ERSTAUNLICHER WIEDERAUFBAU
«So sieht die Vokzalna-Strasse in Bucha nach der Erneuerung aus.» Dies schrieb die Journalistin und Schriftstellerin Yevheniia Podobna auf ihrer Facebook-Seite: «Dieselben gepflegten Zäune, neue Fassaden, neue Bäume, sogar ein Bürgersteig und eine Strasse ohne Narben von russischem Gerät. Es ist einfach eine Phoenix-Strasse.», bemerkte Yevheniia. https://t.me/nvua_official/62881 Fotos: Yevheniia Podobna, Serhii Nuzhnenko
STARKER GEBURTENRÜCKGANG
Die Bevölkerung der Ukraine könnte in den nächsten zwei Jahrzehnten auf 30 Millionen sinken. Vor dem Krieg hatte die Ukraine noch 44 Millionen Einwohner.
Das «Wall Street Journal» nennt neben den gefallenen Soldaten als Hauptgrund den starken Rückgang an Geburten. Die Zeitung schreibt, dass die Zahl der Neugeborenen im ersten Halbjahr 2023 um 28 % geringer sei als im gleichen Zeitraum vor Beginn der gross angelegten Invasion.
Schon vor dem Einmarsch Russlands war die Fruchtbarkeitsrate der Ukraine – die Zahl der Geburten pro Frau – die niedrigste in Europa. Ukrainische Demographen prognostizieren nun, dass die aktuelle Geburtenrate die niedrigste der Welt sein wird. Dies werde den Rückgang der Bevölkerung, die in den letzten Jahrzehnten bereits geschrumpft war, noch beschleunigen.
«Weniger Geburten bedeuten weniger Ukrainer, die das Land wieder aufbauen und gegen Russland verteidigen können», schreibt das «Wall Street Journal». https://www.wsj.com/world/russias-invasion-triggers-baby-bust-in-ukraine-6a448a53
RUSSEN BESTÄTIGEN SÜD-OFFENSIVE
«Bald wird es gute Nachrichten von der Front geben». Das sagte der Sprecher der Verteidigungskräfte der ukrainischen Oleksandr Shtupun. Er wies darauf hin, dass das ukrainische Militär am Rande der Region Verbove in der Region Saporischschja weitere Aktionen vorbereitet und Verteidigungslinien errichtet: «Die Artillerie der Streitkräfte der Ukraine funktioniert und die Besatzer versuchen, ihre Verluste auszugleichen. Der Feind zieht Reserven zusammen, weil er Angst vor einem Durchbruch hat.» https://t.me/c/1477643542/29849
«Die ukrainischen Truppen sind in die Offensive gegangen». Das schreibt Wladimir Rogow, Mitglied des Hauptrates der russischen Verwaltung der Region auf Telegram. «Nach einem massiven Artilleriebeschuss haben die Streitkräfte der Ukraine einen Angriff auf unsere Stellungen im Sektor Robotyne-Verbove in der Richtung Orekhovsky der Saporischja -Front gestartet», fügte er hinzu. https://t.me/pilotblog/6977
Der russische Militärblogger «Colonelcassad» (815000 Abonnenten auf Telegram) schreibt: «Es ist erwähnenswert, dass es dem Feind trotz unverhältnismäßiger Verluste dennoch gelang, unsere Verteidigungsanlagen in diesem Bereich zu durchbrechen. Trotzdem kann man nicht von einem Hauptdurchbruch der gesamten Gegenoffensive und einem Durchbruch der „Surowikin-Linie“ sprechen.» https://t.me/boris_rozhin/98666
MUNITIONS-DEPOT GESPRENGT
Bei einem Angriff auf ein Raketen- und Artilleriewaffendepot im besetzten Krasnodon wurden zwei Militärangehörige getötet, drei weitere Militärangehörige und drei Zivilisten verletzt. Die Besatzungsbehörden hatten von einer Explosion in einer «Industrieanlage» berichtet. Tatsächlich handelt es sich um das Raketen- und Artilleriewaffendepot des zweiten Armeekorps der sogenannten «Republik Luhansk». https://t.me/astrapress/38811
BUDGET FÜR LANGEN KRIEG
«Putin bereitet sich auf einen ewigen Krieg vor». Das schreibt die unabhängige Online-Zeitung «The Moscow Times», welches einer der wenigen relativ unabhängigen und nicht verbotenen Medien in Russland ist.
