MEUTEREI BEENDET
Heute Abend einigte sich Söldnerführer Jewgeni Prigoschin (FOTO) mit der Kremlführung unter Vermittlung des belarussischen Diktators Alexander Lukaschenko.
Das Strafverfahren gegen Prigoschin wird eingestellt. Prigoschin werde nach Weissrussland gehen, sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow.
Was genau Prigoschin in der ehemaligen Sowjetrepublik tun wird, teilte der Beamte nicht mit. Russland sei dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko für seine Bemühungen um eine Lösung des Konflikts mit der PMC Wagner dankbar, sagte Peskow vor Reportern. https://ria .ru/20230624/prigozhin-1880261857.html
Als Teil seiner Reaktion auf die Meuterei hat der Kreml 3’000 tschetschenische Elitetruppen in Moskau stationiert und Maschinengewehre vor der Stadt aufgestellt, um das Eindringen privater Truppen in die Hauptstadt zu verhindern. Die Sondersicherheitskräfte sind in Moskau immer noch mobilisiert. https://t.me/astrapress/30957
PRIGOSCHINS ERKLÄRUNG
«In 24 Stunden haben wir uns bis auf 200 km an Moskau herangearbeitet. In dieser Zeit haben wir keinen einzigen Tropfen des Blutes unserer Männer vergossen. (…) Nun aber ist die Zeit gekommen, in der Blut vergossen werden könnte. In dem Bewusstsein, dass eine der Parteien russisches Blut vergießen könnte, drehen wir unsere Kolonnen um und bewegen uns planmäßig in die entgegengesetzte Richtung, zu den Feldlagern.»
AUFRUHR IN ROSTOW AM DON
Prigoschin und seine Söldner haben das Hauptquartier der russischen Armee in Rostow am Don am Abend verlassen. https://twitter.com/i/status/1672702929650831360 Dabei erhielt er Applaus von Passanten am Strassenrand. https://twitter.com/i/status/1672708675801063426
Die Panzer der Söldner fuhren unter Begleitschutz von Polizeifahrzeugen aus der Stadt. RIA Novostny zeigt die entsprechenden Videos https://twitter.com/i/status/1672698993577525248
DIE VERLUSTE DES KREML
Im Rahmen der Meuterei-Kampfhandlungen verlor die russische Armee einige Elemente seiner Luftwaffe. Von Söldnern abgeschossen wurde der sowjetische fliegende Luftlandekommandoposten Il-22. Dreizehn Personen an Bord werden seither vermisst.
Darüber hinaus hat die russische Luftwaffe in den letzten 48 Stunden drei Störhubschrauber Mi-8, einen Frachthubschrauber Mi-8, einen Kampfhubschrauber Ka-52 Alligator und einen Frachtangriffshubschrauber Mi-35 verloren. https://twitter.com/MrKovalenko/status/1672707098671738880
Dieselbe Zahlen veröffentlicht Rob Lee und beruft sich dabei auf Angaben von pro-Kreml Militärbloggern. https://twitter.com/RALee85
EINSCHÄTZUNGEN ZUR MEUTEREI
Ukrainian Front (Ukrainischer Armeeblogger): «Wenn wir alle Ereignisse und die gesprochenen Worte zusammenfassen, können wir sagen, dass Jewgeni Prigoschin alles verwettet und verloren hat. Höchstwahrscheinlich wird PMC Wagner nicht mehr existieren und aufgelöst.» https://twitter.com/front…/status/1672700023312662530
Dr. Ian Garner (Autor von «Z-Generation»): «Prigoschin hat in den letzten 24 Stunden viel mehr erreicht, als ich erwartet hatte, und Putin scheint tödlich verwundet zu sein.» https://twitter.com/irgarner/status/1672709236034338819
IIllia Ponomarenko (Reporter beim Kiew Independent): «Ich vermute also, dass die Geschichte der Wagner-Gruppe und auch die Idee, eine illegale inoffizielle Söldnerarmee zu haben, nun vorbei sind.
Ein vorherbestimmtes und berüchtigtes Ende. Ein Söldner wird immer dann verraten, wenn er das Gefühl hat, stark genug zu sein.» https://twitter.com/IAPonomarenko/status/1672708800153890818
ERFOGE AN DER KRIEGSFRONT
Während Prigoschin durch Russland marschierte, stiessen Soldaten des 1. mechanisierten Bataillons der Ukraine an der Kriegsfront vor: Die Soldaten der dritten separaten Angriffsbrigade haben das westliche Ufer des Siverskij-Donez-Donbas-Kanals vollständig geräumt.
Sie besiegten das dritte Bataillon der 57. motorisierten Schützenbrigade der Russischen Föderation. Die Besatzer haben 30 Tote, Dutzende von Verwundeten und ein Dutzend Personen in Gefangenschaft zu beklagen. Das russische Bataillon hat praktisch aufgehört zu existieren. https://twitter.com/wartranslated/status/1672710404932337665 und https://t.me/c/1394092619/50295
Die Stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Malyar schrieb zu den Folgen der Meuterei an der Kriegsfront: «Unsere Truppen starteten heute eine Offensive in mehrere Richtungen gleichzeitig.
In Richtung Orichowo-Wasyliwka, Bakhmut, Bohdaniwka, Jahidne, Klischtschijiwka, Kurdumiwka. Es gibt Fortschritte in allen Richtungen.»
Der Feind hat versucht, in den Sektoren Kupjansk, Lyman und Maryinka vorzudringen, ist aber nicht weitergekommen.» https://t.me/annamaliar/883
FOLGEN FÜR ANDERE LÄNDER
Eine abrupte und destruktive Trennung des Bündnisses zwischen Kreml und Wagner wird erhebliche Auswirkungen auf Moskaus Macht- und Einflussprojektion haben, insbesondere in afrikanischen Ländern. Konkret betrifft es Länder, in denen Wagner Söldner die Drecksarbeit des Kremls erledigen:
• Mali
• Zentralafrikanische Republik
• Libyen
• Sudan
• Mosambik
• Syrien
Die Meuterei in Russland betrifft also nicht nur Russland und die Ukraine. https://twitter.com/HenryJFoy/status/1672545272377798657