ROT KREUZ SCHEITERT IN MARIUPOL
Ein Team des Internationalen Roten Kreuzes kam heute nicht bis Mariupol. Die IKRK-Delegation, die einen Konvoi von Bussen und Autos mit Zivilisten aus der Stadt begleiten wollte, musste umkehren.
Man habe von den russischen Truppen keine Garantie für eine sichere Durchfahrt erhalten. Zwei mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten gefüllte Lastwagen erhielten von den Russen ebenfalls keine Erlaubnis.
Einzelne Menschen konnten die seit Wochen belagerte Stadt in kleinen Gruppen verlassen.
Das IKRK teilte mit, dass ihr Team, bestehend aus 9 Personen und drei Fahrzeugen, es am Samstag erneut versuchen werde. Das Rote Kreuz rechnet mit etwa 54 Bussen und einer unbekannten Anzahl von Privatfahrzeugen, die an einem Evakuierungskonvoi mit Tausenden von Menschen teilnehmen würden.
RUSSLAND ERZWINGT RUSSISCHE SPRACHE
In der von russischen Truppen besetzten Stadt Melitopol (150’000 Einwohner vor dem Krieg) werden die Lehrer gezwungen, den Unterricht in russischer Sprache durchzuführen.
Dagegen wehren sich die Schuldirektoren. «Ausnahmslos alle Schuldirektoren der Stadt Melitopol haben aus Protest gegen die russische Besatzung ihren Rücktritt eingereicht». Das sagte der Bürgermeister der Stadt, Ivan Fedorov, in einem auf Facebook veröffentlichten Video.
UKRAINER BEFREIEN WEITERE STÄDTE
Der Kiewer Vorort Bucha (37’000 Einwohner vor dem Krieg) wurde von den ukrainischen Truppen zurückerobert. Die Stadt war seit dem 27. Februar von Putins Truppen besetzt. Der Bürgermeister dankte den Soldaten und Bürgerwehren und sagte, dass dieser Tag in die Geschichte von Bucha eingehen werde.
DIE UKRAINE GREIFT AN, SAGT RUSSLAND
Die staatliche Nachrichtenagentur TASS schreibt, dass eine Artilleriegranate, die aus der Ukraine abgefeuert wurde, im Dorf Nikolskoje nahe dem russischen Belgorod eingeschlagen habe.
Bereits am Morgen hatte der Gouverneur der Region Belgorod gesagt, dass zwei ukrainische Helikopter grosse Teile eines russischen Öllagers in Brand geschossen hätten.
Der Sprecher des ukrainische Verteidigungsministerium sagte, man sei nicht für alle «Fehlkalkulationen» in Russland verantwortlich. Er werde deshalb «diese Informationen weder bestätigen noch widerlegen.»
CNN verfügt über Videos mit zwei Helikoptern über Belgorod und konnte diese dort geolokalisieren. Aber CNN konnte nicht bestätigen, dass es sich um ukrainische Geräte handelte.Belgorod befindet sich nur 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
RUSSLAND WILL SANKTIONEN MIT HILFE INDIENS UMGEHEN
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte bei seinem Besuch in Neu Dehli: Russland werde vermehrt mit Indien handeln und dies in nicht westlichen Währungen tun. Lawrow lobte Indien als «Freund» welches «keine einseitige Sichtweise» auf den Krieg vertrete.
Indien hatte sich die letzten zwei Male bei UNO-Resolutionen gegen Russlands Aggressionskrieg der Stimme enthalten.
LITAUEN SANKTIONIERT PUTINS TV-MODERATOREN
Gegen den russischen Propagandisten und Fernsehmoderator Artyom Sheynin sind in Litauen finanzielle Sanktionen verhängt worden. Seine Wohnung in Litauen wurde beschlagnahmt. Sheynin arbeitete als Journalist und stellvertretender Direktor von «Channel One». Die TV-Station wurde im Westen als Propaganda-Sender bekannt, die eine Journalistin mit einem Anti-Krieg-Plakat gestört hatte.
Anfang März hatte Litauen bereits zwei Villen am Comer-See des russischen TV-Moderators Wladimir Solowjow beschlagnahmen lassen. Solowjow hatte in der von ihm moderierten TV-Sendung unter anderem Hitler als «mutigen Menschen» bezeichnet im Gegensatz zu Alexander Navalny. Als Reaktion verhängte Lettland gegen ihn ein Einreiseverbot wegen Verherrlichung des Nazismus.
UKRAINISCHE UND RUSSISCHE MEDIEN UNTERSTÜTZEN
In der aktuellen Situation brechen die Einnahmequellen für ukrainische und russische Medien zusammen. Deshalb suchen sie «Patronagen». Diese können für ein paar wenige Euros pro Monat eingegangen werden.
Vier Beispiele: https://www.patreon.com/kyivindependent («Kiev Independet», ukrainisch), https://www.patreon.com/ukraineworld» (Ukraineworld, ukrainisches Portal), https://save.meduza.io/eu (Projekt «Meduza», russisches Portal), https://donate.theins.ru/ («The Insider», russisches Portal).
FOTO: Die russische Nachrichtenagentur RIA Novostny zeigt, wie Menschen die von Russen zerbombten Stadt Mariupol verlassen