WASSER SINKT
Nach der Sprengung des Staudamms ist der Kachovka Stausee praktisch leer. Das zeigen Vergleichsbilder von heute mit der Situation am Montag (FOTO). Auch der Nord-Krim-Kanal, der die Krimhalbinsel mit Wasser versorgt, ist nahezu ausgetrocknet. https://t.me/c/1394092619/49032
Sowohl auf der linken wie auf der rechten Seite des Dnjepr sind Überlebende auf kleine, trockene Inseln geflohen, welche sich inmitten von grossräumig überschwemmten Regionen befinden. An einigen Stellen stehen kleine Zelte, aber die Mehrzahl der Menschen ist schutzlos. https://t.me/nvua_official/53848
Weil das Staudamm-Wasser weiter in Richtung Schwarzes Meer abfliesst, ist in Kherson der Hochwasserstand heute um einen Meter tiefer als gestern (FOTO im Newsletter). Damit sind einige Quartiere entlang des Hafens nicht mehr unter Wasser.
Trotzdem wurden die Bewohner des Viertels Ostrov aufgefordert, diesen Stadtteil zu verlassen. Wenn das Wasser zurückgeht, werden die Versorgungsunternehmen viel Zeit brauchen, um die Folgen zu beseitigen. https://t.me/c/1394092619/49033
RUSSEN BEHINDERN HILFE
Die linke Flussseite des Dnjepr unterhalb des ehemaligen Kachovka Stausees wird von Russland kontrolliert. Gemäss übereinstimmenden Berichten haben sie in den ersten zwei Tagen nur wenig und selektiv geholfen.
Seit gestern ist das russische «Ministerium für Notfallsituationen» aktiv. Es behindert jedoch stark die Arbeit von ukrainischen Helfern.
Yaroslav Vasyliev, Evakuierungskoordinator der überschwemmten Gebiete des besetzten linken Dnjepr-Ufers, sagte heute: «Es gibt so viele Berichte, dass ihre Angehörigen bereits ertrunken sind. Auch Leute, die vor Ort arbeiten, sehen leider viele Leichen auf der Straße treiben. Darunter sind sowohl Kinder als auch ältere Menschen».
Zur Arbeit vor Ort sagt Yaroslav Vasyliev: «an einigen Stellen hat russische das Ministerium für Notfallsituationen unsere Arbeit behindert. Als Grund wurde «Krieg» genannt und dass niemand niemandem traue». In mindestens drei Fällen seien den Helfern auch die Boote weggenommen worden mit dem Argument, dass sie am Abend nach der Ausgangssperre nicht verwendet werden dürfen. https://t.me/astrapress/29357
ZELENSKYJS ABENDREDE
«Bis jetzt sind mehr als dreitausend Menschen aus den Regionen Kherson und Mykolaiv evakuiert worden. Das gilt nur für das freie, von uns kontrolliertes Gebiet.
In den besetzten Gebieten können wir den Menschen nur in einigen Bereichen helfen: Die russischen Terroristen tun alles, um die Zahl der Opfer so hoch wie möglich zu halten. Der russische Beschuss geht weiter – sogar von Evakuierungspunkten. Russland leistet den Menschen in den überschwemmten Gebieten keine wirkliche Hilfe – nicht um der Propaganda willen, sondern um der Menschen willen.
Für all dies müssen der russische Staat und die russische Führung gesondert, gerecht und streng verantwortlich gemacht werden. Und internationale Organisationen sollten dort tätig werden, wo wir unsere Territorien noch nicht geräumt haben.
Jedes Leben ist wichtig – die ganze Region Kherson, der ganze Süden. Jede Stadt und jedes Dorf. Wir werden alles Mögliche und Unmögliche tun, um sicherzustellen, dass alle unsere Menschen Hilfe bekommen.
Ich danke allen unseren Rettungskräften, dem Militär und der Polizei, den lokalen Gemeinschaften und den internationalen Organisationen, die in den Regionen Kherson und Mykolaiv tätig sind, allen unseren Freiwilligen – jedem einzelnen, der hilft, Menschen, Tiere und Leben im Katastrophengebiet zu retten. Ich bin den Journalisten dankbar, die die Wahrheit verbreiten und der Welt die Geschichten der betroffenen Menschen erzählen.» https://t.me/V_Zelenskiy_official/6543
AUFWENDIGE MINENRÄUMUNG
Vom 3. bis 9. Juni haben gegen fünfzig Entminungsteams der Streitkräfte und des Staatlichen Spezialdienstes 1’524 Hektar Gelände und Ackerland, 27,2 km Strassen, 13 km Eisenbahnlinien und 25 km Stromleitungen untersucht und geräumt. Im Laufe der Woche wurden 1’176 Blindgänger beseitigt und neutralisiert.
