SO SIEHT DER DURCHBRUCH AUS
Gestern bestätigte der US-Generalstabschef Mark A. Milley, dass es der ukrainischen Armee gelungen ist, die erste Verteidigungslinie der Russen zu durchbrechen. https://aldrovandi.net/2023/08/25/ukraine-aktuell-nr-548-25-8-23-23uhr/
Milley nannte keine geografischen Details, doch diese werden auf der interaktiven Karte des «Instituts for the study of war» (ISW) geliefert. Gemäss der Karte ist es ukrainischen Armee gelungen, östlich von Robotyne die russische Verteidigung zu durchstossen und dass sie nun offenbar auf die zweite Verteidigungslinie vorrückt (blauer Keil). Gleichzeitig haben die Ukrainer ihren Frontabschnitt vergrössern können, auf eine Breite von etwa 11 Kilometer (hellblaue Fläche).
Die Karte des IWS gibt aber auch einen illusionslosen Blick auf die vielfach gestaffelte russische Verteidigung preis, einerseits im Land drin und anderseits um Städte, wie zum Beispiel Tokmak. https://storymaps.arcgis.com/stories/36a7f6a6f5a9448496de641cf64bd375
Ein Video aus der Nähe von Novoprokopivka zeigt, wie russische Soldaten zu Fuss den Ort verlassen und dabei permanent von ukrainischer Artillerie beschossen werden. Eine ähnliche Fluchtbewegung war Anfang der Woche aus dem Ort Urozhaine beobachtet worden. Es macht den Eindruck, dass es sich nicht um eine ordentlich organisierte Evakuierung handelt. https://t.me/pilotblog/6302
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert heute einen Kommandanten der vorrückenden Truppen mit dem Rufnamen «Skala». Dieser sagt: «Wir haben die Hauptstraßen, die vermint waren, passiert. Wir kommen zu den Linien, an denen wir vorrücken können. Ich bin sicher, dass wir von hier aus schneller vorankommen werden.» Skala sagte, die ukrainischen Truppen seien nun in Gebiete vorgedrungen, in denen es nur «russische Logistikgruppen» gebe und wo er nicht damit rechne, dass die russischen Verteidigungsanlagen so schwer zu durchbrechen seien. https://www.reuters.com/world/europe/ukraine-will-speed-up-advance-southern-front-commander-2023-08-26/
GEHEIMTREFFEN DER MILITÄRS
Ein Geheimtreffen zwischen der NATO und der ukrainischen Armeespitze soll zu einem Wechsel der Strategie geführt haben. Der britische Guardian berichtet, dass das Treffen vor 11 Tagen an der polnischen Grenze stattgefunden hat. Daran teilgenommen haben die komplette ukrainische Armeespitze unter Führung des Oberkommandierenden General Valeriy Zaluzhnyi, der Oberbefehlshaber der Vereinigten Streitkräfte der NATO in Europa, General Christopher G. Cavoli und der Chef des britischen Verteidigungsstabs Tony Radakin.
«Das Hauptthema auf der Tagesordnung war die Frage, wie mit den Fortschritten der gestoppten ukrainischen Gegenoffensive verfahren werden soll, sowie die Schlachtpläne für den bevorstehenden zermürbenden Winter und die langfristige Strategie, da der Krieg unweigerlich auf das Jahr 2024 zusteuert», schreibt der «Guardian» unter Bezug auf Dokumente. In der Publikation heißt es, dass sich die Strategie der AFU nach diesem Treffen deutlich verändert hat. Jetzt konzentriert das ukrainische Militär seine Bemühungen auf die Richtung Saporischschja und den Zugang zum Asowschen Meer. https://www.theguardian.com/world/2023/aug/26/how-uk-military-chief-became-key-nato-liaison-in-ukraine-tony-radakin
3 PILOTEN GETÖTET
Gestern kollidierten zwei ukrainische L-39 Trainingsflugzeuge in der Region Zhytomyr. Die drei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Unter den Opfern ist ein bekannter ukrainischer Pilot mit dem Code-Namen «Juice». Er hatte sich bei der Verteidigung von Kyiv verdient gemacht. Die Untersuchung der Absturzursache ist im Gang. https://t.me/insiderUKR/60849
DIE LAGE AUF DER KRIM
Kyrylo Budanov, Chef des militärischen Geheimdienstes der Ukraine, gab in einem TV-Interview mit «Radio Free Europe» ein paar interessante Einblicke über den Stand des Krieges https://www.youtube.com/watch?v=r0nI0Jp_7Zc .
