Ukraine Aktuell Nr. 401 (31.3.23/23Uhr)

ZEREMONIE IN BUCHA

Vor einem Jahr wurde die ukrainische Stadt Bucha befreit und die dort geschehenen Kriegsverbrechen der russischen Besatzer entdeckt. Während der 33-tägigen Besetzung der ukrainischen Stadt hatten russische Soldaten unbewaffnete Zivilisten getötet, Folterkeller betrieben und die gefesselten Opfer in Massengräbern verscharrt.

Heute besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyj den Ort des gut dokumentierten Kriegsverbrechens. Mit ihm waren der Präsident Moldawiens und die Premierminister der Slowakei, Sloweniens und Kroatiens. https://t.me/KyivIndependent_official/17112

OMA UND ENKEL GETÖTET

Heute Abend gegen 19:15 beschossen die Russen in Avdiivka ein Privathaus und als Folge brach ein Feuer aus. Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft von Donezk befanden sich die 69-jährige Frau und ihr fünf Monate alter Enkel, der ums Leben kam, zu diesem Zeitpunkt im Haus.

Die Eltern des Babys befanden sich im Hof und wurden verletzt. Dies sagte Pavlo Kyrylenko, Leiter der Militärverwaltung von Donezk. Die Such- und Rettungsarbeiten am Tatort dauern an. https://t.me/suspilnedonbas/12246

Die Familie hatte sich geweigert, evakuiert zu werden. «Leider scheint eine Evakuierung für manche Menschen immer noch unverständlich und unnötig. Aber sie ist das Einzige, was jetzt noch Leben retten kann sagte Kirilenko. https://t.me/uniannet/94054

AVDIIVKA KOMPLETT ZERSTÖRT

In der von russischen Truppen belagerten Stadt Avdiivka bleibt kein einzige intaktes Haus übrig. Der Leiter der Militärverwaltung der Stadt Vitaliy Barabash sagte heute:

«Die Infrastruktur ist völlig zerstört – nichts funktioniert mehr. Der Wohnungsbestand ist zu mehr als 80 % zerstört – so etwas kann man nicht wiederherstellen oder reparieren, sondern nur abreissen und neu aufbauen.

Wahrscheinlich gibt es seit dem Sommer kein einziges übrig bleibendes Gebäude mehr in der Stadt. Insgesamt hatten wir 149 Hochhäuser und etwa viertausend Privathäuser«, sagte Barabash. https://t.me/c/1477643542/21324

ANGRIFFE GEGEN ZIVILISTEN

Heute Morgen wurde die Stadt Orikhiv und die Stadt Saporischja in der südöstlichen Oblast Saporischja mit mehreren russischen Raketenwerfern beschossen. Mehrere zivile Anlagen wurden beschädigt. Zwei Mitarbeiter eines der grössten Stromversorger der Ukraine, Zaporizhzhiaoblenergo, wurden schwer verletzt. https://t.me/KyivIndependent_official/17117

KAMPF GEGEN RADAR-ANLAGEN

Neben Panzern, Transportfahrzeugen und Artilleriegeschützen werden insbesondere sogenannte «Gegen-Artillerie-Radars» als kriegsentscheidende Systeme wahrgenommen. Mit diesen Anlagen können gegnerische Artilleriegeschütze rasch lokalisiert und zerstört werden.

Der Ukraine sei es gelungen, die Mehrzahl von derartigen Anlagen der Russen auszuschalten, von denen die Armee nur wenige besitzt. Das schreibt der britische Geheimdienst in seinem täglichen Bulletin.

Putins Armee sei es auch nicht einfach möglich, diese «ZOOPARK-1M» Anlagen zu ersetzen, weil sie wegen der internationalen Sanktionen nicht über die dafür notwendige Computertechnologie verfügen. https://twitter.com/DefenceHQ/status/1641687536564142081

UKRAINE NUTZT «SMARTE BOMBEN»

Die ukrainischen Streitkräfte haben mit dem Einsatz sogenannter «intelligenter Bomben» vom Tyü «Joint Direct Attack Munition-Extended Range (JDAM-ER)» begonnen. Die Waffen wurden von den USA geliefert.

JDAMs sind Flügelbausätze, die einfache frei fallende Bomben in gelenkte Munition umwandeln. Das gelingt dank eines GPS-Navigationssystems, das der Bombe bei der Kursanpassung während der Annäherung an das Ziel hilft, die Genauigkeit zu verbessern. https://t.me/KyivIndependent_official/17113

SPEKULATION WEGEN VERHAFTUNG

Zur Verhaftung des amerikanischen Reporters Evan Gershkovich wegen angeblicher Spionage schreibt der britische Telegraph: «Putin hat eines der letzten Tabus gebrochen, um ein Druckmittel in der Hand zu haben. Ausländische Reporter ins Gefängnis zu werfen, statt das Land zu verlassen, hat es seit dem Kalten Krieg nicht mehr gegeben und sollte die Alarmglocken läuten lassen. Keiner, der Evan Gershkovich kennt, glaubt, dass er ein Spion ist.»

Und weiter: «Es wird bereits spekuliert, dass der wahre Zweck darin besteht, eine Geisel zu gewinnen – jemanden, den die Russen als Druckmittel benutzen können, um die Freilassung einiger ihrer eigenen im Westen festgehaltenen Bürger zu erreichen.» https://www.telegraph.co.uk/…/analysis-russia-evan…

ZWEIFEL AN ATOMWAFFEN-AUSSAGEN

Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko kündigte in einer «Rede an die Nation» an, dass sein Land bereit sei, russische Atomsprengköpfe in Belarus zu lagern. Weissrussland verfüge über die gesamte Infrastruktur dafür und würden diese nun wieder in Betrieb genommen.

Diese Aussagen bezweifelte Pavel Podvig in einem Interview mit der russischen Plattform «The Insider». Podvdig ist Experte für nukleare Sicherheit am Institut der Vereinten Nationen für Abrüstungsforschung.

Er sagte, «früher gab es auf dem Territorium von Belarus viele Lager mit nuklearen Sprengköpfen, aber in den letzten 30 Jahren sind sie in einen solchen Zustand verfallen, dass sie wiederhergestellt werden müssen.»

Und zu der Drohung Russland sagte der Experte: «Wenn wir über strategische Atomwaffen sprechen, sehe ich kein Szenario, in dem Russland einen solchen Schritt unternehmen würde, um sie in Belarus einzusetzen. Dafür gibt es keine Gründe – weder politische noch technische.» https://theins.ru/news/260608

RUSSLAND ÜBERNIMMT UNO-RAT

Ab Morgen, den 1. April, wird Russland den Vorsitz im UNO-Sicherheitsrat haben. Dies ist kein Aprilscherz, sondern entspricht der vor dem Ukraine-Überfall festgelegten Rotation.

Während eines Monats wird der für seine absurden Aussagen bekannte russische Vertreter die Themen definieren und die Kadenz des Sicherheitsrates bestimmen.

«Die USA, Grossbritannien, Frankreich und ihre Unterstützer im Rat werden ihre Missbilligung wahrscheinlich dadurch zum Ausdruck bringen, dass sie ihre Präsenz bei von Russland ausgerichteten Veranstaltungen im Laufe des Monats herabsetzen, aber es ist nicht bekannt, dass ein Mitgliedstaat irgendeine Form von Boykott oder sonstigem Protest plant». Das schreibt der britische Guardian. https://www.theguardian.com/…/absurdity-to-a-new-level…

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