Seit Jahresbeginn wurden bereits 93’737 Sprengkörper im Rahmen der Entminung der von den Besatzern befreiten Gemeinden gefunden und zerstört.
In der Region Kherson werden die Arbeiten fortgesetzt, obwohl Zerstörung des Kachovka Staudamms durch die Russen zu erheblichen Komplikationen geführt hat. https://t.me/c/1394092619/49027
OFFENSIVE IST GESTARTET
Die gewöhnlich gut informierte ukrainische Plattform «Deep State» meldet «keine wesentlichen Änderungen» an vielen Front-Abschnitten mit zwei Ausnahmen: Bakhmut und Saporischja.
Rund um Bakhmut gibt es weiterhin heftige Kämpfe am Rande von Berkhivka und nordwestlich von Klishchiyivka.
Im «Sektor Saporischja – neigt sich die erste schwere Woche der Kämpfe im Süden des Landes dem Ende zu.» Um Lobove, Robotyne und Verbove gibt es schwere Kämpfe als deren Folge sich die Russen zurückgezogen haben sollen. Aus Levadne seien die Russen geflohen.
Und: «Südlich von Velyka Novosilka können wir von einem mehr oder weniger grossen Erfolg sprechen. Aber der Feind hat erhebliche Reserven in das Gebiet gebracht, sowohl an Menschen als auch an Material.»
Deep State schreibt einschränkend: «Zu vielen Dingen können wir uns nicht äussern, weil wir dazu nicht befugt sind.» Aber klar sei: «Die vielen Fotos und Videos machen selbst für einen Idioten deutlich, dass die Verteidigungskräfte eine Offensive im Süden gestartet haben.»
Gleichzeitig warnt Deep State: «Glauben sie nicht den Katsaps (Russen), denn wir alle haben Beispiele für Manipulationen ihrerseits gesehen, und hier ist ein Beispiel https://t.me/DeepStateUA/16802 , und glauben Sie nicht den dubiosen ukrainischen siegessicheren Quellen, denn der Hype um ungeprüfte Informationen ist für alle sehr teuer. Wir haben eine schwierige zweite Jahreshälfte vor uns.» https://t.me/DeepStateUA/16812
NICHTS OFFIZIELLES ZUR OFFENSIVE
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau traf heute in Kiew ein und gab bekannt, dass Kanada weitere 400 Mio. Dollar Militärhilfe an die Ukraine spenden wird.
An der gemeinsamen Pressekonferenz wurde der ukrainische Präsident Volodmyr Zelenskyj zum Stand der Offensive der Ukrainer befragt.
Seine Antwort: «In der Ukraine finden Offensiv- und Defensivmassnahmen statt, aber ich werde nicht im Detail sagen, in welchem Stadium sie sich befinden. Wir sollten unserem Militär vertrauen. Ich stehe jeden Tag mit unseren Kommandeuren in Kontakt: Syrskyi, Tarnavskyi, Moskalev, Nayev, Zaluzhnyi. Alle sind positiv eingestellt. Sagen Sie das Putin» https://suspilne.media/503611-ukraina-rozpocala…/
MASSIV MUNITION AUS BELARUS
Die belarussische Regierung unter der Führung von Diktator Alexander Lukaschenko hat Russland seit Kriegsbeginn 131’582 Tonnen Munition geliefert. Dies geht aus einer Recherche des belarussischen Journalisten Anton Motolko hervor. Motolko beruft sich auf Daten der Eisenbahngewerkschaft, die den Export von Militärgütern aus Belarus nach Russland von Januar 2022 bis Februar 2023 umfassen.
Im Durchschnitt transportierte Weißrussland jeden Monat über 10’000 Tonnen Munition nach Russland, zehnmal mehr als vor dem großen Krieg.
Munition aus Weissrussland gelangte dem Bericht zufolge nicht nur auf russisches Gebiet, sondern auch in die besetzten ukrainischen Gebiete, einschliesslich der Krim. https://kyivindependent.com/investigation-belarus-sent…/