Ukraine Aktuell Nr. 469 (7.6.23/23Uhr)

MASSIVE SCHÄDEN NACH DAMMBRUCH

Der Nizhnedniprovsky-Nationalpark wurde überflutet. Der Wasserstand in der Nähe der Inseln stieg um 3 Meter auf einer Fläche von mehr als 77’000 Hektar. Das ist etwas das Eineinhalbfache der Bodensee-Fläche. https://t.me/c/1394092619/48739

In Maryanske, in der Region Dnipro wurde ein massives Fischsterben festgestellt. Dies ist eine Folge der Staudamm-Sprengung. Zehntausende von Fischen seien verendet, meldet das Gesundheitsministerium.

«Die gleiche Situation kann sich in den kommenden Tagen in anderen betroffenen Regionen des Landes entwickeln. Die Behörden warnen davon, die Fische zu essen, weil dies lebensgefährlich sein kann. https://t.me/c/1394092619/48704

In Kherson sind der Hafen und die naheliegenden Quartiere überschwemmt. 1’500 Personen wurde aus der Stadt und 1’854 Personen aus der Region evakuiert. https://t.me/suspilnedonbas/13854

In der Stadt Nova Kachovka, welche direkt unter dem Staudamm liegt, hat sich der Wasserstand reduziert, nachdem der Staudamm sich bereits stark entleert hat.

SCHWIERIGE VERSORGUNGSLAGE

Die Versorgung von Zehntausenden von Menschen mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Wohnraum wird eine äusserst schwierige Aufgabe für die ukrainischen Behörden sein… Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass wir die Wasserversorgung der Krim in naher Zukunft vergessen können», sagte Oleksiy Danilov vom ukrainischen Verteidigungsrat.

Er versichert, dass die Russen sich irren, wenn sie glauben, sie hätten die ukrainische Offensive gestoppt. Bislang handelt es sich nur um ein Aufwärmen. https://t.me/nvua_official/53524

WER DIE ÜBERSCHWEMMUNG NUTZT

In der von Russland besetzten Gegend rund um Hola Prystan vertreiben russische Soldaten die Menschen aus ihren von Wasser bedrohten zweistöckigen Häusern und richten auf den Dächern Schiessstände ein. Das berichtet der ukrainische Generalstab in seinem Abendrapport. https://t.me/c/1394092619/48734

Volodymyr Zelenskyj sagte, dass die Russen mit der Überschwemmung die Gegenoffensive verzögern wollen. Das sei jedoch vergeblich: «Sie wissen genau, dass sie diese Schlacht verlieren werden.» https://t.me/c/1394092619/48740

RÜCKZUG WEGEN WASSER

Nach der Explosion des Wasserdamms Kachowka, waren die russischen Truppen gezwungen, ihre Stellungen am linken Ufer der Region Cherson um 5-15 km zu verlegen. Das sagte Natalia Humeniuk, Sprecherin des ukrainischen Oberkommandos «Süd».

Sie wies sie darauf hin, dass es zudem nicht allen Besatzungseinheiten gelungen sei, ihre Ausrüstung und ihr Personal zu verlagern. Ihr zufolge haben die Russen einige ihrer Truppen unter dem Hochwasser verloren, weil sie ihren eigenen Einheiten nicht trauten und sie nicht über ihre Pläne zur Sprengung des Damms informierten. Auf dem linken Ufer herrscht ein kritischer Mangel an Booten. https://t.me/c/1394092619/48727

LAGE BEIM AKW ENERHODAR

Auch nach dem Dammbruch besteht keine direkte Gefahr für das seit 6 Monaten stillgelegte Atomkraftwerk Enerhodar.

Aber weil die Russen im Kraftwerke Waffen und Munition lagern, könne die «Situation jederzeit kritisch werde». Das sagte Iwan Samoityuk, Erster Stellvertretender Bürgermeister von Enerhodar. https://t.me/c/1394092619/48735

ANZEIGE BEIM ICC

Die Ukraine wendet sich wegen der Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Dies sagte der Berater des Generalstaatsanwalts, Maksym Popo am ukrainischen TV.

Die ukrainische Seite habe dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC/IStGH) erste Informationen über das Wasserkraftwerk Kachovka zur Verfügung gestellt.

Die Ukraine wirft Russland vor, den Staudamm zgesprengt zu haben. Russland behauptet, das Wasserkraftwerk sei von ukrainischem Beschuss getroffen worden. https://t.me/astrapress/29048

PUTIN BESCHULDIGT KIEW

Heute gab es ein Telefonat zwischen Putin und dem türkischen Staatspräsidenten Recep Erdoğan.

