Ukraine Aktuell, Nr. 480 (18.5.23/23Uhr)

WIE RUSSLAND MOBILISIERT

Mobilisierte Russen aus der Krim und aus Budjonnowsk beschweren sich darüber, dass sie gegen ihren Willen zur Miliz der sogenannten «Volksrepublik Luhansk (LNR)» versetzt wurden und weder Kleidung, Nahrung noch Bezahlung haben. Sie hätten beschädigte Ausrüstung erhalten, die wahrscheinlich von Toten abgenommen wurden.

Das erste Video mit Klagen der Soldaten erschien im Mai. Im Juni beschwerten sich Angehörige in einem zweiten Video darüber, dass ihre Männer ohne angemessene Ausbildung oder Dokumente an die Front geschickt wurden. Die Männer wurden bei ihrer Versetzung zur LNR-Miliz als aus dem Dienst in der russischen Armee entlassen eingestuft und erhalten nun keinen Lohn mehr.

In einem dritten, kürzlich veröffentlichten Video https://t.me/ostorozhno_novosti/16996 sagen 25 der Männer, dass sie nun den Kampf verweigern und zur russischen Armee zurückversetzt werden wollen.

Sie waren zuvor an der Bakhmut-Front eingesetzt worden. Die Soldaten wissen nicht einmal, wer ihre Kommandeure sind: «Es gibt keine Versorgung, überhaupt keine, keine Kleidung, kein Essen, keine Kommandeure bei uns.» https://twitter.com/ChrisO_wiki/status/1670379819291344896

GROSSES DEPOT GESPRENGT

In der Stadt Rykove in Süd Kherson flog heute ein russisches Warenlager in die Luft. Es wurde zur Versorgung der Saporischschja-Gruppe der russischen Armee verwendet. Es wird seit Monaten genutzt und von Spezialeinheiten, darunter Akhmat, bewacht. Der ukrainische Militärblogger Nikolaevsky Vanek sagt, mindestens 52 Menschen seien an den Folgen der Explosionen und des Feuers gestorben, die sich innerhalb von sechs Stunden ausbreiteten. https://twitter.com/wartranslated/status/1670498014215979008

Angeblich wurde das Munitionslager der Russen von britischen Sturm-Shadow-Raketen angegriffen. Der erste Einschlag habe einen Brand ausgelöst und dieser habe zehnt Gebäude und die Bewacher «ausgelöscht». https://twitter.com/sentdefender/status/1670515955573698563

ZELENSKYJS AUSSAGEN

Ausschnitte aus der Abendansprache des ukrainischen Staatspräsidenten: «Ganz gleich, wer in Russland behauptet, unsere Patriots seien zerstört worden, sie sind noch da, sie funktionieren, sie schiessen alle russischen Raketen ab. So effizient wie möglich. Nicht ein einziger Patriot ist zerstört worden! (…) Russland wird die besetzten Gebiete verlieren. Es gibt und wird keine Alternative zu unseren Schritten zur Räumung der besetzten Gebiete geben. (…) Unsere Truppen rücken vor, Position für Position, Schritt für Schritt, wir rücken vor. Diese Woche hatten wir Ramstein, und die Hauptsache ist die Geschwindigkeit des Nachschubs.» https://t.me/V_Zelenskiy_official/6620

NOCH KEINE OFFENSIVE

Die Vorbereitungen für die Gegenoffensive sind im Gange. Aber eine Offensive der vereinten Streitkräfte sei das noch nicht. Das sagte der Leiter des estnischen Verteidigungsnachrichtendienstes, Oberst Margo Grosberg.

Die ukrainischen Kräfte befänden sich in der «Vorstufe einer offensiven Operation». Sie zielen darauf ab, Schwachstellen in der russischen Verteidigung zu identifizieren. «Es ist offensichtlich, dass die Initiative in den Händen der AFU liegt, daher wählen sie den Zeitpunkt, den Ort und die Mittel, mit denen sie die russischen Einheiten angreifen wollen», sagte Grosberg. https://news.err.ee/…/intelligence-chief-we-won-t-see…

MINUS 2 KAMPFHELIKOPTER

Die russischen Truppen im Osten der Ukraine setzen Kampfhubschrauber ein, um Stellungen der ukrainischen Truppen anzugreifen. Am 17. Juni schossen die Verteidiger zwei dieser Hubschrauber im Sektor Donezk ab. Den Abschuss der Ka-52-Hubschrauber bestätigte Jurij Ihnat, Sprecher der Luftstreitkräfte der ukrainischen Streitkräfte.

