«Krieg ist Frieden – Frieden ist Krieg» (1984, Georg Orwell)
Auf dem Twitterkonto @SlavaMalamud (Mathematik-Lehrer aus Baltimore) wurden zwei Seiten eines Handbuchs für russische Soldaten veröffentlicht. Die beiden Blätter listen in russischer Sprache auf, wie Putins Knechte und deren Offiziere mit den «befreiten Ukrainern» reden sollen und welche Worte unbedingt zu vermeiden sind.
Worte, die zu vermeiden sind:
«erschossen, liquidiert, getötet»
Stattdessen:
«Das Problem wurde gelöst»
Klarstellung der Verwendung:
In Bezug auf Haushunde, Plünderer, Revierverteidiger
Hinweis:
Äusserst negative Auswirkungen auf die Einheimischen
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Worte, die zu vermeiden sind:
«Tod für (ethnische Verunglimpfung)», «Das hier ist jetzt Russland, vergesst die Ukraine»
Stattdessen:
«Die Menschen werden entscheiden, wie sie leben und wen sie wählen wollen»
Klarstellung der Verwendung:
In Bezug darauf, wer das Sagen haben wird, die Ukraine oder Russland
Hinweis:
Verschiebt die Verantwortung von Russland auf die Einheimischen für den Moment
Fragen:
«Warum sind Sie hier?»
Antworten:
«Wir bringen humanitäre Hilfe. Wo sind eure Beamten? Warum haben sie euch im Stich gelassen?»
Klarstellung der Verwendung:
Erklären Sie nicht, dass die Menschen im (von Russland kontrollierten) Donbass beschossen werden. Die Einheimischen nehmen das nicht gut auf.
Hinweis:
Verschiebt die Last auf die Einheimischen
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Fragen:
«Warum sind Sie bewaffnet? Wir haben Angst»
Antwort:
«Wir ersetzen vorübergehend die Polizei, die euch im Stich gelassen hat. Es sind Plünderer unterwegs, Kriminelle, die von Zelensky bewaffnet wurden».
Klarstellung der Verwendung:
Sagen Sie nicht «Krieg». Konzentrieren Sie sich nur auf die Polizei, die geflohen ist.
Hinweis:
Ihre Hauptaufgabe ist es, in den Köpfen der Menschen Gedanken darüber zu säen, wie schwach die ukrainischen Behörden sind, wie sie sie im Stich gelassen haben.
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Fragen:
«Wir haben keinen Strom!»
Antwort:
«Ja, aber wir sind auch ohne Strom hier. Überleg mal, warum sollten wir unsere eigenen Kraftwerke bombardieren? Die Ukrainer haben es getan!»
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Frage:
«Sind Sie Ukrainer oder Russe?»
Antwort:
«Beides, aber das Wichtigste ist, dass wir alle orthodoxe Christen sind, die nichts zu streiten haben»
Klärung:
Wenn es zu einem Streit kommt, nennen Sie Beispiele für Schwulenparaden, die Spaltung der Orthodoxie, den Verkauf von Land an Ausländer und Biolabore.
Hinweis:
«Ja! Wir sind Russen» ist nicht angebracht. Neun Jahre Propaganda haben das Bild eines Russen mit dem eines Eindringlings gleichgesetzt. Das Bild eines orthodoxen Christen ist makellos.
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Worte, die zu vermeiden sind:
«Wir sind hier, wir werden für Ordnung sorgen»
Stattdessen:
«Wir werden den Einheimischen vorübergehend helfen, jemanden aus ihrer Mitte zu finden, der vertrauenswürdig, anständig und verantwortungsbewusst ist»
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Notiz von @SlavaMalamud: «Das ist das Beste. Stellen sie sich vor, dass sie ausgebombt wurden und dann kommen Mörder und erklären ihnen, dass man sie nur vor einer Schwulenparade schützen will.»
Quellen: Originalfotos und Übersetzung Russisch – Englisch: Slava Malamud/ @SlavaMalamudTabellarische Form in Englisch: John Gather/ @JohnGather