Ukraine Aktuell Nr. 641 (26.11.23/22Uhr)

RUSSEN-ERFOLG BEI AVDIIVKA

Die gewöhnlich gut informierte ukrainische Plattform «Deep State» schreibt, dass die russischen Angreifer das Industriegebiet von Avdiivka weiterhin mit Panzern und Infanterie unter Druck setzen: «Feindliches Filmmaterial hat den Moment eingefangen, in dem sich eine beträchtliche Anzahl unserer Kämpfer in Richtung des Privatsektors zurückgezogen hat.» Deep State hatte schon früher geschrieben, dass der Verlust von Promka nur eine Frage der Zeit sei. https://t.me/DeepStateUA/18099

Zwar hätten die Russen die Stadt «noch nicht vollständig eingenommen» und die Russen wurden verfrüht «Jubelmeldungen» schreiben, aber für die schwierige Lage machen die Analysten die mangelnde Unterstützung durch den Westen verantwortlich: «Offenbar können die westlichen Partner nicht genügend Panzerabwehrwaffen bereitstellen. Die ukrainischen Streitkräfte tun ihr Bestes, aber die russischen Angreifer haben mindestens das Fünffache an Personal und einen erheblichen Vorsprung bei der Ausrüstung.» https://t.me/DeepStateUA/18148

In Avdiivka befinden sich weiterhin 1’336 Zivilisten. Lebensmittel hätten sie genug, aber die Wasserversorgung ist ein Problem. Das schreibt Vitaly Barabash, der Leiter der ukrainischen Miliärverwaltung von Avdiivka. https://t.me/suspilnedonbas/17730 Foto: @guyverhofstadt

RISSE IN DER RUSSISCHEN ARMEE

Der ukrainische Militärblogger «Alexandr», der sich nach eigenen Angaben in unmittelbarer Frontnähe beim Dnjepr befindet schreibt: «Ich befinde mich gerade am rechten Ufer des Dnipro, und dies ist ein aktueller Bericht über die Ereignisse vor Ort. Es gab eine russische Wehrpflichtigeneinheit, die vor Oleshky Sands Stellung hielt – diese Einheit weigerte sich zu kämpfen. Das russische Kommando zog sie also zurück und ersetzte sie durch Spezialeinheiten.

Stellen Sie sich vor, sie haben eine Spezialeinheit direkt an die Frontlinie verlegt, um sie als Kanonenfutter zu verwenden – diese Einheit wurde (natürlich) jetzt von der ukrainischen Artillerie zerstört. Diese «Sonderoperation»-Einheit ist für Russland heute unersetzlich – und man beachte, dass das russische Kommando gezwungen war, sie nach vorne zu verlegen, weil die Wehrpflichtigen sich weigerten, zu kämpfen. Ich sehe Risse in Russlands Fassade der Stärke.» https://twitter.com/AleksandrX13/status/1728831223165022247

«NOCH ZU FRÜH FÜR FREUDE»

Die Analysten von «Deep State» schreiben zur aktuellen Lage an der ukrainischen Front: «Der Feind rückt in vielen Gebieten weiter vor, die meisten Angriffe werden abgewehrt, aber nicht alle.

In letzter Zeit zeichneten sich auch für uns positive Dynamiken ab. Katsaps (Schimpfwort für russische Soldaten, bedeutet sinngemäss «Ziegenböcke») geben eher auf, ergeben sich etwas häufiger, es fällt ihnen schwerer, Angriffsgruppen zu sammeln und zu motivieren. Aber es ist noch zu früh, um sich zu freuen, denn die Gesamtzahl der Truppen ermöglicht einen stabilen Personalfluss für die Erstürmung von Stellungen der ukrainischen Verteidiger.» https://t.me/DeepStateUA/18150

EXTREMER STURM IN DER UKRAINE

Wegen starker Winde gibt es vor der besetzten Halbinsel Krim Wellen von mehr als 9 Metern Höhe. Die Windgeschwindigkeit beträgt zwischen 130 und 150 Km/h. Meteorologen sagen, dass dies der stärkste Sturm seit 100 Jahren im Schwarzen Meer sei.  Auf der Insel wurden Häuser überschwemmt und die von den Russen errichteten Verteidigungsstellen an der Meerküste weggespült. https://t.me/c/1477643542/32202

Auf dem Land sind verschiedene Strommasten wegen des starken Windes umgeknickt (FOTO). Etwa 400 Siedlungen in 10 Regionen der Ukraine sind vorübergehend ohne Strom. Das sagte heute Abend der ukrainische Präsident Zelenskyj. https://t.me/V_Zelenskiy_official/8741

