«UKRAINE AKTUELL» NEU AUF RUSSISCH
Der Newsletter «Ukraine Aktuell» erscheint neu auch in russischer Sprache. Er enthält dieselben Informationen, wie die deutschsprachige Version, die man hier abonnieren kann: www.aldrovandi.net
Ich meine, dass es sinnvoll ist, wenn Menschen in Russland Zugang zu Informationen haben, welche ihnen von Staates wegen verwehrt sind. Das Gratis-Abo ist mit einem Click auf den QR-Code einfach abzuschliessen. Diesen QR-Code kann man mittels eMail, WhatApp oder SMS an Bekannte in Russland und Belarus senden. Den QR-Code gibt es hier:
SCHWEMMGEBIETE GESPERRT
Die russischen Behörden sperren das überschwemmte Goliya Prystan in der Region Kherson wegen «Quarantäne» und verhindern, dass Freiwillige dort Menschen retten und humanitäre Hilfe leisten können. Berichten zufolge sind russische FSB/SFSO-Beamte in der Region eingetroffen, vermutlich um die Zivilbevölkerung zu filtrieren, also um heauszufinden, wer loyal zu den Besatzern ist.
Tausende von Menschen harren in den überschwemmten Gebieten auf den Dächern aus. Es handelt sich um ältere Menschen, Behinderte, Frauen mit Kindern und Menschen mit Haustieren. Die Menschen sind seit vier Tagen ohne Wasser und Nahrung, die Tiere ohne Futter. Das russische Katastrophenschutzministerium hat fünf Tage nach der Katastrophe noch nicht einmal damit begonnen, einige der am schlimmsten betroffenen Gebiete zu evakuieren. https://t.me/astrapress/29449
Ukrainische Helfer berichten, dass die Hälfte der humanitären Güter, welche sie ins Katastrophengebiet bringen, verschwinden. Die andere Hälfte würde nur an Menschen ausgegeben, die einen russischen Pass haben.
«Es handelt sich um Tabletten gegen Blutdruck, für Schlaganfallpatienten und so weiter», sagt der ukrainische Koordinator vor Ort. Die Bevorzugung russischer Patienten wurde aus Nova Kakhovka, Oleshek und Kardashinka bestätigt. https://t.me/astrapress/29448
SCHÜSSE AUF EVAKUIERTE
Heute gab es eine Rettungsaktion von Überschwemmungsopfern von der linken Seite des Dnepr – welche Russland besetzt hält – auf die ukrainische kontrollierte rechte Seite des Flusses. Es handelte sich in der Mehrheit um alte Menschen. Während der Aktion wurden die Evakuierten von Russen beschossen. Dies berichtet das Büro des ukrainischen Präsidenten.
3 Personen starben an Schüssen in den Rücken und 10 weitere wurden verletzt. Unter den Verletzten sind zwei Polizisten. Ein 74-jähriger Mann deckte seine Frau mit seinem eigenen Körper, als der Feind das Feuer eröffnete. Die Russen schossen ihm in den Rücken. Er starb an seinen Wunden, die Ärzte hatten keine Zeit mehr, ihm zu helfen. https://t.me/voynareal/62475, FOTO: https://t.me/c/1394092619/49095
ZWEI DÖRFER BEFREIT
Die folgenden Meldungen basieren auf Videos und Fotos mit Geolokalisierung, sowie auf Berichten Direktbetroffener.
Die 68. separate Ranger-Brigade verkündet die Befreiung von Blagodatne im Gebiet Donezk. Es gelang ihnen auch, russische Soldaten gefangen zu nehmen. https://t.me/c/1394092619/49070
Ebenfalls in der Region Donezk wurden die Russen aus Neskuchne südwestlich von Velyka Novosilka vertrieben. https://t.me/voynareal/62473
Insbesondere Kampf um Neskuchne zeigt die Angriffstaktik der Ukrainer. Die Offensivkräfte stossen frontal gegen die Besatzer vor und gleichzeitig an den linken und rechten Flanken. Um der Einkesselung zu entgehen, zogen sich die russischen Besatzer zurück. https://twitter.com/sentdefender/status/1667794859967512577
AKTIVE PARTISANEN
Im besetzten Jakimiwka, Region Saporischschja, sprengten Partisanen eine Eisenbahnbrücke in die Luft. Über die Brücke transportierten die Russe Militärausrüstung für die besetzte Halbinsel Krim. https://t.me/voynareal/62469?
