Ukraine Aktuell Nr. 424 (23.4.23/21Uhr)

TÖDLICHER STREIT BEI DEN RUSSEN

Im ukrainischen Dorf Stanytsia Luhanska (Oblast Luhansk) kam es zu einem Streit und einem Kampf zwischen russischen Streitkräften und PMC-Wagner-Söldnern. Dieser artete in Schiessereien aus, welche auf beiden Seiten Tote forderte.

Der ukrainische Generalstab nennt als Grund für den Streit: «Ohne nennenswerte Erfolge auf dem Schlachtfeld suchen die russischen Streitkräfte und die «Wagner-Gruppe» PMC zunehmend nach einem Schuldigen für die Niederlagen. Sie schieben sich gegenseitig die Verantwortung für ihre eigenen taktischen Fehleinschätzungen und erlittenen Verluste zu.» https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua

UKRAINISCHE OPERATIONEN BEIM DNJPR

Mehrere Telegramkanäle berichten, dass ukrainische Truppen den Dnjepr bei Kherson überquert hätten. Der finnische Militäranlayst Emil Kastehelmi schreibt dazu:

«Die Lage ist jedoch weniger dramatisch, als es die Berichterstattung vermuten lässt. Die ukrainischen Truppen haben zwar den Fluss überquert, aber es gibt keinen Brückenkopf». Er belegt dies mit Videos https://twitter.com/i/status/1650159293616865282 und Satellitenaufnahmen.

Eine Truppenkonzentration wäre in der aktuellen Lage ein zu leichtes Ziel für die russische Artillerie. Aus diesem Grund misst er dieser Militäroperation keine sehr grosse Bedeutung zu, sondern sieht sie als einen Teil der ständigen Hin- und-Her Bewegungen der ukrainischen Verteidiger und der russischen Angreifer. https://twitter.com/emilkasteh…/status/1650188116630568962

NEUER ANGRIFF AUF UGLEDAR

Die Invasoren bereiten sich erneut auf eine Offensive auf Ugledar (Foto) vor. Dies berichtete der Leiter des gemeinsamen Pressezentrums der tawrischen Verteidigungskräfte, Dmytrashkovskyy.

Ihm zufolge haben Putins Truppen allein in den letzten 24 Stunden sechs Luftangriffe auf die Stadt durchgeführt. Dmytrashkovskyy sagte, die russische Armee wende eine «Taktik der verbrannten Erde» an, um sicherzustellen, dass die ukrainische Armee «nicht in der Lage ist, eine Position zur Selbstverteidigung zu finden». https://t.me/uniannet/96102

WEISSRUSSISCHER WIDERSTAND

Ein weissrussisches Regiment, das nach Kastus-Kalinowski benannt ist, kämpft in der ukrainischen Armee. Das Regiment unterstützt die Ukraine bei der Befreiung ihrer Gebiete von den russischen Besatzungstruppen und will damit einen Beitrag zur Befreiung von Belarus vom Diktatur Lukaschenkas leisten. https://aldrovandi.net/…/ukraine-aktuell-6-7-22-1445uhr/

Dieses externe Regiment erhält nun Unterstützung aus Belarussland. Das Hackerkollektiv «Belarusian Cyberpartisans» will seine Arbeit zur Unterstützung des bewaffneten Widerstands ausrichten. Bisher hätten die «Cyberpartisans» bereits zwei erfolgreiche Kampagnen durchgeführt. Erstens die dreimal realisierte Blockierung des belarussischen Eisenbahnverkehrs und damit eine Störung der russischen Militärtransporte. https://aldrovandi.net/…/24/ukraine-aktuell-24-10-22-24uhr

Ein zweiter Angriff richtete sich gegen die russische Zensurbehörde «Roskomnadsor». Die Hacker schreiben: «Wir müssen Weissrussland zurück in die europäische Familie bringen». https://twitter.com/theoverview_/status/1650068886929154055

OLIGARCHE PREDIGT IN ZÜRICH

Der von der ukrainischen Justiz gesuchte Wadim Nowinski liest in der russisch-orthodoxen Kirche in Zürich Messen als Protodiakon. Einer der reichsten und einflussreichsten Oligarchen der Ukraine verschwand ins Ausland, als seine Büros durchsucht und seine Konti in der Ukraine blockiert wurden.

