Ukraine Aktuell Nr. 633 (18.11.23/21Uhr)

  • 2’000 neue Drohnen für «the army of drones»
  • Fortschritte und Desertionen am Dnjepr-Ufer
  • Drohnen-Massenangriffs durch Putins Armee
  • Terrorist Girkin will Russlands Präsident werden
  • Kreml nennt LGBTQ «extremistisch»

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ARMEE DER DROHNEN

Die ukrainische Armee hat 2’000 neue Drohnen erhalten. Sie stammen alle aus ukrainischer Produktion. Unter den Drohnen hat er unbemannte Helikopter und Drohnen für die Aufklärung; sogenannte Kamikaze-Drohnen, die beim Aufschlag explodieren und Drohnen, welche Explosiv-Granaten abwerfen können und wiederverwendbar sind. https://twitter.com/i/status/1725877550906310763   

Die Drohnen würden dabei helfen, feindliche Stellungen und Ausrüstung zu treffen, schreibt die Armeeführung und ergänzt: Allein letzte Woche wurden 39 Panzer, 57 Geschütze, 34 gepanzerte Fahrzeuge und 307 Stützpunkte von Drohnen getroffen. https://twitter.com/front_ukrainian/status/1725910078803284033

RUSSEN IN KRYNKY UNTER DRUCK

Die ukrainischen Streitkräfte bauen ihre Stellungen auf der linken Seite des Dnjeprs weiter aus und setzen die russischen Besatzer unter Druck. Dies zeigt Auswirkungen insbesondere rund um die Ortschaft Krynky.

Die Ukrainer haben das russische Flammenwerfersystem TOS-1 bei Krynky zerstört. Dies zeigt ein Video von «Deep State» https://twitter.com/i/status/1725842370518773852

TOS-1 ist ein gepanzerter Mehrfachraketenwerfer, der Raketen mit thermobarischen Sprengköpfen abfeuert. Das System wurde bisher genutzt, um die ukrainische Seite des Dnjeprs, also die rechte Seite, zu beschiessen. https://twitter.com/wartranslated/status/1725842370518773852

Der ukrainische Generalstab schreibt heute Abend: «Ungefähr 20 Soldaten der russischen Besatzungsmacht der 144. separaten motorisierten Schützenbrigade der Russischen Föderation, verliessen ihre Kampfstellungen und desertierten im Gebiet der Siedlung Krynka in der Region Kherson.» https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua

Die operative Führung der Armee ergänzt, dass die russischen Truppen bei Krynky sehr grosse Verluste haben und dass es den Russen deshalb an Offizieren fehlt. Mehrere Einheiten würden von «Sergeanten» geführt und nicht von «Hauptmännern». Dies entspreche einem Unterschied von 8 Dienstgraden. https://t.me/operativnoZSU/123892

Der Militärblogger Chuck Pfarrer benennt in seiner Karte https://twitter.com/ChuckPfarrer/status/1725972167517491443 die Brennpunkte am Dnjepr und «Geopolitical Hub» berichtet, dass ein fünfter Frontabschnitt bei Dnypriany eröffnet worden sei (Karte im abonnierten Newsletter)

DROHNEN-MASSENANGRIFF

Am Freitagabend wurden zwischen 19 und 24Uhr folgende Angriffsrichtungen von russisch-iranischen Angriffs-Drohnen und Raketen gemeldet:

Drohnen in Richtung Poltawa (19:24Uhr);
Drohnen entlang der Grenze Kharkiv-Dnipropetrovsk (20:10Uhr);
Drohnen in den Regionen Kryvyj Rih, Saporischja, Myrhorod (20:32);
Drohnen in Richtung Dnipro, Kropyvnytskyi (20:56Uhr);
Drohnen in der Region Tscherkassy (21:02Uhr);
Drohnen in der Region Kyiv (21:35Uhr);
Drohnen in den Regionen Region Tscherkassy, Kanew, Mykolajiw und Kirowohrad (22:17Uhr);
Drohnen auf dem Weg nach Chmelnyzkyj (22:52Uhr);
Drohnen in Richtung Kyiv (23:05Uhr);

