Ukraine Aktuell Nr. 578 (24.9.23/22Uhr)

WAGNER SÖLDNER REAKTIVIERT

Eine «unzusammenhängende Gruppe» von Söldner der ehemaligen Firma «Wagner PMC» sind wieder im Kampf gegen die Ukraine engagiert. Das schreiben die Analysten des amerikanischen «Institut for the study of war» (ISW). Diese Söldner «werden sich wahrscheinlich nur geringfügig auf die russischen Kampffähigkeiten auswirken, ohne die volle Effektivität zu erreichen, die Wagner als einheitliche Organisation unter der Führung des Finanziers Jevgenj Prigoschin und des Gründers Dmitri Utkin hatte.» https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-september-23-2023

Serhij Hajdaj, der ehemalige Gouverneur von Luhansk, bestätigte die Präsenz der «Wagnerianer», welche im Bereich Bakhmut eingesetzt würden. https://t.me/serhiy_hayday/10210

Der Wagner nahe Telegram Kanal «Grey Zone» schreibt, dass sich in der russischen Region Krasnodar eine Gruppe von 500 Wagner-Söldner zusammengefunden habe. Es handle sich weitgehend um Bewaffnete, die nicht an der Rebellion gegen Putin teilgenommen haben. https://t.me/grey_zone/20707  

In Weissrussland sollen sich aktuell noch rund 1’000 Söldner der Firma «Wagner PMC» aufhalten. Als sie vor ein paar Wochen nach Weissrussland kamen, waren es 6’000. Über den Verbleib der aktuell fehlenden 5’000 Söldner ist nichts bekannt. https://t.me/nvua_official/62698

PARTISANENAKTION AUF DER KRIM

In Dzhankoy auf der besetzten Krim wurde das Auto eines russischen Soldaten in die Luft gesprengt. Unbekannte brachten eine Kontaktladung von etwa 500 Gramm TNT-Äquivalent an der Unterseite des Chevrolet Aveo an. Heute Nachmittag detonierte der Sprengsatz in der Nähe des Wohnhauses des Militärs. Beim Anschlag wurde niemand verletzt. Russische Medien bestätigten den «Vorfall». https://nv.ua/ukr/ukraine/events/u-dzhankoji-pidirvali-avto-rosiyskogo-viyskovogo-zmi-novini-ukrajini-50355744.html

ERWEITERTE PARTISANEN-AKTIONEN

Partisanen aus der Ukraine oder die mit der Ukraine solidarisch sind, haben in der Nacht auf heute mindestens zwei Anschläge in Russland durchgeführt.

«Auf dem Territorium des Militärlagers der 2. Abteilung der 1. TA (Militäreinheit 23626, Siedlung Kalininets, Bezirk Naro-Fominsky, nahe Moskau) wurde ein Treibstofftankwagen zerstört. Auf dem Gelände des Militärlagers der 60. Waffengattung (Militäreinheit 42702, Kaluga) wurden 4 Fahrzeuge mit Anhängern zerstört.». Das Zitat stammt vom Geheimdienst der ukrainischen Armee.

Auf seinem Telegram-Kanal heisst es: «In der Nacht zum 24. September erweiterten unbekannte Saboteure die Geographie der Baumwolle auf dem Territorium des Aggressorlandes. Fotos und Video der Baumwolle werden aus Sicherheitsgründen später veröffentlicht.» Mit dem Begriff «Baumwolle» bezeichnen ukrainische Soldaten Brandherde.

Es ist das erste Mal, dass der ukrainische Geheimdienst einen direkten Bezug zu Partisanenaktionen in Russland nimmt. https://t.me/DIUkraine/2883

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Mehr Fotos und unzensierte Links gibt es im täglichen Newsletter «Ukraine Aktuell». Kostenloses Abo: https://aldrovandi.net/newsletter-ukraine-aktuell-anmeldung

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WEITERE EXPLOSIONEN

In der russischen Stadt Kursk wurde am Morgen das Gebäude des Geheimdienstes FSB mit Drohnen angegriffen. Russische Medien berichtete von einem «Verwaltungsgebäude», was westliche Nachrichtenagenturen so übernahmen.

Am Nachmittag brachen nach einem weiteren ukrainischen Drohnenangriff ein Brand in einer Ölraffinerie nahe beim Flughafen Kursk aus. Dies Plattform «Ukraine News» bezieht sich auf «Quellen aus dem Militärnachrichtendienst GUR». Kursk ist 150 Kilometer von der Ukrainischen Grenzstadt Sumy entfernt. https://t.me/c/1394092619/55239

In der Nähe der russischen Stadt St.Petersburg und beim Flughafen Polkovo bei St.Petersburg gingen heute Abend für einen längeren Moment die Lichter aus. «Anwohner berichteten zuvor, dass sie zuvor eine Explosion gehört hätten», schreibt https://t.me/nvua_official/62722

FLÜCHTLINGE MISSBRAUCHT

An der Grenze zu Polen erschien heute von weissrussischer Seite her eine grosse Gruppe Flüchtlinge, welche vermutlich vom afrikanischen Kontinent stammen.

Sie rissen den Metallzaun an der Grenze auf einer Breite von ca. 20 Meter um und versuchten, den Stacheldrahtverhau zwischen dem belarussischen und dem polnischen Grenzzaun zu beseitigen. Dies gelang ihnen nicht.

Beobachtet wurde die Aktion von einer Einheit polnischer Soldaten, die nicht einschritt. Das polnische Verteidigungsministerium schreibt: «Sie gefährdeten die Sicherheit der Polen. Dank der verstärkten Armeepräsenz an der Grenze ist der Plan Russlands und Weissrusslands gescheitert.» https://t.me/c/1394092619/55248

POLEN ÖFFNET GETREIDEKORRIDOR

Der polnische Präsident Andrzej Duda sagte heute: «Wir haben Transitkorridore für ukrainisches Getreide eingerichtet und werden versuchen, dessen Transport in Länder zu erleichtern, die es benötigen.»

Er verteidigt jedoch weiterhin das Verbot des Verkaufs von ukrainischem Getreide in Polen: «Dank der Arbeit unserer Landwirte sind wir Selbstversorger. Wir brauchen kein Getreide aus der Ukraine.» https://t.me/c/1394092619/55238

Wegen des Verkaufsverbots für ukrainischem Getreide in Polen erreichte der Streit zwischen Polen und der Ukraine Mitte dieser Woche einen Höhepunkt, der darin gipfelte, dass Polen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine ausschloss. https://aldrovandi.net/2023/09/20/ukraine-aktuell-nr-574-20-9-23-19uhr  

KEINE ANNÄHERUNG MIT ISRAEL

Wie heute bekannt wurde, gab es am 19. September in New York ein Treffen zwischen dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und dem ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelenskyj. Es war das erste Treffen zwischen den beiden, nachdem sich die Spannungen zwischen ihnen in den letzten zwei Jahren laufend gesteigert hatten.

Beim Treffen kam es zu einem Eklat, weil die israelische Delegation eine Landkarte mitbrachte, die aus der Sowjetzeit stammte und auf der die Ukraine nicht eingezeichnet war.

Netanjahu versprach zwar, dass sein Land «der Ukraine weiterhin in humanitären Angelegenheiten, einschliesslich der Beseitigung von Antipersonenminen, helfen» werde, doch blieb seine Erklärung weit hinter der von seinem ukrainischen Amtskollegen geforderten Unterstützung zurück. Das Treffen endete ohne nennenswerte Annäherungen. https://kyivindependent.com/zelensky-netanyahu-meet-on-un-general-assembly-sidelines-showing-how-far-they-are-apart

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