WEITERE GEFANGENE FREI
Unabhängig von den Kämpfen im Osten und Süden der Ukraine geht der gegenseitige Gefangenenaustausch nach der Regel 1:1 weiter. Heute kamen 95 ukrainische Armeeangehörige frei im Gegenzug zu derselben Anzahl Russen, die in ukrainischer Gefangenschaft waren.
Bei den Ukrainern handelt es sich um 93 Gefreite und Unteroffiziere und zwei Offiziere der Nationalgarde, der Streitkräfte und des Grenzschutzes. Sie waren an den Kämpfen in Mariupol und den Azovstal-Werken beteiligt, bei der Verteidigung der Schlangeninsel und bei der Abwehrschlacht um Bakhmut. Viele Gefangene kamen unverletzt in Gefangenschaft und wurden dort verwundet. https://t.me/voynareal/62476
MOBILISIEREN, WAS ZWEI BEINE HAT
Russlands weiter andauernde Mobilisierungsbemühungen werden immer umfangreicher. Angesichts der steigenden Opferzahlen in der Ukraine streichen die russische Regierung, das Parlament und die Gerichte immer mehr Ausnahmen. Dadurch können immer mehr Männer mobilisiert werden.
Allein im vergangenen Monat, so der Telegram-Kanal «We can Explain» hat das russische «Parlament», die Staatsduma, «eine Reihe von Gesetzentwürfen verabschiedet, die darauf hindeuten, dass die Regierung plant, so viele Menschen wie möglich zu mobilisieren.»
Neu mobilisiert werden können: Kranke, Behinderte und 65-Jährige. Zudem wird der russischen Armee erlaubt, auch wegen schwerer Verbrechen Verurteilte zu rekrutieren und die Ausnahmen für Wissenschaftler und Personen mit Hochschulabschluss werden abgeschafft. https://twitter.com/ChrisO_wiki/status/1667490832176369664
CHINESEN LIEFERN GEPANZERTES
Ramsan Kadyrow, der Führer der russischen Region Tschetschenien, hat bestätigt, dass das russische Militär die erste Lieferung gepanzerter Fahrzeuge aus chinesischer Produktion erhalten hat.
Kadyrow hat Bildmaterial veröffentlicht (Foto im Newsletter), das «neue Fahrzeuge zeigt, die für tschetschenische Einheiten gekauft wurden, die an der militärischen Sonderoperation [Krieg in der Ukraine] teilnehmen».
Bei dem neuen Fahrzeug handelt es sich um einen gepanzerten Mannschaftstransportwagen Tiger 4×4, der von dem chinesischen Rüstungsunternehmen Shaanxi Baoji Special Vehicles Manufacturing entwickelt wurde. Der Tiger APC hat eine zweiköpfige Besatzung, die aus dem Kommandanten und dem Fahrer besteht, und kann 9 voll ausgerüstete Infanteristen befördern. https://defence-blog.com/russian-military-receives…/
EVAKUIERTE MÜSSEN ZAHLEN
In der russischen Region Belgorod, nahe der ukrainischen Grenze finden offenbar weiterhin Kämpfe zwischen den Anti-Putin Rebellen und regierungstreuen Soldaten statt. Am 30.Mai kündigte der regionale Gouverneur an, dass Kinder aus der Gefahrenzone evakuiert werden. Dies geschieht offenbar, aber die Eltern der Kinder müssen dafür zahlen. https://t.me/mozhemobyasnit/15416
Eine Einwohnerin schreibt aus Schebekino: «Gott sei Dank, gestern habe ich meine Kinder in das Lager im Gebiet Woronesch geschickt. Was es brauchte, um auf die Liste zu kommen! Sie versprachen, dass alles kostenlos sein würde, aber in letzter Minute sagten sie, dass ich für den Transport extra bezahlen müsste. So musste ich 6’000 Rubel für zwei Personen zahlen…. musste ich das Letzte, was ich hatte, bezahlen» https://vk.com/wall-139783305_13045