Ukraine Aktuell Nr. 655 (10.12.23/21Uhr)

  • Orbáns Freunde weibeln in Washington
  • Schwierige Frontlage für die Ukrainer
  • Drohnen bekämpfen Drohnen
  • Zelenskyj will Lateinamerika überzeugen

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ORBANS FREUNDE IN WASHINGTON

Verbündete des ultra-nationalistischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán werden in Washington ein Treffen hinter verschlossenen Türen mit Republikanern abhalten, um auf ein Ende der militärischen Unterstützung der USA für die Ukraine zu drängen. Das schreibt der britische «Guardian». In Washington wird morgen ein zweitägiges Treffen beginnen, welches von Mitglieder des Ungarischen Instituts für Internationale Angelegenheiten, der ungarischen Botschaft in Washington und dem konservativen US-Think-Tank «Heritage Foundation» ausgerichtet wird.

Einige der Teilnehmer, darunter auch republikanische Kongressabgeordnete, wurden zu Gesprächen hinter verschlossenen Türen eingeladen. Eine der ungarischen Botschaft nahestehende diplomatische Quelle sagte dem Guardian: «Orbán ist zuversichtlich, dass die Ukraine-Hilfe im Kongress nicht angenommen wird. Deshalb versucht er, auch die Hilfe der EU zu blockieren.» https://www.theguardian.com/us-news/2023/dec/10/hungary-viktor-orban-republicans-ukraine-aid

SCHWIERIGE FRONT-LAGE

«Die operative Lage in der Ost- und Südukraine bleibt schwierig.» Das schreibt der ukrainische Generalstab in seinem Abendbulletin und berichtet von vielen zurückgeschlagenen russischen Angriffen. Die meisten Angriffe, 39 insgesamt, haben Putins Truppen gegen die Verteidiger von Avdiivka geführt.  Von Vorstössen der Ukrainer ist in diesem Bulletin nicht die Rede. https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua/

Oleksandr Syrskyi, Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, besuchte die Front und schrieb danach auf seinem Telegram-Kanal: «Die operative Lage im Osten bleibt schwierig. Der Feind hört nicht auf, entlang der gesamten Front Offensivoperationen durchzuführen. Gemeinsam mit den Kommandeuren, die die Verteidigung in östlicher Richtung hielten, analysierten wir die Lage im Detail und erwogen Optionen für das weitere Vorgehen. Wir haben gemeinsam die notwendigen Entscheidungen getroffen und Massnahmen ergriffen, um die Stabilität unserer Verteidigung, die Erhaltung des Lebens unserer Soldaten und den rationellen Einsatz von Munition zu gewährleisten.» https://t.me/osirskiy/485  

DIE ABENDLICHE BEDROHUNG

Am Sonntagabend, den zweiten Advent, sind erneut verschiedene Regionen in der Ukraine bedroht. Es geht um Angriffe mit Drohnen und möglichen Bedrohungen durch Raketen, nachdem bewaffnete russische Kampfjets in diese Richtung unterwegs sind. Die Bevölkerung wird gebeten, die Warnungen ernst zu nehmen und die Schutzräume aufzusuchen. https://t.me/shakhed_rakety/12146

BEN HODGES FORDERT «FERN-FEUER»

Ben Hodges, früherer Kommandant der US-Truppen in Europa, schreibt heute auf Twitter:

«Krieg ist ein Test des Willens und der Logistik.  Die Abhängigkeit Russlands von Artilleriemunition aus Nordkorea ist eine Schwachstelle, die wir ausnutzen können. Geben Sie den vereinten ukrainischen Streitkräften (UAF) Fernfeuer, um die Logistik und die Hauptquartiere der Russischen Föderation zu treffen, und versorgen Sie die UAF mit hochwertiger Munition. Es ist zu früh, um die Hoffnung auf die Ukraine zu verlieren.» https://twitter.com/general_ben/status/1733865843551817951

