Ukraine Aktuell Nr. 617 (2.11.23/22Uhr)

USA SANKTIONIERT SCHWEIZER FIRMA

Die US-Finanzministerium hat ein umfangreiches Sanktionspaket gegen Lieferanten militärischer Technologie nach Russland angekündigt. Zu den Sanktionierten gehört auch die Schweizer Firma «Advanced Industrial Technologies GmbH (AIT)» (Webseite: http://ait-suisse.ch/  ) und deren Besitzer und CEO, den Schweiz-russischen Doppelbürger Anton Garevskikh, wohnhaft in Niederhasli.

Gemäss dem US-Finanzministerium hat AIT hat mit russischen Endnutzern zusammengearbeitet, um Dual-Use-Ausrüstung von europäischen, amerikanischen und asiatischen Anbietern zu beschaffen.

AIT ist nur eine von vielen Firmen, welche auf die Sanktionsliste gesetzt wurden. Weitere namentlich genannte Firmen stammen aus der Türkei, China oder den Vereinigten Arabische Emiraten. Sie alle halfen Russland durch den Import von kriegswichtigen Gütern. Die komplette

Betroffen sind 30 Personen und fast 200 Firmen. Ebenfalls Sanktionen wurden gegen sieben Geschäftsbanken und die St. Petersburger Börse verfügt. Die St.Petersburger Börse ist die wichtigste Plattform in der Russischen Föderation für den Handel mit Aktien ausländischer Unternehmen. https://home.treasury.gov/news/press-releases/jy1871

UKRAINER SETZEN SICH FEST

Am linken Dnjepr-Ufer der Region Kherson halten die Streitkräfte der Ukraine besetzte Stellungen und starten Angriffe gegen die russischen Invasoren. Das schreiben die Analysten des Washingtoner «Institut for the study of war» (ISW) und beziehen sich dabei auf russische Militärblogger.

Russische Milblogger behaupten, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von Poyma (12 km südöstlich von Kherson City und 4 km vom Fluss Dnipro entfernt) und Pishchanivka (14 km östlich von Kherson City und 3 km vom Fluss Dnipro entfernt) angegriffen haben und dass es Gefechte in der Nähe von Krynky (30 km nordöstlich von Kherson City und 2 km vom Fluss Dnipro entfernt) gibt. Gegen diese Stellung lancierten die russischen Truppen schwere Angriffe aus der Luftfahrt und mit dem Mehrfachraketensystem TOS-1A, welches thermobarische Sprengkörper abfeuert.

WENIGER KÄMPFE BEI AVDIIVKA

In der Nähe von Avdiivka ging die Zahl der russischen Angriffe etwas zurück, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass der Feind eine weitere Welle starten wird. Dies sagte Oleksandr Shtupun, Sprecher der östlichen Armee-Einheiten der Ukraine: «Der Feind versucht weiterhin, Avdiivka zu umzingeln, die Kämpfe in der Nähe von Avdiyiv Terikon gehen weiter. Panzer arbeiten aus geschlossenen Stellungen, kleine Infanteriegruppen rücken vor. Der Feind versucht, uns daran zu hindern, die Initiative zu ergreifen. Er sammelt Kräfte, formiert sich neu und wird vielleicht in naher Zukunft versuchen, eine weitere Welle nach vorne zu schicken», sagte Shtupun. https://t.me/operativnoZSU/121532

Eine Karte mit dem aktuellen Stand der Kämpfe um Avdiivka gibt es im Newsletter «Ukraine Aktuell». Abo hier: www.aldrovandi.net

Das Institut ISW schreibt über die Situation in Avdiivka: «Die aktuelle Situation bei Avdiivka ist ein Mikrokosmos für das allgemeine Versagen des russischen Generalstabs. Verschiedene russische Elemente haben im Laufe der Jahre 2022 und 2023 ähnlich katastrophale mechanisierte Angriffe mit infanteriegeführten Frontalangriffen auf befestigte ukrainische Stellungen entlang verschiedener Achsen durchgeführt, was darauf hindeutet, dass die Schuld für die mangelnde strategische Anpassung letztlich beim Generalstab liegt. https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-november-1-2023-0

ZWANGSEVAKUIERUNGEN

In 66 Siedlungen der Region Kharkiv wurde aufgrund der Sicherheitslage eine Zwangsevakuierung von Kindern angekündigt: «Aufgrund der schwierigen Sicherheitslage in der Region Kharkiv wurde die Zwangsevakuierung von 275 Kindern und ihren Familien aus 66 Siedlungen genehmigt», berichtete das Ministerium für Reintegration.

