Ukraine Aktuell Nr. 642 (27.11.23/18Uhr)

WARUM USA WENIG WAFFEN LIEFERT

Das amerikanische Magazin «Newsweek» hat eine These, weshalb die USA nicht genügend Waffen an die Ukraine liefern. Diese These wird mit vielen Auskünften aus Washington, anderen westlichen Ländern und Kyiv untermauert. Im Kern kommt «Newsweek» zum Schluss:

Die Vereinigten Staaten liefern der Ukraine nicht genügend Waffen, um die Niederlage der russischen Streitkräfte sicherzustellen. Das Hauptziel ist nicht die Niederlage Moskaus, sondern der Machterhalt in Kiew. Washingtons Haltung lässt sich mit Befürchtungen erklären, dass die strategische Niederlage des Kremls in der Ukraine zu Chaos innerhalb der russischen Grenzen, möglicherweise zum Rücktritt von Putin, heftigen regionalen Machtkämpfen und Risiken durch Massenvernichtungswaffen führen könnte. Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedrohung durch China würde eine solche «eurasische Anarchie» dem Weißen Haus viele neue Probleme bereiten. https://www.newsweek.com/us-want-ukraine-defeat-russia-putin-biden-zelensky-peace-talks-1846772

TOTE RUSSEN IN MARIUPOL

In dem vorübergehend besetzten Mariupol wurden innerhalb weniger Tage sechs russische Soldaten, darunter ein Offizier, getötet. Russische Propagandisten verdächtigen eine Gruppe von Partisanen. Dies teilte die Stadtverwaltung von Mariupol mit.

«Nach Angaben kremlnaher Medien wurden zwei Soldaten (einer von ihnen ein Offizier) auf den Straßen der Stadt erschossen. Die Opfer wurden in den Hinterkopf geschossen. Vier weitere Soldaten wurden an einem Strand in Mariupol tot aufgefunden», heisst es in der Erklärung.

Der Stadtrat fügte hinzu, dass die vier Toten am Strand vor dem Mord Alkohol getrunken hatten. Sie wurden erstochen. Neben den Leichen wurde ein blutbeflecktes Porträt von Wladimir Putin gefunden mit dem Slogan: «Los!» Nach Angaben der russischen Besatzer hat eine neue Gruppe von Guerillas begonnen, in Mariupol zu operieren. https://suspilne.media/626177-u-mariupoli-vbili-sistoh-rosijskih-vijskovih-pidozruut-partizan-miskrada/

HACKERANGRIFF AUF KREML

Der Sprecher der russischen Armee, der seit Anfang des Angriffskrieges über die militärische Lage berichtet, heisst Igor Konaschenkow. In den ersten Monaten hatte er täglich berichtet, dass die russische Armee keine Verluste erleide und die Ukraine tausende von Panzern verlieren würde, was in der Summe höher war, als der Bestand ukrainischer Panzer vor Kriegsbeginn.

Konaschenkow wird vom russischen Verteidigungsministerium und dort von der Abteilung «Information und Massenkommunikation» bedient. Der ukrainische Hackergruppe «Cyber Resistence» ist es gelungen, in diese Zentrum einzubrechen und hat die erbeuteten Dokumente der internationalen Plattform www.InforNapaln.org übergeben.

Die wesentlichen Erkenntnisse: Es ist weiter nicht überraschend, dass es einen täglichen Medienspiegel inländischer Medien (  https://informnapalm.org/ua/wp-content/uploads/sites/9/2023/11/Day_2023-11-13.pdf) und ausländischer Medien https://informnapalm.org/ua/wp-content/uploads/sites/9/2023/11/VS-RF-v-zarubejnyh-SMI-2023-11-13.pdf (u.a. CNN, t-online, Figaro, CCTV (Chinesen), Reuters, Times, Guardian etc.). gibt.

Interessanter dürfte der Blick auf die Software «Katusha» sein, ein Informations- und Analysesystem der Online-Medienbeobachtung.

Das System bietet Echtzeit-Beiträge, die auf Telegram, VKontakte, LiveJournal, Odnoklassniki und dergleichen veröffentlicht wurden. Facebook und Instagram sind auch dabei, aber in sehr geringer Zahl. Videos von YouTube werden hochgezogen. Die Qualität dieses «Katusha»-Systems schätzen die Analysten von Inform-Napam nicht hoch ein: Es handle sich eher um ein «potemkisches Dorf» mit dem Eindruck geschindet würde, aber die Nachrichten müssten manuell bearbeitet werden und geben den «Ton der Nachrichten offensichtlich nicht korrekt wieder. Negative Berichte über die Streitkräfte der Russischen Föderation und die militärpolitische Führung der Russischen Föderation werden entweder nicht berücksichtigt oder als neutral gekennzeichnet.». Das System sei eine Art «digitaler Kornaschenkow – keine Verluste» https://informnapalm.org/52862-vzlom-departamenta-informatsii-rf/

RUSSISCHE SPIONE AKTIVIERT

Russland hat seine Spione in der Ukraine aktiviert. Das sagte Oleksij Danilov, Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine. Die Aufgabe dieser Agenten bestehe darin, «einen Keil zwischen die politische und militärische Führung der Ukraine zu treiben und regierungsfeindliche Stimmungen in der Bevölkerung zu schüren». Danilow wies darauf hin, dass Russland versuche, die «sogenannten Spannungen» zwischen Präsident Volodymyr Zelenskyj und dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, Waleri Zaluzhny, auszunutzen. Danilov betonte zudem, dass Russland versuche, «Desinformation und Propaganda zu verbreiten, um die Lage in der Ukraine zu destabilisieren». https://t.me/operativnoZSU/125100

2’000 SIEDLUNGEN ISOLIERT

Aufgrund des schlechten Wetters in 16 Regionen der Ukraine waren ab dem Morgen des 27. November mehr als 2.000 Siedlungen abgeschnitten (https://nv.ua/ukr/ukraine/events/pogoda-v-ukrajini-znestrumleno-ponad-2-tisyachi-mist-i-sil-zelenskiy-pokazav-foto-50371478.html) . Der Straßenverkehr ist blockiert. Das ukrainische Präsidialamt publizierte Fotos blockierter Strassen, Dörfer und umgestürzter Lstwagen. (Fotos im Newsletter) https://t.me/nvua_official/67766

Die Besatzungstruppe auf der Halbinsel Krim reden von einem «Armageddon» und haben über verschiedene Regionen den Ausnahmezustand verhängt. https://www.pravda.com.ua/eng/news/2023/11/27/7430528/

SCHATZ DER SKYTHER IST ZURÜCK

Nach fast zehn Jahren der Versuche kehrte „Scythian Gold“ endlich in die Ukraine zurück. Die Artefakte waren in den Niederlanden ausgestellt, als die Russische Föderation die Halbinsel besetzte. Jetzt wurden sie in das Nationale Geschichtsmuseum der Ukraine überführt. Dort werden sie bis zur Befreiung der Krim gelagert. https://t.me/insiderUKR/65406

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