Ukraine Aktuell (30.6.22/8:30Uhr)

FOTO: Aus dem Innern des Shoppingcenters Krementschuk. Nach dem Raketeneinschlag brannte es so heftig, dass Metall und Glas schmolzen. Die ersten Opfer wurden beerdigt. Aufgrund von Leichenteilen und DNS-Spuren wird versucht, weitere Opfer zu identifizieren. https://t.me/uniannet/62204

PUTIN: KEINE ZIVILEN OBJEKTE

Die staatliche russische Propagandaagentur «RIA-Novosty» veröffentlichte am Mitwochabend, kurz vor Mitternacht, eine sehr kurze Mitteilung zum Raketenangriff der russischen Armee auf das Einkaufszentrum in Krementschuk vom Dienstag. Hier der Text im Original und kompletter Länge:
«Putin über Krementschuk: Es gibt dort keinen terroristischen Akt, die russische Armee trifft keine zivilen Objekte.»  https://t.me/rian_ru/169221

UN-BERICHT ZU ZIVILEN OPFERN

Die UN-Mission hat die Tötung von Zivilisten in mehr als 30 Siedlungen in der Ukraine bestätigt. Vermutlich sei die Zahl der Opfer viel höher, so die Mission in einem am Mittwoch, 29. Juni, veröffentlichten Bericht. Die dokumentierten Vorfälle ereigneten sich Ende Februar und März, als diese Gebiete unter der Kontrolle der Besatzer standen.

Allein in Bucha dokumentierte die Mission die Tötung von mindestens 50 Zivilisten. Bei den meisten Opfern handelte es sich um Männer, aber auch Frauen und Kinder waren darunter. «Da die Bergung, Exhumierung und Identifizierung der sterblichen Überreste noch nicht abgeschlossen ist, kann das Ausmass noch nicht vollständig beurteilt werden», heisst es in dem Bericht. https://t.me/uniannet/62180

KRIEGSVERBRECHEN DOKUMENTIERT

Amnesty International hat den russischen Angriff vom 16. März mit Raketen auf das Theater in Mariupol während drei Monaten untersucht. Dokumentiert sind nun die Aussagen von 52 Überlebenden, von denen sich mehr als Hälfte im oder in der Nähe des Theaters aufhielten.

Amnesty International vermutet, dass zwei 500 Kilogramm Bomben auf das Theater geworfen wurden. Die Organisation stuft den russischen Angriff auf das als als Flüchtlingsunterkunft genutzte Gebäude als Kriegsverbrechen ein. https://www.amnesty.de/sites/default/files/2022-06/Amnesty-Bericht-Ukraine-Russland-Kriegsverbrechen-Bombenangriff-Theater-Mariupol-Juni-2022.pdf

KEINE ÜBERLEBENDEN MEHR ZU FINDEN

Nach dem russischen Raketenangriff auf das Einkaufszentrum Amstor in Krementschuk am 27. Juni steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Bisher ist der Tod von 20 Personen bekannt. 21 Menschen werden noch vermisst.

Aufgrund des massiven Feuers, das nach dem russischen Einschlag ausbrach, bestehe keine Hoffnung, unter den Trümmern des angegriffenen Einkaufszentrums Überlebende zu finden. Das sagte der ukrainische Innenminister Denis Monastyrsky.

Als die Rakete zur Mittagszeit im hinteren Teil des Einkaufszentrums einschlug, befanden sich gegen 1’000 Zivilisten im Gebäude. https://kyivindependent.com/

PUTIN NENNT DAS ENDZIEL

Die russische Agentur RIA-Novosti veröffentlichte diese Meldung: Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, dass sich die Ziele des Sondereinsatzes in der Ukraine seit dem 24. Februar nicht geändert haben, die Taktik ist vielleicht eine andere:

«Das ultimative Ziel ist die Befreiung des Donbass und die Schaffung von Bedingungen, die Russlands eigene Sicherheit garantieren».

Zu den Kriegsverbrechen wurde er nicht befragt, wies jedoch eine persönliche Verantwortung dafür von sich, sofern man das seine Aussage so interpretieren will:

«Ich bin natürlich der Oberbefehlshaber, aber ich habe doch nicht die Generalstabsakademie absolviert. Ich vertraue Menschen, die Profis sind. Sie handeln so, wie sie es für richtig halten, um das Endziel zu erreichen».

(Meldung von RIA-Novosti vom 29.6.2022/23:26 Uhr. Den direkten Link nenne ich hier nicht, weil sonst Facebook den ganzen Bericht als «russische Propaganda» bezeichnet).

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