Ukraine Aktuell Nr. 497 (5.7.23/20Uhr)

NACH DEM RAKETENEINSCHLAG

Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnhaus am 4. Juli 2023 in Perwomaiskyi, Oblast Kharkiv, wurden verletzte Bewohner evakuiert und behandelt.

Es ist bekannt, dass 43 Menschen verwundet wurden. Unter den Verletzten befinden sich 12 Kinder, wobei das jüngste erst drei Monate alt ist, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.

Die russischen Streitkräfte hätten das Stadtzentrum am Nachmittag mit einer Iskander-Rakete getroffen, sagte Generalstaatsanwalt Andrii Kostin und fügte hinzu, dass sich in der Nähe keine militärischen Einrichtungen befänden, sondern nur Wohngebäude. https://kyivindependent.com/update-43-injured-in-russian…/

PUTINS LETZTE RESERVE

Die russische Armee habe in der Ukraine die Hälfte ihrer Kampffähigkeit verloren. Das sagt der Chef der britischen Streitkräfte, Sir Tony Radakin. «Im vergangenen Jahr feuerte die russische Armee 10 Millionen Artilleriegeschosse ab, ihre Produktion ist jedoch auf nur eine Million Granaten pro Jahr begrenzt. Ausserdem gingen 2’500 Panzer verloren, während die jährliche Produktion neuer Panzer auf nur 200 Einheiten begrenzt ist.» https://t.me/Pravda_Gerashchenko/74757

Der ukrainische Generalstab schätzt den Verlust der russischen Panzer auf über 4’000, wobei ein Teil der erbeuteten Panzer heute der ukrainischen Armee dient. https://www.facebook.com/photo/?fbid=617293790583703&set=a.229159252730494

Dass Putin nun die letzten Panzerreserven mobilisiert, belegt ein Video aus dem russischen Woronesch. Auf einem Tieflader-Eisenbahnzug werden alte T-55 Panzer in Richtung der ukrainischen Front transportiert. Diese museumsreifen Waffen wurden von 1958 bis Ende der 70-er Jahre produziert. Sie sind zwar massenhaft hergestellt worden, sind aber in etwa so modern wie ein Karabiner. https://twitter.com/i/status/1676560098250960899

«WIR SIND KEIN FLEISCH»

In einem Video https://twitter.com/i/status/1676305016095666186 appellieren russische Strafgefangene des sogenannten «Z-Sturms» an den russischen Kriegsminister Sergei Schoigu.

Sie würden permanent in Schlachten geworfen und von ihrer Truppe seien nur diese im Video zu sehenden 6 Soldaten übrig geblieben. In den Kämpfen hätten sie kaum Waffen, wenig Unterstützung und stünden unter Kreuzfeuer.

Dabei würden sie von Tik-Tok-Filmern der russischen Armee gefilmt, welche das Material sofort veröffentlichen und sie als «grossartige und coole Soldaten» feiern. Allerdings würden mit dem Tik-Tok-Material auch ihre Position verraten und danach seien die Angriffe auf sie noch heftiger als zuvor.

Am Schluss sagen die Gefilmten: «Wir kamen freiwillig hierher. Wir sind der Z-Sturm. Wir wollten unserem Mutterland helfen. Stoppt diesen Wahnsinn.» und «Wir haben auch Kinder und sorgen uns um sie, für unsere Frauen und Mütter. Wir sind kein Fleisch. Wir sind Menschen, Lebende. Trotz allem. Stoppt diesen Wahnsinn!»

VIDEO AUS DER STRAFZELLE

In den letzten Tagen erschienen verschiedene Videos aus den sogenannten «Strafzellen» der russischen Armee, allerdings immer ohne sichtbare Personen. Heute zeigt @JayinKyiv ein Video https://twitter.com/i/status/1676514730247176192 aus einem offensichtlich feuchten Keller, in dem mehrere Personen auf Matratzen liegen.

Einzelne Insassen melden sich und sagen unter anderem: «Wir haben keine Munition», «keine Befehlshaber», «hatten seit 10 Monaten keinen freien Tag», «werden einfach hinausgeführt, um unbewaffnet abgeschlachtet zu werden».

EXPLOSION IN MAKIJIWKA

Drohnenaufnahmen, die am Tag realisiert wurden, zeigen einen fünfeckigen Wohnkomplex in dessen Hof im Zentrum eine grosse Menge Munition und Mehrfachraketenanlagen gelagert sind. Es handelt sich um ein Depot russischer Waffen inmitten eines Wohngebiets in Makijiwka im Donezk, was gemäss Kriegsgesetzen verboten ist.

Dieser Wohnkomplex wurde in der Nacht mit weitreichenden ukrainischen Waffen angegriffen. Die Folgen sind eine Serie von riesigen Explosionen. Das ganze Video hier: https://twitter.com/i/status/1676503590268026883

FALSCHINFO ÜBER KLISHCHIIVKA

Heute Morgen meldete der russische Militärblogger Sladkow, dass die Russen die Stadt Klishchiivka bei Bakhmut verlassen hätten https://t.me/Sladkov_plus/8089 .

Daraufhin meldeten mehrere ukrainische Kanäle einen «Durchbruch» bei Bakhmut und eine unmittelbare Bedrohung für die dort vorhandenen Besatzer. Mehrere russische Blogger dementierten die Meldung von «Sladkow» und der ukrainische Generalstab meldete lediglich, dass man Fortschritte bei Klishchiivka erzielt habe. https://twitter.com/nexta_tv/status/1676556903826980865

Heute Abend meldete Slatkow, dass seine Meldung falsch gewesen sei und distanzierte sich von seiner «Quelle». https://t.me/Sladkov_plus/8093

OPPOSITION IN BELARUS

Sergej Tichanovskij ist ein regimekritischer Blogger und der Ehemann der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanovskaja. Sergej wurde 2020 zu 18 Jahren strenger Lagerhaft verurteilt. Heute berichtet Svetlana, dass sie einen anonymen Brief erhalten habe, in dem stand, dass ihr Mann in Haft gestorben sei.

Sie sagt: «Für diese Behauptung gibt es keine Beweise. Das letzte Mal, dass ich Informationen über meinen Mann Sergej erhalten habe, war am 9. März. Ich habe nicht einen einzigen Brief erhalten, und es gab auch keine Kommunikation über einen Anwalt.»

Sie wies darauf hin, dass die Situation bei den Angehörigen anderer belarussischer Oppositioneller – Viktar Babaryk, Maria Kolesnikova, Mikalai Statkevich, Pavel Sieviarynets, Ihar Losik, Maksim Znak und anderen – die gleiche ist. https://hromadske.ua/…/tihanovskij-nadislali-anonimne…

PUTINS GEPANZERTER ZUG

Über Putins gepanzerter Zug war bisher nur bekannt, dass er wegen Panzerung so schwer ist, dass vier Lokomotiven benötigt werden, um ihn zu bewegen. https://www.moscowtimes.ru/…/mi-ego-teryaem-v…

Nun sind Bilder aus dem Innern des Zugs aufgetaucht (Mehr Fotos und Links im Newsletter, Abo hier: www.aldrovandi.net )

Putins gepanzerter Zug verfügt über einen Waggon mit Fitnessraum, Hammam und Kosmetikerin, mehrere Garagenwagen und Wagen für Sicherheit und Service.

Herausgefunden wurde das vom «Dossier Center» durch die Prüfung von Dokumenten des Zircon Service, der einen Sport- und Gesundheitswagen für den Präsidenten vorbereitet hat.

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