Ukraine Aktuell Nr. 474 (12.6.23/23Uhr)

WEITERE DÖRFER BEFREIT

Am Sonntagmittag wurde bekannt, dass die Ukrainer die Orte Blahodatne und Neskuchne zurückerobert haben. https://aldrovandi.net/2023/06/11/ukraine-aktuell-nr-473-11-6-23-20uhr/

Nun scheint die russische Verteidigungsfront zwischen Donezk und Saporischja weiter zu zerfallen. Am Sonntagabend wurde die Befreiung der Ortschaften Storozheve sowie Levadne gemeldet.
Bereits seien die Ukrainer auf dem Vormarsch in Richtung Makarivka und Urozhaine. Danach könnten die Orte Novodarivka und Rivnopil befreit werden, denn durch den schnellen Vorstoss der Ukrainer riskieren die Russen hier, eingekesselt zu werden. https://twitter.com/Tendar/status/1667938082375475202

Der meistgelesene Militärblogger Russland, «Rybar», bestätigt, dass sich die russischen Truppen aus Blahodatne zurückgezogen haben und nun eine neue Verteidigungslinie entlang des Flusses Mokri Yaly in Makarivka und Urozhaine beziehen. Rybar berichtet auch, dass ein russischer Gegenangriff auf Neskuchne gescheitert ist. Im Weiteren berichtet Rybar: «Unter dem Ansturm des Feindes waren die russischen Einheiten gezwungen, sich auf die Linie Makarowka-Uroschajnoje zurückzuziehen.» https://t.me/rybar/48397

Heute meldete die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Malyar: «7 Siedlungen wurden befreit: Lobkove, Levadne, Novodarivka, Neskuchne, Storozheve, Makarivka, Blahodatne. Die Nationalflagge weht wieder über Storozheve, und so wird es mit jeder Siedlung sein, bis wir das gesamte ukrainische Land befreien. Dank der 35. separaten Marinebrigade, benannt nach Konteradmiral Mykhailo Ostrohradskyi.» https://t.me/annamaliar/841

ERNEUT EIN DAMM GESPRENGT

Nach dem Karliwka-Staudamm und dem Wasserkraftwerk Kachovka sprengten die Russen nun den kleinen Damm beim Fluss Mokri Yaly. Der Damm befand sich nahe der Stadt Nowodariwka in der Region Saporischschja. Ziel war auch hier, den Vormarsch der ukrainischen Truppen zu behindern.

Das Wasser sei zwar auf beiden Seiten des Flusses über die Ufer getreten, aber der Vormarsch der ukrainischen Truppen sei dadurch nicht behindert worden. Das sagte Valerij Scherschen, Sprecher des Koordinationszentrum der Süd-Truppen der ukrainischen Armee – der sogenannten Taurischen Verteidigungskräfte. https://euromaidanpress.com/2023/06/11/russian-forces-blow-up-a-dam-in-zaporizhzhia-oblast-ukraines-military-spox-says

FAKTOR WETTER

Der russische Militärblogger «Rybar» schreibt: «Gleichzeitig werden die Offensivfähigkeiten der beiden Seiten durch schlechtes Wetter in mehreren Teilen der Front behindert: Zusätzlich zu den eingeschränkten Möglichkeiten, Drohnen und Flugzeuge einzusetzen, haben anhaltende Regenfälle einige Strassen unpassierbar gemacht.» https://t.me/rybar/48397

WAS DIE RUSSEN TUN

Der ukrainische Militärblogger «Resurgam» hat sich mit zurückhaltend seriösen Analysen einen Namen gemacht. Zur aktuellen Lage schreibt «Resurgam»:

«Der Feind zieht sich auf die Hauptverteidigungslinie zurück und nutzt die von anderswo mobilisierten Kräfte als Schutzschild, um den Rückzug zu decken. Die «Moskauer zweiter Klasse» sollen den Vormarsch verzögern, damit die Einheiten des Moskauer Verteidigungsministeriums sich neu formieren und zum Gegenangriff übergehen können. (…)

Der Feind versucht, seine Misserfolge am Boden durch intensive Luftangriffe zu kompensieren, was heute bereits zum Verlust von zwei Ka-52 Alligator-Hubschraubern geführt hat.» https://t.me/resurgammmm/993

«GROSSANGRIFF KOMMT NOCH»

Tobias Ellwood, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des britischen Parlaments, glaubt, dass die Ukraine «in den nächsten Tagen» einen «Grossangriff» gegen die russischen Streitkräfte im einen oder anderen Teil der Donbass-Region starten wird. Derzeit führte das ukrainische Militär «Sondierungs- und Gestaltungsoperationen» durch.

«Die Hauptfront der ukrainischen Streitkräfte befindet sich noch in der Reserve und ist bereit für diesen einmaligen Angriff». Das sagte Ellwood heute gegenüber Sky News.

