Der russische Propagandasender RIA-Novosti berichtet nun öfters direkt von Brandstellen (FOTO). Dafür hat die Agentur im Moment genügend Anlässe. An verschiedenen Stellen brachen in den von Russland besetzten Gebieten Brände aus. Diese betrafen in den meisten Fällen Waffen- und Munitionsdepots, Logistik-Zentren und Sammelpunkte der Armee.
«Der ukrainische Generalstab legt den Booster ein und zerstört viele Stelle insbesondere in den von Russland besetzten Gebieten.» Das schreibt @ Macette Escortert und listet auf:
«Das Ausmass der Angriffe im Hinterland Russlands hat stark zugenommen und betrifft alle Sektoren der 1’000-km-Front von Kinburn Spit bis Luhansk.»In Makiivk wurde zuerst ein Treibstoff- und Schmierstoffdepot und danach ein Munitionsdepot zerstört. Angriffe gab es auf Lagerstätten in Debaltserve und Volnovakha und auf den Bahnhof in Yasynuvata. Risse werden in der Front von Avdiivka festgestellt, wo die Russen seit 9 Jahren stationiert sind. Russisches Material wurde ausserdem in Mariinka zerstört, im Norden von Opytne, östlich von Vesele, sowie in die Richtungen von Vuhledar und Mykilske.
In einem gestern bei in «Ukraine Aktuell» veröffentlichten Beitrag hat der australische Militäranalyst und Ex-General Mick Ryan das Szenario vorgezeichnet, dass die Ukrainer zuerst die Infrastruktur der Russen zerstören, bevor sie mit personal starken Bodentruppen die Entscheidung suchen.
ZWEI GENERÄLE VERSCHWUNDEN
General Sergei Surowikin (FOTO rechts), Chef der russischen Luftstreitkräfte, Prigoschin-Verbündeter, Ehrenmitglied der Wagner-Söldnerarmee und als «Schlächter von Syrien» bekannt, ist seit zwei Wochen verschwunden und wird im Untersuchungsgefängnis Gefängnis von Lefortovo in Moskau.
Vor drei Tagen feierte seine Frau Anna Geburtstag und Surowikin erschien nicht zuhause. Das berichtet Giorgi Revishvili und weist daraufhin, dass sich Surowikin gemäss den letzten Angaben in Isolationshaft befindet und es ihm offenbar nicht gut geht. https://twitter.com/revishvilig/status/1676637595302854673
Nach nicht bestätigten Berichten soll Surowikin in der Haft schwer gefoltert werden. Der General habe drei gebrochene Rippen, ein geprelltes Gesicht und könne aufgrund schwerer Schläge auf seine Beine nicht einmal aufstehen.
Heute wurde das Verschwinden eines weiteren «Helden Russlands» bekannt. Es handelt sich um den Zweisterne-General und stellvertretenden Verteidigungsminister Yunus-Bek Ewkurow (FOTO rechts).
Ewkurow wurde im letzten Monat, kurz vor der Söldner-Meuterei, zum letzten Mal gesehen.
(Es gilt anzumerken, dass es rund ein Dutzend stellvertretende Verteidigungsminister in Russland gibt.)
PUTIN – PRIGOSCHIN AUF DÜNNEM EIS
In den letzten Tagen erschienen widersprüchliche Meldungen über die Wagner-Truppen, die eigentlich in Weissrussland sein sollten, aber bisher nicht abgereist sind und deren Büros weiterhin in Russland Söldner rekrutieren.
Der von westlichen und östlichen Geheimdienstleuten bediente Twitteraccount «GeneralSVR» hat für diese eigenartige Situation eine Erklärung und beschreibt sie unter dem Titel: «Der wacklige Waffenstillstand»:
«Die Vereinbarungen, die am 24. Juni während der Militärmeuterei zwischen der Führung der Wagner-PMCs und der russischen Führung unter Vermittlung von Alexander Lukaschenko getroffen wurden, platzen aus allen Nähten.
Eine Gruppe von Personen aus dem Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin, an deren Spitze der Sekretär des Sicherheitsrates Nikolai Patruschew steht, ist empört über die Nichteinhaltung der Vereinbarungen sowohl durch den Präsidenten als auch durch Jewgeni Prigoschin und versucht, die Parteien zu dem zuvor ausgehandelten und vereinbarten Rahmen zurückzubringen.
Wir haben bereits berichtet, dass der russische Präsident Wladimir Putin sich fast unmittelbar nach der Einigung über die Beendigung der Militärmeuterei geweigert hat, eine der Hauptbedingungen
von Jewgeni Prigoschin zu erfüllen. Es war die Forderung nach der Entfernung von Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Valery Gerasimov aus der Führung der «speziellen Militäroperation», sowohl deren Entlassung und Verurteilung.
An der Vereinbarung war Nikolai Patruschew als Überwacher des Kremls stark beteiligt.