Nach Angaben der Zeitung werden aktuell 29.5 Prozent der Staatseinnahmen für die Armee und die Fabriken des militärisch-industriellen Komplexes ausgegeben. Im dritten Jahr der Invasion, also 2024 werden sich die Ausgaben für den Krieg im Staatshaushalt verdoppeln und die Gesamtsumme von 200 Milliarden Dollar überschreiten.
Die «The Moscow Times» schreibt: «Solche Militärausgaben hat es in der modernen Geschichte Russlands noch nie gegeben». https://t.me/insiderUKR/62436
SOKOLOW ANGEBLICH LEBEND
Der russische Kriegs-/Verteidigungsminister Sergei Schoigu hielt heute eine «Vorstandssitzung» des Ministeriums ab. Im Saal anwesend war die Elite des russischen Militärs und andere waren via Video zugeschaltet. Auf einem der Monitore wurde auch ein Bild von Admiral Viktor Sokolow gezeigt.
Es zeigte Sokolow auf einem Sessel sitzend, der entweder weiss oder mit einem weissen Kissen ausgestattet war. Der Admiral sagte während des freigegebenen Videos kein Wort. Ob das Bild von Sokolow neueren Datum ist, steht nicht fest. https://t.me/c/1394092619/55358
Gestern hatte die ukrainische Regierung gemeldet, dass Sokolow während des Angriffs auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte am letzten Freitag ums Leben gekommen sei. («Ukraine Aktuell, Nr. 579)
Als Reaktion auf die Veröffentlichung des Videos erklärte das ukrainische Militär, es wolle «Informationen» über den angeblichen Tod des Admirals bei dem Angriff am Freitag klären. https://www.themoscowtimes.com/2023/09/26/russian-navy-commander-reported-killed-in-ukrainian-missile-strike-appears-in-video-a82568
An derselben Konferenz machte Sergei Schoigu eine Aussage über die mögliche Dauer des Krieges gegen die Ukraine: «Die konsequente Umsetzung der Massnahmen und Aktivitätspläne bis 2025 wird es ermöglichen, die gesetzten Ziele zu erreichen.» Nach seinen Worten soll der Krieg also mindestens weitere 1 ½ Jahre dauern. https://t.me/insiderUKR/62453
SCHWARZMEERFLOTTE GESCHWÄCHT
Der britische Geheimdienst schreibt in seinem öffentlichen Bulletin: «Die russische Schwarzmeerflotte hat in den letzten Wochen eine Reihe von schweren Angriffen erlitten, die in den Angriffen auf ihr Hauptquartier am 20. und 22. September 2023 gipfelten. Diese Angriffe haben mehr Schaden angerichtet und waren besser koordiniert als die bisherigen Angriffe im Krieg.»
Dennoch sei die Flotte weiterhin in der Lage ihre «Kernaufgaben» zu erfüllen und das seien der Abschuss von Marschflugkörpern und die lokale Sicherheitskontrolle. Aber: «Eingeschränkt sind seine Fähigkeit, weitergehende regionale Sicherheitspatrouillen durchzuführen und seine De-facto-Blockade ukrainischer Häfen durchzusetzen.» https://twitter.com/DefenceHQ/status/1706545241178698195
NEUER ANGRIFF AUF ODESSA
Russland hat letzte Nacht zum zweiten Ma innert eines Tages die ukrainische Hafenstadt angegriffen. Eingesetzt wurden 38 Drohnen, von denen dieses Mal 26 im Anflug abgeschossen werden konnten. Die nicht neutralisierten Drohnen beschädigten oder zerstörten 36 Lastwagen und Lagerhallen. Beschädigt wurden auch die Hafenanlagen im Bezirk Izmail. Zwei Männer wurden verletzt. https://t.me/insiderUKR/62426
Die von Russland eingesetzten iranischen Shahed-136 Kamikaze-Drohnen wurden modernisiert. Sie klingen nun nicht mehr wie ein «Moped» oder wie ein «Rasenmäher», schreiben ukrainische Blogger und veröffentlichen Videos der neuen Drohne. https://t.me/c/1394092619/55378