Im weiteren führte er aus: «Die Russen wissen nicht, wo das sein wird, aber wir sehen, wie zwischen der Wagner-Gruppe und den russischen Streitkräften selbst ein Chaos entsteht». Die Explosion des Kachowka-Damms durch die Russen zeige, dass Wladimir Putin «nicht einmal daran glaube, dass er diesen Damm halten könne». https://news.sky.com/story/ukraine-russia-war-latest-dam-flood-counteroffensive-wagner-putin-12541713

ZUG IN BELGOROD ATTACKIERT

In der grenznahen, russischen Region Belgorod wurde ein Zug mit mehreren Drohnen angegriffen. Eine der Drohnen traf das Heck des Zuges, während die andere direkt vor der Lokomotive explodierte. 15 Waggons entgleisten und die Bahnstrecke wurde beschädigt (FOTO im Newsletter).

Ob die Drohnen von ukrainischen Streitkräften oder von den in Belgorod aktiven Anti-Putin-Kämpfern gelenkt waren, ist nicht bekannt. https://t.me/Tsaplienko/33870

RUSSEN ZERSTÖREN ATTRAPPEN

Der ukrainische Blogger mysiagin schreibt ironisch: «Das ist der 146. Leopard-Panzer. Sie arbeiten an einem falschen Ziel.».

Dazu zeigt er zwei Fotos: Zuerst eine Blechattrappe eines täuschend ähnlich getarnten Panzer und auf dem zweiten Bild die zerstörte Attrappe. https://t.me/mysiagin/23154 (FOTOS im Newsletter)

STREIT PRIGOSCHIN – SCHOIGU

Der russische Kriegsminister Sergei Schoigu verlangt von allen in der Ukraine kämpfenden Truppen, dass sie bis am 1. Juli Einzelverträge mit dem russischen Ministerium abschliessen.

Dieser Schritt wurde von Beobachtern als Kampfansage von Schoigu an die Wagner-Söldner und ihren Chef Jewgeni Prigoschin angesehen.

Heute sagte Prigoschin, dass er die Verbände, die keinen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnen wollen, in die Reihen der Wagner PMC aufnehmen würde. Ihm zufolge wenden sich angeblich «freiwillige Einheiten» mit einer solchen Bitte an ihn. Dass seine Söldner sich dem Ministerium unterordnen, schloss Prigoschin bereits zuvor aus. https://t.me/astrapress/29552

WASSERVERSORGUNG GEFÄHRDET

Nach der Sprengung des Kachowka-Damms haben fünf ukrainische Regionen mittelfristig Probleme mit der Wasserversorgung. Ihor Syrota, Geschäftsführer von Ukrhydroenergo, erklärte gegenüber Radio Liberty:

«Es gibt keine Wasserversorgung für die Krim, weil der Wasserstand im Kachowka-Stausee viel niedriger ist als für den Durchfluss durch den Krim-Kanal erforderlich. Deshalb wird die Krim höchstwahrscheinlich mindestens ein Jahr lang nicht mit Wasser versorgt werden», sagte Sirota.

Auch die vier Regionen Dnipropetrovsk, Saporischja, Kherson und Mykolaiv werden Problemen bei der Wasserversorgung haben. Noch gibt es Reserven für ein paar Wochen. Aber es müssten umgehend neue und breitere Brunnen erstellt werden. https://nv.ua/ukr/ukraine/events/pidriv-kahovskoji-ges-u-krim-voda-ne-bude-nadhoditi-minimum-rik-direktor-ukrgidroenergo-50331397.html

KIM JONG UN REICHT PUTIN DIE HAND

Gemäss der nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA hat Kim Jong-Un, der Führer von Nordkorea eine Botschaft an Putin geschickt: «Der verehrte Genosse Kim Jong Un bekräftigte in seiner Botschaft seine Bereitschaft, eine engere strategische Zusammenarbeit zwischen der DVRK und Russland anzustreben und dem russischen Präsidenten fest die Hand zu reichen, entsprechend dem gemeinsamen Wunsch der Völker beider Länder, das große Ziel des Aufbaus eines mächtigen Landes zu verwirklichen und den Weltfrieden und die Sicherheit zuverlässig zu verteidigen.» https://kcnawatch.org/newstream/1686521388-398467602/greetings-to-russian-president/

«UKRAINE AKTUELL» NEU AUF RUSSISCH

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Ich meine, dass es sinnvoll ist, wenn Menschen in Russland Zugang zu Informationen haben, welche ihnen von Staates wegen verwehrt sind. Das Gratis-Abo ist mit einem Click auf den QR-Code einfach abzuschliessen. Also sende diesen QR-Code mittels eMail, WhatApp oder SMS an Deine Bekannten in Russland und Belarus.

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