Ukraine Aktuell Nr. 640 (25.11.23/22Uhr)

REDE ZUM HOLODOMOR

Die vom russischen Diktator Stalin in den 30-er Jahren mit Absicht herbeigeführte Hungerkrise in der Ukraine führte zum Tod von Millionen Menschen. Dazu gibt es einen kostenlosen, 46 Minute dauernden Dokumentarfilm mit englischen Untertiteln: https://www.youtube.com/watch?v=jhvCfggrV3Q

Heute wurde diesem Völkermord am Holodomor-Denkmal (FOTO) gedacht. Präsident Volodymyr Zelensykj sagte:

Sie wollten uns unterwerfen, töten und ausrotten. Sie konnten es nicht. Sie wollten die Wahrheit vor uns verbergen und schreckliche Verbrechen zum Schweigen bringen. Sie konnten es nicht. Sie wollten uns verwirren, uns in die Irre führen, uns dazu bringen, nicht zu glauben, uns nicht zu erinnern und deshalb zu vergeben. Sie konnten es nicht. Und heute ehren wir mit tiefer Trauer und Respekt das Andenken von Millionen unseres Volkes – Millionen von Opfern von Hungersnöten.

Die Tragödie, über die wir heute weinen und schweigen, ist so leise, dass die ganze Welt sie hören sollte. So klingt ukrainischer Schmerz.

Wir danken allen Staaten, die sich für Gerechtigkeit entschieden haben, sie offiziell anerkannt haben – den Holodomor als Verbrechen gegen Menschen, gegen die Ukraine anerkannt haben. An alle, die einen Spaten beim Namen nennen.

Die Welt muss sich vereinen und die Verbrechen der Vergangenheit verurteilen. Die Welt muss sich vereinen und den Verbrechen von heute ein Ende setzen.

Das Böse wurde nicht gestoppt, es wurde nicht gesühnt. Jetzt stoppen wir es. Die Ukraine bleibt bestehen. Die Ukraine wird nicht verschwinden. Die Ukraine wird sich selbst und die Wahrheit bewahren. https://t.me/operativnoZSU/124834

BERSET IN KYIV ZU BESUCH

Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset traf heute zu einem vorher nicht bekanntgegeben Besuch in der ukrainischen Hauptstadt ein. Am Abend schrieb Berset auf Twitter: «Gedenken an die Hungerkatastrophe Holodomor vor 90 Jahren und Besuch in Butscha, Schauplatz russischer Gräueltaten – starke Eindrücke. Aber auch Pläne für eine bessere Zukunft. Danke Präsident Zelenskyj! Die Ukraine kann auf die Schweiz zählen». https://twitter.com/alain_berset/status/1728467679189557490

Zum Besuch schrieb die Eidgenossenschaft: «Bundespräsident Alain Berset ist anlässlich des internationalen Gipfels für Ernährungssicherheit nach Kyjiw gereist und hat dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Neben den Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für die globale Ernährungssicherheit standen die bilateralen Beziehungen und die langfristige Solidarität der Schweiz mit der Ukraine sowie die ukrainische Friedensformel im Zentrum des Gesprächs.» Gleichzeitig gab die Schweiz bekannt, dass zehn weitere Ambulanzfahrzeuge im Gesamtwert von 650’000 Franken, sechs Löschfahrzeuge und Feuerwehrmaterial im Wert von rund 2,3 Millionen Franken und gebrauchte Löschfahrzeug in die Ukraine geschickt werden. https://www.edi.admin.ch/edi/de/home/dokumentation/medienmitteilungen.html.msg-id-98934.html

Volodymyr Zelenskyj schreibt auf Telegram: «Ein wichtiges und produktives Treffen mit dem Schweizer Präsidenten Alain Berset. Wir diskutierten über die Frage der humanitären Minenräumung, die Verwendung eingefrorener Gewinne aus dem Vermögen des Aggressorlandes und die Friedensformel. Wir danken der Schweiz für ihre Unterstützung bei der Wiederherstellung der Infrastruktur in der Ukraine. Vielen Dank für die humanitäre Unterstützung unseres Landes, unseres Volkes! https://t.me/V_Zelenskiy_official/8724

UKRAINES GETREIDE WIRD GESCHÜTZT

Die Transportschiffe im «Getreidekorridor» im Schwarzen Meer sollen mit Kriegsschiffen geschützt werden. Das vereinbarte die Ukraine mit einigen ihrer Partner, welche die Kriegsschiffe einsetzen werden. Das sagte Volodymyr Zelenskyj am internationalen «Gipfel für Ernährungssicherheit» in Kyiv, ohne die Länder namentlich zu nennen und ohne den genauen Zeitpunkt zu bezeichnen. Ausserdem gab der Präsident bekannt, dass die Hafenstadt Odessa mit zusätzlichen «sehr leistungsfähigen» Luftverteidigungs-Systemen geschützt werde. https://t.me/KyivIndependent_official/26394

MASSIVER DROHNEN ANGRIFF

Die russische Armee führte in der vergangenen Nacht eine der grössten Angriffswellen mit Drohnen durch. Dabei haben die Streitkräfte in der nördlichen Einsatzzone 55 feindliche Angriffs-Drohnen vom iranischen Typ «Shahed» zerstört. Gemäss einer nationalen Erhebung wurden gesamthaft 74 Angriffsdrohnen rechtzeitig abgeschossen.