Praktisch alle Klauseln des Abkommens wurden mit Putin vorab besprochen. Der Präsident hatte sich ausnahmslos zu keiner Klausel des Abkommens negativ geäussert. Doch nachdem alle Vereinbarungen getroffen und die Meuterei praktisch beendet war, weigerte sich Putin kategorisch, die wichtigste Bedingung der Vereinbarung, die Prigoschin gestellt hatte, zu erfüllen.
Nicht nur wurde Schoigu nicht entlassen, sondern er konnte einige Tage nach der Vereinbarung aus seiner «eingeschränkten Freiheit» wieder zurückkehren an die Spitze der «militärischen Sonderoperation».
Die Führung der Wagner PMC und Prigoschin persönlich nahmen Putins Weigerung, die Grundvoraussetzung zu erfüllen, sehr negativ auf. Putin erhielt eine persönliche Nachricht von Prigoschin. Darin teilte der Chef von Wagner mit, dass er seinerseits seine Verpflichtungen fallenlasse.
Er werde die Aktivitäten des Teils von Wagner PMC, der unter seiner Kontrolle steht, in Russland weiterhin aufrechterhalten und nicht, wie besprochen, nach Belarus verlagern.
Der Präsident zeigte auf diese Mitteilung eine eher lauwarme Reaktion.
Umso mehr verärgerte diese Nachricht den Hauptverantwortlichen für die Einigung zur Beendigung des Militärputsches, Nikolai Patruschew und einen bedeutenden Teil der Führung des russischen Sicherheitsblocks.
Nun ist es so, dass Patruschew keinen besonders starken Einfluss auf den Präsidenten hat und ihn nicht zwingen kann, die Vereinbarung einzuhalten. Also versucht er, Prigoschin zur Einhaltung seiner Zusagen zu bewegen. Dabei spannte Patruschew auch den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko ein.
Jewgeni Prigoschin selbst steht allen Versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen, skeptisch gegenüber und ist bereits im Begriff, offen gegen die Führung des Landes zu spielen.
Trotz der Tatsache, dass die Krise mit Prigoschin wieder aufflammen könnte, weigert sich Putin, sich damit zu befassen. Er verlagert die Suche nach Lösungen auf Patruschew und vertraut darauf, dass sich «alles von selbst regelt».»
Die Analysten von GeneralSVR schreiben zum Schluss: «Der Präsident ist schwach und dumm, so dass eine politische Krise nicht weit entfernt ist.»
WAGNER REORGANISIERT SICH
Samuel Rahmani, Professor an der Oxford Universität und Autor der Bücher: «Russia in Africa» & «Putins War on Ukraine» schreibt:
«Die Wagner-Gruppe befindet sich in einer «organisatorischen und territorialen Umstrukturierung» und nicht in einer Schliessung.
Die Einrichtung von Wagner-Stützpunkten in Weissrussland und die Beibehaltung der Präsenz in Afrika deuten darauf hin, dass die Autonomie der Gruppe durch die Integration in das Verteidigungsministerium nicht ausgehöhlt wurde.
Jewgeni Prigoschin wird einen Teil seiner Geschäfte in Russland behalten, aber seine politische und mediale Präsenz radikal einschränken. Ihm wurden 111 Millionen Dollar an Vermögenswerten zurückgegeben. Ausserdem hat er sein weissrussisches Exil verlassen und ist nach Russland zurückgekehrt.
Die Kerninfrastruktur der Wagner-Gruppe in Afrika wird intakt bleiben, da ihre Zerstörung den russischen Einfluss in Afrika zunichte machen würde.
Es wird jedoch organisatorische Veränderungen geben – vielleicht ist der teilweise Exodus aus der Zentralafrikanischen Republik ein erstes Zeichen?
Die Wagner-Gruppe bleibt in Luhansk präsent und die belarussischen Behörden haben sich bereit erklärt, mit Wagner zusammenzuarbeiten.
Das Strafverfahren über die Prigoschin-Meuterei ist abgeschlossen, und die lokalen Strafverfahren werden überwiegen. Es scheint, als ob nur Prigoschin bisher ungestraft davongekommen ist.» https://twitter.com/samramani2/status/1676978935815389184
An diesem Sonntagabend wird um 20 Uhr in ersten Umrissen bekannt, wie die zukünftigen Mehrheitsverhältnisse im französischen Parlament sind und damit die politische Macht verteilt
FOTO: Jordan Bardella, 28-jähriger Präsident der rechtsextremen RN, mit schwarzer Krawatte und siegessicher fordert von den Wählern jetzt die absolute Mehrheit. Nach dem ersten Wahlgang
(Ein längerer Text in der Hoffnung, damit oberflächlichen Schlagzeilen den Boden zu entziehen). An diesem Sonntag findet die erste Runde der vorgezogenen französischen Parlamentswahlen statt.
Im Hinblick auf die Neuwahlen in 17 Tagen in Frankreich gibt es erste Entscheidungen.(FOTO: Marion Maréchal-LePen und Éric Ciotti haben drei Dinge gemeinsam: Sie sehen