Putin nennt im Gespräch mit dem türkischen Präsidenten die Zerstörung des Staudamms des Wasserkraftwerks Kachowka eine «barbarische Aktion» Kiews.

Die Kiewer Behörden setzten mit Unterstützung ihrer Handlanger auf eine gefährliche Eskalation, und die barbarische Vernichtung des Wasserkraftwerks sei ein deutliches Beispiel dafür.

Erdoğan schlug seinerseits vor, eine internationale Kommission einzurichten, die den Bombenanschlag auf das Wasserkraftwerk Kachowka unter Beteiligung Russlands untersuchen soll. Er versprach, in dieser Angelegenheit «alles Mögliche» zu tun. https://t.me/news_kremlin/1918

OFFENSIVE UM BAKHMUT

Die Wagner-Söldner sind weitgehend aus der Ruinenstadt Bakhmut im Osten der Ukraine abgezogen.

Aktuell seien Soldaten der regulären Armee der Russischen Föderation dort und werden von Luftlande-Eliteeinheiten verstärkt. Dies sagte heute die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Malyar.

Die Ukrainer hätten vom Defensiv- in den Offensivmodus umgestellt. Gestern seien die Ukrainer «in verschiedenen Teilen des Bakhmut-Sektors um 200 bis 1’100 Meter vorgerückt».https://t.me/suspilnedonbas/13850

Die Terraingewinne gelingen insbesondere an den Flanken der umkämpften Stadt. https://t.me/suspilnedonbas/13843

ANTI-PUTIN-TRUPPEN HALTEN SICH

Über die Kämpfe in der russischen Belgorod gibt es nur bruchstückhafte und kaum überprüfbare Informationen. Der Kommandeur des Russische Freiwilligenkorps (RDC) sagte: «Seit 7 Tagen hat das RDC die Kontrolle über Nova Tavolzhanka. Es gibt hier keine anderen Behörden.» https://t.me/c/1394092619/48730

Die russische Propagandaagentur RIA-Novosti behauptet, dass es keine fremden Kräfte in Nova Tavolzhanka gäbe. «Die Menschen wurden vollständig evakuiert. Die Stadt ist leer. Sie steht unter der Kontrolle der russischen Truppen». Demgegenüber berichten Telegrafenkanäle am Morgen über Kämpfe in Nowaja Tawolschanka. Einigen Berichten zufolge dringen DRG-Kämpfer in Gruppen von 20-50 Personen von mehreren Seiten in das Dorf ein, «machen Fotos und Videos und verlassen es wieder». https://t.me/astrapress/29028

Andriy Yusov vom Verteidigungsnachrichtendienstes der Ukraine (DIU) sagte, dass die Kämpfer der RDC und der «Legion Freiheit Russlands» in der Region Belgorod tatsächlich die «Funktion der bewaffneten Selbstverteidigung» erfüllen. Yusov:

«Die Unterstützung für die Rebellen in der lokalen Bevölkerung wächst. Dies gilt sowohl für diejenigen, die sich dem bewaffneten Kampf gegen Putin anschließen wollen, als auch für die Anwohner, die um Schutz bitten.» https://t.me/c/1394092619/48708

KRITIK AN UNO & CO

In Kiew stehen geländefähige Fahrzeuge des UN Welternährungsprogramms unbenutzt auf einem Parkplatz.

Jemand besprayte die Fahrzeuge, indem er das bestehende «U» (für United Nations») mit den Buchstaben «SELESS» ergänzte, was lesbar «USELESS» («Nutzlos») ergab. https://t.me/c/1394092619/48700

In einem Video-Interview mit der deutschen BILD sagte der ukrainische Präsident Zelenskyj, dass er schockiert und enttäuscht über die Reaktion der UN und des Roten Kreuzes sei.

Diese würden nicht reagierten oder sich weigerten, der Ukraine bei der Bewältigung der Folgen des Bombenanschlags auf das Wasserkraftwerk Kakhovska zu helfen. Die internationalen Organisationen haben entweder nicht auf das Hilfeersuchen reagiert oder sie höflich abgelehnt. https://www.bild.de

In seiner Abendansprache sagte Zelensyj: «Jeder Mensch, der dort stirbt, ist ein Urteil über die bestehende internationale Architektur und die internationalen Organisationen, die vergessen haben, wie man Leben rettet.

Wenn es jetzt keine internationale Organisation im Katastrophengebiet gibt, bedeutet das, dass sie überhaupt nicht existiert und somit nicht funktionsfähig ist.» https://t.me/synegubov/6390

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