Mehr als die Hälfte wurden von mobilen Flugabwehrfeuergruppen zerstört, die mit grosskalibrigen Maschinengewehren, Schulter-Raketenwerfern und Flugabwehrgeschützen ausgerüstet sind. Am meisten Abschüsse von Angriffsdrohnen gab es in den Regionen Sumy, Tschernihiw und Kyiv. https://t.me/SerhiyNaiev/153

Nach Angaben des ukrainischen Analysten Taras Chmut produziert/erhält Russland pro Monat 700 – 1’000 iranische Shahed-Drohnen. «In den letzten sechs Monaten hat es einige tausend weitere Raketen angehäuft, sowohl neue, die zu Dutzenden pro Monat produziert werden, als auch alte, die zu Tausenden vorhanden sind. Der Winter wird hart sein. Wir sollten uns keinen Illusionen hingeben. Aber wir haben bereits einen Winter überlebt und wir werden weiter überleben.» https://twitter.com/TarasChmut/status/1728318676150149573

ENERGIE-SYSTEME BESCHÄDIGT

Trotz der grossen Anzahl von Abschüssen erreichten einige von Russland abgefeuerten Drohnen ihr Ziel. Mit dazu beigetragen hat, dass die Drohnen neuerdings schwarz lackiert sind, was ihr Auffinden im Nachthimmel erschwert. In der ukrainischen Zentralregion wurden Stromfreileitungen kaputt gemacht. Betroffen waren Anlagen von Ukrenergo und Oblenergo. Dadurch kam es zu zeitweiligen Unterbrüchen der Stromversorgung. In Kyiv waren zeitweise 16’000 Haushalte ohne Stromversorgung. https://t.me/operativnoZSU/124842

RUSSLANDS NEUE «WUNDERWAFFE»

Die Russische Föderation hat mit der Massenproduktion unbemannter Termit-Hubschrauber (FOTO) begonnen, die je drei lasergelenkte Raketen tragen. Nach russischen Angaben haben die Raketen eine Reichweite von bis zu 6 Kilometern. Die Heli-Drohne hat eine Geschwindigkeit von 150 km/h und kann bis zu 6 Stunden in der Luft bleiben. Nach Angaben des Fachmagazins «Defence Express» befand sich die neue Waffe bereits vor dem Überfall der Ukraine in Entwicklung und habe heute das Stadium der Massenproduktion erreicht. https://defence.ua.com/weapon_and_tech/u_moskvi_pohizuvalis_serijnim_virobnitstvom_bezpilotnih_udarnih_vertolotiv_termit-13595.html

DESERTEURE UND GEFANGENE

Aus dem Osten der Ukraine meldet die ukrainische Armee Desertionen und Gefangennahmen. Am 24. November hätten sich in der Region Donezk drei Russen ergeben. Und in der Nacht auf heute sei knapp ein weiteres duzend Gefangene gemacht worden. Das sagte Oleksandr Tarnavskyi, Kommandeur der operativ-strategischen Ost-Gruppe.

Er wies darauf hin, dass die russische Armee die Zahl der Luftangriffe reduziert hat, die Aktivität ihrer Infanterie jedoch nach wie vor hoch ist, gepanzerte Fahrzeuge nur selten eingesetzt werden und die Zahl der eingesetzten Flugzeuge um das Vierfache zurückgegangen ist. https://suspilne.media/625189-rosijski-okupanti-pocali-zdavatis-u-polon-na-doneccini/

SCHNEESTÜRME ERWARTET

Für Sonntag und Montag wurde in der Ukraine eine Sturmwarnung ausgesprochen: In den Regionen Kiew, Tschernigow, Tscherkassy und Odessa werden starke Schneefälle erwartet; in den Regionen Sumy, Poltawa, Kirowograd, Nikolaev – Schneeregen und Regen, an einigen Stellen Eis; In den Regionen Kharkiv, Dnepropetrowsk, Kherson und Saporoschje werden Schauer erwartet. https://t.me/c/1394092619/58041

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