Zur Lage im Kreml sagt er: «Putin hat nichts anderes als Humanressourcen. Es gibt keine Wirtschaft, es gibt keine Militärindustrie, die militärischen Reserven sind erschöpft.».
Auf der Krim sei eine komplette Luftabwehr-Brigade zerstört worden und um diese zu ersetzen, müsse Russland eine ähnliche Anlage von einem anderen Kriegsort abziehen. «Wir halten die Halbinsel nicht vollständig unter Feuerkontrolle, aber wir haben die Möglichkeit, jeden Teil der Krim zu treffen». Über die Bewohner der Krim: «Die Menschen verlassen die Krim nicht in Massen, aber ziehen sich aus den dortigen Geschäften zurück. Mitglieder des russischen Geheimdienstes FSB versuchen mit Bestechungsgeldern die Insel verlassen zu können». Die Aktivitäten der russischen Schwarzmeerflotte sei weitgehend stillgelegt, weil die Ukraine sie mit Drohnen überall angreifen könne. https://t.me/insiderUKR/60846
BETRUG BEI STROMLIEFERUNG
Trotz Krieg machen die ukrainischen Journalisten ihren Job. So zeigt die Recherche-Plattform www.bihus.info auf, wie der bereits in mehrere Affären verwickelte Rotyslav Shuma den Staat schröpfte.
Rostyslav Shurma ist der Bruder des stellvertretenden Leiters der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft. Shurmas Firmenkonstrukt erhielt Geld auf Umwegen für Solarstrom, der nicht in die Ukraine geliefert wurde. Die Deliktsumme beträgt fast 350 Millionen Griwna (ukrainische Währung, entspricht 8.71 Millionen Euro).
Shurmas Firmennetz betreibt Solaranlagen im Gebiet, welches von Russland besetzt ist. Seit dem 1.Juni 2022 sind die Kraftwerke, die sich im vorübergehend besetzten Gebiet der Region Saporischschja befinden, nicht mehr synchron mit dem Energiesystem der Ukraine verbunden. Der Grund sind beschädigte oder unterbrochene Stromleitungen. Trotzdem stellten diese Solaranlagen Rechnung an den Staat.
Shurmas Unternehmen stellen sich auf den Standpunkt, dass sie den Strom produziert haben und nicht wüssten, ob er im Stromnetz angekommen sei. Auf jeden Fall müsse der Staat weiterzahlen. Das sieht das ukrainische Energieministerium nicht so. in einer Sitzung des Nationalen Energieausschusses wurde im Juni entschieden, die Zahlungen einzustellen und das Geld zurückzuverlangen. https://bihus.info/derzhava-platyla-sonyachnym-stancziyam-brata-zastupnyka-yermaka-za-elektroenergiyu-v-okupacziyi/
WETTE NICHT ANGENOMMEN
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksiy Reznikov sagt, dass bei der Beschaffung von 180’000 Winterjacken alles korrekt gewesen sei. Man habe das Material in der Türkei gekauft und alle Belege würden vorliegen. Die Anschuldigungen der Politikerin Anastasia Radina und des Journalisten Mykhailo Tkach seien aus der Luft gegrffen. Ein Beleg dafür sei, dass beide die von ihm angebotene Wette https://aldrovandi.net/2023/08/25/ukraine-aktuell-nr-548-25-8-23-23uhr/ nicht angenommen hätten. https://t.me/c/1394092619/53824