- Wieder Russischer General getötet
- Gerüchte über Tod von Gerasimow
- Ukrainische Armeeführung berät sich
- Kritik an ZDF-Fake-News zu Mariupol
WEITERER GENERAL TOT
Beim Angriff auf den Flugplatz Belbek auf der Krim wurde der russische Generalleutnant Alexander Tatarenko getötet. Wie russische Militärblogger berichten, kamen weitere zehn russische Militärangehörige beim Drohnenangriff ums Leben. Tatarenko war Kommandant des 38. Jagdfliegerregiments. Dessen Kommandoposten wurde während des Angriffs gesprengt. Hinzu kam ein zerstörter Kommunikationsposten auf dem Militärflugplatz und mindestens 3 Kampfflugzeuge, die in Flammen aufgingen. https://twitter.com/ukraine_map/status/1753351743134458274
Beim Angriff wurden Marschflugkörper eingesetzt, die auf einer für die Russen unerwarteten Route ankamen: Die meisten flogen über die Wasseroberfläche des Schwarzen Meeres. Zwei Raketen trafen den Kommandoposten des 38. Kampffliegerregiments, eine weitere Rakete das Kommunikationszentrum des Flugplatzes, berichteten die russischen Medien. https://twitter.com/Gerashchenko_en/status/1753351619683516724
GERÜCHTE ÜBER GERASIMOW TOD
Der russische Verteidigungsminister Sergei Shoigu hielt weitere Treffen ab, in denen er über die Erfolge der russischen Armee in der Ukraine berichtete. Die russische Armee würde an allen Fronten vorankommen, sagte er. Was neben diesen Aussagen auffiel, ist das der russische Generalstabschefs Waleri Gerassimow nicht anweend war. Da wo er gewöhnlich neben Schoigu sitzt, sass ein anderes Mitglied des Generalstabs.
@GlasnostGone (140’000 Follower) schreibt auf Twitter: «Russland verschleiert weiterhin das Verschwinden seines Generalstabschefs Waleri Wassiljewitsch Gerassimow. Es wird angenommen, dass er Anfang Januar bei einem Angriff der Ukraine auf der Krim getötet wurde. Diese Woche hielt der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu eine weitere seiner lächerlichen Aktualisierungen des Verteidigungsministeriums ab, aber Gerasimow war nirgends zu sehen.» https://twitter.com/GlasnostGone/status/1753412867762585817
TREFFEN ZUR FRONT-LAGE
Der ukrainische Präsiden Zelenskyj traf sich mit dem Armee Oberbefehlshaber Zaluzhnyj und den Generälen der verschiedenen Frontabschnitte. Im Zentrum der Beratungen standen die Produktion von Drohnen, der Nachschub mit Artilleriemunition, der Ausbau der Befestigungsanlagen und der physische Schutz der Energieanlagen. Zu Kriegslage wurde festgestellt, dass die Lage bei Avdiivka «besonders schwierig» sei. Weitere Informationen, insbesondere solche über die Zukunft von Zaluzhnyj, wurden keine bekannt. https://t.me/operativnoZSU/134730
KOALITION FÜR KINDER
Kanada und die Ukraine werden eine Koalition zur Rückführung ukrainischer Kinder bilden. Das gab die kanadische Aussenministerin Mélanie Joly im Rahmen einer Pressekonferenz mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmitry Kuleba bekannt: «Wir werden mit vielen Ländern der Welt sprechen: Mexiko, Brasilien, Südafrika, Katar. Und wir werden auch mit den Ländern zusammenarbeiten, die direkte Kontakte mit der Russischen Föderation haben, um die Rückkehr von Kindern nach Hause zu erleichtern. Denn jedes Kind muss zurückgebracht werden zu seiner Familie und es wird ein Sieg für alle sein», sagte Joly. https://t.me/uniannet/124560
KRITIK AN ZDF WEGEN FAKE-NEWS
Armin Coerper vom Moskauer ZDF-Büro in Mariupol wird von der Ukraine stark kritisiert. «Realitätsverzerrung ist kein Journalismus», schreibt das ukrainische Aussenministerium und verlangt eine Erklärung zu wahrheitswidrigen Aussagen des ZDF-Korrespondenten am letzten Montag. Das Aussenministerium teilt weiter mit: «Darüber hinaus stellt der Besuch des Leiters des Moskauer Büros im besetzten Mariupol ohne Zustimmung der Ukraine einen Verstoss gegen die ukrainische Gesetzgebung dar. Wir fordern das ZDF auf, eine offizielle Erklärung abzugeben.»
Der Journalist Armin Coerper, der das Moskauer Büro des Fernsehsenders leitet, berichtete über das Leben im von Russland besetzten Mariupol: Er sagte, er habe dort keinen Widerstand oder Partisanen gesehen, «die meisten Einwohner sind pro-russisch» und die Stadt «funktioniert und erholt sich», aber er erwähnte nicht, wer zu seiner Zerstörung geführt hat. Ausserdem gäbe es «Neue Schulen, ein topmodernes Krankenhaus» und auch Schauspieler würden sich freuen endlich wieder russischsprachige Stücke aufführen zu können. https://suspilne.media/675476-mzs-vimagae-poasnen-vid-zdf-sodo-vizitu-ihnogo-zurnalista-v-okupovanij-mariupol
Die russische Regierung nutzt den Bericht des ZDF-Reporters für Propaganda-Zwecke. So haben verschiedene Botschaften Ausschnitte aus dem Beitrag veröffentlicht. «Mariupol ist keine Geisterstadt, das möchte ich klar sagen», zitiert zum Beispiel die russische Botschaft in Südafrika den ZDFJournalisten und nennt weitere Ausschnitte aus der Live-Schaltung. https://twitter.com/EmbassyofRussia/status/1753311451253764558
ZDF-KRITIK UNTER KOLLEGEN
Zum Bericht des ZDF-Korrespondenten schreibt Peter Althaus vom Berliner Kurier: «Problematisch ist vielmehr, dass nicht nur was gesagt wird zum Teil falsch ist. Viel schlimmer finde ich, was nicht gesagt wird. (…) Die Wohnungen von Ukrainern, die geflohen sind, werden enteignet und an Menschen aus Russland weiterverkauft. (…) Was ich hochproblematisch finde: Im Bericht wird getan, als ob die Stadt jetzt leer ist und deshalb Menschen aus Russland angesiedelt werden. Da zeigt sich die völlige Ahnungslosigkeit der ZDF-Kollegen. Die Ansiedlung von Russen ist ein Mittel russischer Politik (Holodomor). Selbst wenn nur Zehntausende Russen angesiedelt werden, geschweige denn gar Hunderttausende, wird die einheimische Bevölkerung so zur Minderheit und kann von Russland nach Belieben und ohne viel Widerstand beherrscht werden.» und weiter: «Was das ZDF nicht getan hat und was doch mit die wichtigste Aufgabe wäre, wenn man schon nach Mariupol fährt: Zu untersuchen, wie viele Massengräber und neue Friedhöfe es gibt. (…) Statt kritischen Journalismus zu betreiben, wie es anscheinend euer Anspruch war, habt ihr euch von der russischen Propaganda vereinnahmen lassen und normalisiert die russische Besatzung der ukrainischen Gebiete (ungewollt).» https://twitter.com/peteralthaus/status/1752130459020980559