Nowinski wird in der Ukraine beschuldigt im Dienst des Kremls zu stehen. Ab 2014 war er Abgeordneter im ukrainischen Parlament der prorussischen «Partei der Regionen» und galt als persönlicher Freund des Moskau-treuen Staatspräsidenten Wiktor Janukowitsch. Die Schweizer «Sonntagszeiung», welche die Präsenz vom Nowinski in Zürich aufdeckte, bezeichnete ihn als «die Peitsche Putins». https://www.tagesanzeiger.ch/putins-peitsche-zelebriert…

CHINA STÖSST AUF WIDERSTAND

Auf dem französischen Privat-TV-Sender LCI https://twitter.com/i/status/1649494075358294016 wurde Lu Chaye, Chinas Botschafter für Frankreich und Monaco gefragt: «Ist die Krim ukrainisch?». Chaye antwortete: «Es kommt darauf an, wie man das Problem wahrnimmt […] Es ist nicht so einfach.» Diese chinesische Relativierung der ukrainischen Souveränität kommt in Lettland schlecht an.

Der lettische Aussenminister Edgars Rinkēvičs bezeichnete die Äusserungen des chinesischen Botschafters als «inakzeptabel». Der chinesische Botschafter in Riga werde morgen von der Regierung vorgeladen und zur Rücknahme der Erklärung aufgefordert.

Dieser Schritt sei mit Litauen und Estland koordiniert. Litauen erwarte eine starke und einheitliche Reaktion der Europäischen Union. https://twitter.com/edgarsrink…/status/1649809413069209601

RUSSISCHE FÖDERATION AUFTEILEN

Das Kreml Reich sollte in kleine, nicht-aggressive Staaten zerfallen. Das fordert der Oberbefehlshaber der estnischen Streitkräfte, General Martin Herem. «Es sollte nicht mehr Russland sein. Es sollte kein grosses und mächtiges Land sein, das meint, es habe das Recht zu tun, was es will.

Die Russische Föderation sollte in kleine Staaten aufgeteilt werden, die nicht so viel Macht und Ambitionen haben», sagte Herem. https://t.me/Tsaplienko/30398

ZWEI RUSSISCHE TODESFÄLLE

Am heutigen Tag starben der 77-jährige Mykola Bortsow und der 56 Jahre alte Jasharbek Uzdenow. Beide waren Mitglieder von Putins Partei «Einiges Russland» und sassen für diese Organisation in der Duma, dem russischen «Parlament». Uzdenow (Photo) war Putins zweiter Stellvertreter in der Partei.

Im Jahr 2021 belegte Bortsow laut Forbes den 194. Platz in der Liste der wohlhabenden Russen. Uzdenow war der ehemalige Minister für natürliche Ressourcen und Ökologie von Karatschai-Tscherkessien.

Über die Todesgründe wurde bisher nichts bekannt. https://twitter.com/Flash_news_ua/status/1650187300427517952

WAGNER PRÄSENZ IN AFRIKA

Die Söldner der Firma «Wagner PMC» bewegen sich in Afrika als bewaffneter Armee der russischen Politik. Die Präsenz der vom Kreml unterstützten Truppe war bisher unterschätzt worden. Die Washington Post veröffentlichte eine Grafik mit einer Karte des afrikanischen Kontinents und wo die Söldner Bande aktiv ist.

Neben dem aktuell vom Bürgerkrieg erschütterten Sudan sind das unter anderem Mali, Lybien, die zentralafrikanische Republik, Kamerun, Algerien oder Zimbabwe. Bei ihrer Veröffentlichung stützt sich die «Post» auf die sogenannten Pentagon-Leaks-Papiere, die in den letzten Wochen bekannt wurden. https://www.washingtonpost.com/…/wagner-russia-africa…/

Vor einem Monat hatte der Wagner-Chef Prigoschin angekündigt, dass er seine Aktivitäten in der Ukraine zugunsten einer stärkeren Präsenz in Afrika reduzieren werde. https://aldrovandi.net/…/ukraine-aktuell-nr-393-23-3…/

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