DROHNEN BEKÄMPFEN DROHNEN

Die Präsenz von Drohnen zur Beobachtung der Gegner, aber auch als Abwurfbasis für Granaten oder in der Kamikaze-Version werden im Ukraine-Krieg immer wichtiger. Nun hat der ukrainische Kanal der 110. Mechanisierten Brigade der ukrainischen Armee zum ersten Mal den Kampf zwischen Drohnen dokumentiert. In einem Video wird gezeigt, wie eine unbemannte ukrainische Luft-Drohne eine bewaffnete und unbemannte Landdrohne – ein ferngesteuertes Fahrzeug – der russischen Armee angreift und sprengt. https://t.me/rubpak/44

PARTISANEN IN RUSSLAND

In der russischen Region Swerdlowsk zündeten Partisanen ein Umspannwerk der Eisenbahn bei Tjumen an. Nachdem die Anlage brannte, ist die Strecke zurzeit nicht befahrbar. Auf dieser Eisenbahnlinie seien auch Kriegsgüter für die russischen Invasoren bei Avdiivka transportiert worden. Das schreibt die «Liberty of Russia-Legion», welche aus Russen besteht, die in der Ukraine gegen die russischen Truppen kämpfen. In ihrem Tweet schrieben sie von «gewissenhaften Russen» und «unbekannten Partisanen», die «wirkungsvolle Arbeit» leisten. https://twitter.com/legion_svoboda/status/1732695907466887435

UNABHÄNGIG VOM GAS WERDEN

Serbien und Bulgarien haben den Bau einer Gaspipeline abgeschlossen die die Abhängigkeit von russischem Gas verringern soll. Die Pipeline erstreckt sich über 170 km von der serbischen Stadt Nis bis zum Stadtrand von Sofia. Die neue Leitung soll Serbien den Zugang zu alternativen Gaslieferungen aus Griechenland oder Aserbaidschan ermöglichen und Bulgarien den Zugang zu Gas aus Westeuropa oder der Adria ermöglichen https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-12-10/serbia-bulgaria-can-cut-gas-reliance-on-russia-with-new-pipeline

HILFERUF FÜR GEFANGENE

In Kyiv bildeten Menschen eine kilometerlange Linie vom Postowa-Platz bis zur Fußgängerbrücke zur Insel Truchaniw, um die gefangenen Verteidiger zu unterstützen. Hunderte Menschen fordern die Rückkehr der Kriegsgefangenen, darunter auch der Verteidiger von Azovstal. https://t.me/nvua_official/68778

Radio Liberty veröffentlichte ein Video (https://twitter.com/i/status/1733873455248941431) und berichtete, dass Aktionen der Familien von Kriegsgefangenen auch in Lemberg, Dnipro, Chmelnyzkyj und anderen Städten stattfanden. «Schweigt nicht! Gefangenschaft tötet! Rettet Azov!» stand unter anderem auf den Plakaten der Demonstrantinnen. https://t.me/nvua_official/68801

ZELENSKYJ IN LATEINAMERIKA

Heute nahm Volodymyr Zelenskyj an der Amtseinführung seines argentinischen Amtskollegen Javier Milei teil. https://t.me/insiderUKR/66016

Während seiner Reise traf er unter anderem den uruguayischen Präsidenten Luis Lacalle Pou, den ecuadorianischen Präsidenten Daniel Noboa und den paraguayischen Präsidenten Santiago Pena. Bei den Gesprächen ging es um den Aufbau oder die Verstärkung der Handelsbeziehungen. Mit Luis Lacalle Pou besprach Zelenskyj die Möglichkeit eines «Gipfeltreffens zwischen der Ukraine und Lateinamerika». Ausserdem lud er alle drei ein, im Januar 2024 zur nächsten Verhandlungsrunde der «ukrainischen Formelwelt» in der Schweiz zu kommen. https://t.me/KyivIndependent_official/26964

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