Die Kosten für einen dieser Hubschrauber belaufen sich auf bis zu 16 Millionen Dollar.

Die Hochtechnoligie-Helikopter fliegen die Frontlinie nicht direkt an. Sondern schlagen aus der Ferne zu. https://war.obozrevatel.com/…/duzhe-garni-novini…

CHOLERA DEZIMIERT RUSSEN

Unter den russischen Militärangehörigen im Gebiet Kherson und auf der Krim breitet sich nach einem russischen Terroranschlag auf das Wasserkraftwerk Kachowka eine Choleraepidemie aus. Dies berichtet die ukrainische Atesch auf ihrem Telegram-Kanal.

Es wurden mehrere russische Todesfälle infolge der Krankheit gemeldet. «Die betroffenen Einheiten in Richtung Cherson, die entlang des Nord-Krim-Kanals positioniert sind, verlieren ihre Einsatzfähigkeit und werden zur Behandlung nach hinten evakuiert», heisst es in der Meldung.

Die Cholera-Epidemie ist höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Russen Wasser aus offenen Quellen verwenden, weil sie kein kein abgefülltes und sauberes Wasser erhalten. https://english.nv.ua/…/russian-units-in-kherson-oblast…

VERBRECHER AUF FREIEM FUSS

Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldner Gruppe der Firma «Wagner PMC» meldete heute: «Bis zum 18. Juni 2023 sind 32.000 Personen, die zuvor verurteilt wurden und an der militärischen Sonderoperation im Rahmen von Wagner PMC teilgenommen haben, nach Vertragsende nach Hause gegangen.»

Anton Gerashchenko, Berater des ukrainischen Innenministers schreibt dazu: «Tolle Neuigkeiten für Russland! 32’000 Kriminelle kehrten aus dem Krieg nach Russland zurück. Sie haben bereits getötet, ausgeraubt, vergewaltigt. Sie haben keine Angst vor dem Einsatz von Waffen und besitzen diese wahrscheinlich auch. Russland nennt sie jetzt Helden.» https://twitter.com/Gerashchen…/status/1670446050639855630

DER AFRIKANISCHE 10-PUNKTE PLAN

Südafrikas Präsident Ramaphosa hat einen 10-Punkte-Friedensplan für Russland und die Ukraine vorgeschlagen. «Überraschenderweise enthält er viele pro-ukrainische Elemente», schreibt Tymofiy Mylovanov, Leiter der Wirtschaftsfachschule in Kiew. Er zählt folgende Punkte aus dem Friedensplan auf: «Deeskalation von beiden Seiten: Die Souveränität eines Staates wird im Sinne der UNO anerkannt; Aufhebung der Blockade der Schwarzmeer-Häfen; Humanitäre Unterstützung für die vom Krieg Betroffenen; Kriegsgefangene werden zurückgeschickt. Kinder werden zurückgegeben; Afrikanische Führungskräfte sollten einbezogen werden.

In einer ersten Reaktion behauptete Putin, dass die Kinder nicht gewaltsam entführt worden seien. Ausserdem behauptete Putin, dass die UNO das Recht von Republiken sich abzuspalten und das Recht Russlands diese zu schützen, anerkenne. Die Entblockierung der Häfen lehnte Putin ab, mit dem Argument, dass das Korn nicht in den «globalen Süden» gehe und für die Preise irrelevant seien. https://twitter.com/Mylovanov/status/1670424991102320643

ABRAMOWITSCHS GELD-PLAN

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch will das Geld aus dem Verkauf von Chelsea zwischen Ukrainern und Russen aufteilen. Das berichtet der britische Daily Mail. Abramowtsch verzögert die Unterzeichnung eines Abkommens über die Verteilung von 2,9 Milliarden Dollar aus dem Verkauf des FC Chelsea zugunsten der Ukrainer. Er will einen Teil des Geldes an Russen geben, die «von dem Konflikt betroffen sind», schreibt die Zeitung. https://www.dailymail.co.uk/…/Roman-Abramovich-refusing…

Die Plattform «Ukraine – Krieg» schreibt: «Derzeit befinden sich die 2,3 Milliarden Pfund, die Abramowitsch aus dem Verkauf von Chelsea erhalten hat, auf einem eingefrorenen Bankkonto in Großbritannien. Weder die britische Regierung noch die Europäische Kommission werden einem solchen Schritt zustimmen werden, da gegen Russland Sanktionen verhängt worden sind.» https://t.me/c/1394092619/49651

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