Der Verkehr auf den Strassen ist wegen des Windes, Schneefall und sehr tiefer Temperaturen eingestellt. Mehrere Autofahrer waren bis zu 10 Stunden in ihren Fahrzeugen auf der Autobahn nicht erreichbar und eingesperrt. Alle Schulen in Odessa und Kyiv haben für Morgen den Unterricht auf Online-Kurse umgestellt. Die Situation an der Front sei «brutal» berichten ukrainische Soldaten. https://t.me/insiderUKR/65366

2’000 LASTWAGEN AN DER GRENZE

Seit mehreren Tagen stauen sich Lastwagen an der polnisch-ukrainischen Grenze (FOTO). Über die Gründe gibt es unterschiedliche Darstellungen und Spekulationen. Das ukrainische Ministerium für Transport und Infrastruktur schreibt heute, dass es sich um rund 2’000 blockierte Lastwagen handelt und dass dies aufgrund eines «Streiks» so sei. Blockiert wird der Verkehr derzeit an den Punkten Jagodyn – Dorogusk, Krakowez – Kortschowa und Rawa-Ruska – Grebenne. https://t.me/operativnoZSU/124981

Lettland bietet Vermittlung bei der Freigabe der Grenze der Ukraine zu Polen an. Der lettische Aussenminister Kristianis Karinsh sprach mit dem polnischen Minister für EU-Angelegenheiten Szymon Shynkowski vel Sek und forderte ihn auf, einen Ausweg aus der Situation zu finden. https://t.me/operativnoZSU/124945

Ab Montag werden polnische Transportunternehmen die Blockierung des Kontrollpunkts Shegyn verschärfen hiess es aus Lastwagenkreisen. Der gesamte Verkehr mit Güterfahrzeugen würde eingestellt. https://nv.ua/ukr/ukraine/events/blokuvannya-kordonu-polyaki-posilyuyut-strayk-na-kpp-shegini-50371364.html

Verschiedene ukrainische Quellen vermuten hinter den Blockade-Aktionen prorussische Kräfte in Polen und nennen einzelne Führer der Streikenden als Protagonisten eine Pro-Kreml-Partei. Ob das zutrifft, ist bisher nicht bestätigt.

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MILITÄRFABRIK EXPLODIERT

Beim «Traktorwerk» in der russischen Stadt Tscheljabinsk gab es starke Explosionen und einen Grossbrand (FOTO). DasTraktorenwerk diente schon während den UdSSR-Zeiten als Produzent von Panzern von Typ KV-1. Seit dem Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine wurden in der Traktorfabrik insbesondere kaputte Panzer repariert. Und neben Traktoren wurden in der Fabrik auch Panzer-Motoren produziert. Rund um die Fabrik fiel die Stromversorgung aus. https://t.me/nvua_official/67703, Video: https://twitter.com/i/status/1728836372088139917

Wer oder was zur Explosion geführt hat, ist derzeit nicht bekannt.

Russische Medien behaupten, dass in der Fabrik ein «Transformator» explodiert sei. https://t.me/c/1663349132/21910

UKRAINE GRIFF MIT DROHNEN AN

In der Nacht auf heute griffen mehrere ukrainische Drohnen in den besetzten Gebieten des Donezk an, in Russland und bis hin nach Moskau. Sergej Sobjanin, Bürgermeister von Moskau, schreibt auf Telegram: «Heute Nacht gab es einen versuchten Massenangriff mit Drohnen. Derzeit haben Luftverteidigungskräfte in den Stadtbezirken Naro-Fominsk und Odinzowo in Richtung Moskau fliegende Drohnen abgeschossen. Der Luftverteidigung gelang es auss erdem, mehrere UAVs (unbemannte Flugkörper)in den Regionen Brjansk, Tula und Kaluga abzufangen und zu zerstören. Es gab keine Verletzten oder ernsthaften Schäden.» https://t.me/mos_sobyanin/8245

MASSENHAFT GESTOHLENES

Auf einem Markt im russischen Krasnodar wurden Kühlschränke der Marke «LG» entdeckt (FOTO), welche in der Ukraine gestohlen worden waren. Die Diebe hatten sich nicht die Mühe gemacht, die ukrainischen Etiketten zu entfernen. Das operative Kommando der ukrainischen Armee veröffentlichte die Fotos und schreibt: «Sie stehlen alles, von den Toiletten bis zu Hundehütten.» https://t.me/c/1663349132/21905  

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