezogen. Nur wenige Länder haben dies geschafft, obwohl es keinen Krieg gab». https://www.cnbc.com/video/2024/02/12/watch-cnbcs-full-interview-with-imfs-managing-director-kristalina-georgieva.html

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