Evakuierungen, zum Teil auch gegen den Willen der Einwohner, werden in den letzten Wochen an verschiedenen Orten im Osten der Ukraine durchgeführt. https://t.me/operativnoZSU/121543

REPUBLIKANER FORDERN ATACMS

Die Lieferung von ATACS Langstreckenraketen wird begrüsst, aber angeregt werden die Lieferung von ATACS-Raketen mit grösserer Reichweite an die Ukraine. Die Forderung haben führende US-Republikaner der Kongressausschüsse für auswärtige Beziehungen und für Streitkräfte erhoben. Sie schrieben gestern einen entsprechenden Brief an US-Präsident Biden, berichtet heute die Nachrichtenagentur Reuters, welche den Brief sah. Sie wollten mit ihrem Schreiben zeigen, dass sie die US-Gesetzgeber die Ukraine weiter unterstützen, auch wenn einzelne Republikaner dagegen seien.https://www.reuters.com/world/senior-us-republicans-urge-long-range-missiles-ukraine-2023-11-02/

UKRAINISCHE SCHUTZ-ERFINDUNG

Die ukrainische Armee hat ein im Land entwickeltes System unter Echtzeitbedingungen getestet. Das System heisst «Piranha AVD-360». Wenn es zum Beispiel bei einem Panzer eingesetzt wird, kann das System eine Art «Käseglocke» um das Gefährt errichten mit einem Durchmesser von 600 Meter. In diesem Bereich werden alle fremden elektronischen Signale unterbrochen. Dadurch können angreifende Drohnen oder Raketen nicht mehr navigiert werden, was üblicherweise zum Absturz führt. «Piranha AVD-360 wurde im Feld erfolgreich getestet». Das sagte Mychajlo Fedorow, der ukrainische Minister für digitale Transformation. https://t.me/insiderUKR/64264

NESTLE IST KRIEGSSPONSOR

Der weltweit grösste Lebensmittelhersteller – das Schweizer Unternehmen Nestle – wurde in die Liste der internationalen Sponsoren des Krieges aufgenommen. Dies teilte die «Nationale Agentur zur Korruptionsprävention» mit. Der Grund dafür ist, dass das Unternehmen weiterhin in Russland arbeitet, Waren liefert und seine russische Produktionsbasis erweitert.

Das Unternehmen hatte 7 Fabriken in Russland. Darüber hinaus beschäftigt Nestlé mehr als 7’000 Mitarbeiter in der Russischen Föderation.

Die Agentur schreibt: «Trotz der russischen Aggression gegen die Ukraine ist Nestlé weiterhin im angreifenden Land tätig, versorgt die Bevölkerung mit Produkten und baut seine Produktion im Land aus». https://t.me/c/1394092619/57071

SCHLUSS MIT RUSSEN AUTOS

Ab 14.Februar dürfen Autos mit russischen Autonummern nicht mehr in Lettland herumfahren. Das entsprechende Gesetz, welches den «Transport mit russischen Autonummern» verbietet, wurde heute verabschiedet. Gemäß den Anforderungen des neuen Gesetzes muss der Besitzer eines Autos mit russischen Nummernschildern es bis spätestens 14. Februar 2024 in Lettland zulassen oder außer Landes bringen. Die beschlagnahmten Autos sollen in die Ukraine überführt werden https://nv.ua/ukr/world/geopolitics/u-latviji-dozvolili-konfiskuvati-avto-z-rosiyskimi-nomerami-50365257.html

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