https://t.me/operativnoZSU/123784

GIRKIN/STRELKOW/ WILL KANDIDIEREN

Igor Girkin (auch «Strelkow» genannt) ist im Zusammenhang mit dem Abschuss des Malaysia-Airlines-Fluges 17 im Juli 2014 von einem Gericht in den Niederlanden zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden und international zur Verhaftung ausgeschrieben. In der Zeit bis heute hat sich der ehemalige KGB-Mitarbeiter als Führer der von Russland eingerichteten «Volksrepublik Donezk» präsentiert. Seit ein paar Wochen befindet er sich in russischer Haft, weil er sich sehr kritisch gegen Putin geäussert hatte.

Heute gab Girkin bekannt, dass er für die russischen Präsidentschafts-Wahlen im Frühling 2024 kandidieren werde. Er kündigte seine Kandidatur in einem Brief an die Untersuchungsbehörden an. https://t.me/insiderUKR/64973

FINNLAND SCHLIESST 4 GRENZPUNKTE

Weil Russland immer mehr illegale Einwanderer durch das Land und an die finnische Grenze schleust, musste Finnland vier Zölle zwischen seinem Land und Russland schliessen.

Die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache erklärte sich bereit, ihre Streitkräfte an die finnisch-russische Grenze zu schicken, um die Sicherheit zu gewährleisten, berichtet der finnische öffentlich-rechtliche Sender Yle.

Gleichzeitig sagten die russischen Medien-Plattform «Important Stories» dass die Schliessung der Grenze den Zustrom illegaler Migranten, die versuchen, von Russland nach Finnland zu gelangen, nicht verringert habe. https://twitter.com/Gerashchenko_en/status/1725849014791250209

KREML NENNT LGBTQ «EXTREMISTISCH»

Das russische Justizministerium reichte am 17. November beim Obersten Gerichtshof einen Antrag ein, die «internationale öffentliche LGBTQ-Bewegung» als extremistische Gruppe zu bezeichnen und ihre Aktivitäten zu verbieten.

Das Ministerium beschuldigte die Bewegung, «sozialen und religiösen Unfrieden» zu stiften.

Es ist nicht klar, ob sich das vorgeschlagene Verbot auf die gesamte LGBTQ-Gemeinschaft oder auf bestimmte Organisationen bezieht. Sollte der Antrag angenommen werden, könnte jeder LGBTQ-Aktivist in Russland strafrechtlich verfolgt werden. Der Oberste Gerichtshof wird sich am 30. November mit dem Antrag befassen. https://kyivindependent.com/russia-seeks-to-ban-lgbtq-movement-as-extremist/

WAS RUSSISCHE GEFANGENE ERLEBEN

Die russischen Soldaten in ukrainischer Kriegsgefangenschaft werden um 6 Uhr morgens mit den Klängen der ukrainischen Hymne über einen in jedem Raum angebrachten Lautsprecher geweckt . Auf dem Weg zur Kantine müssen die Gefangenen durch eine Gasse gehen, die mit Fotos von Stepan Bandera (nationalistischer, rechtsextremer Politiker) und Taras Schewtschenko (Ukrainischer Maler und Dichter)  geschmückt ist. Nach dem Frühstück gibt es eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der russischen Invasion.

Darüber hinaus erhalten die Gefangenen einen kurzen Kurs in ukrainischer Geschichte, «um Putins Behauptungen zu widerlegen, dass die Ukraine kein unabhängiger Staat sei». Einige Gefangene glauben jedoch, dass die Ukraine und Russland «ein Land» seien. Mit der Umerziehung soll erreicht werden, dass die Gefangenen Russlands «neoimperialistische Ideologie loszuwerden, bevor sie in ihre Heimat zurückkehren». Dies schreibt heute die britische «Times». https://www.thetimes.co.uk/article/inside-the-pow-camp-where-ukraine-re-educates-russians-gn7hh895c

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