Ukraine Aktuell Nr. 380 (10.3.23/22Uhr)

ANGRIFF AUF WASSERVERSORGUNG

Derzeit richten russische Truppen ihre Angriffe auf die Waserversorgung der Ukraine. Der durch Artilleriebeschuss beschädigte Kachowka-Staudamm https://aldrovandi.net/2023/03/07/ukraine-aktuell-nr-377-7-3-23-21uhr/ konnte noch nicht repariert werden.

Im Gebiet Donezk wurde eine der Pumpen der Filteranlage Karlivka durch Beschuss ausser Betrieb gesetzt. Die Bewohner der Gemeinden Myrnograd, Novogrodovsk, Pokrovsk, Selydivsk, Grodovsk und Ocheretinsk – insgesamt mehr als 130’000 Menschen – sind ohne zentrale Wasserversorgung.

Andere Wasserversorgungsanlagen fallen zum Teil wegen fehlendem Strom aus.

In Pokrovsk werden derzeit Brunnen gebohrt und ein Projekt zur Aufbereitung von Grubenwasser entwickelt, um die Gemeinde mit Wasser zu versorgen. https://suspilne.media/409860-ponad-130-tisac-ziteliv-doneccini-lisautsa-bez-vodopostacanna/

PUTIN GEHEN DIE RAKETAN AUS

Beim gestrigen Raketenterror wurden mehr als 80 Raketen, Marschflugkörper und iranische Drohnen auf die Ukraine abgeschossen.

Der britische Geheimdienst meldet, dass dies einer der grössten Luftangriffe von Putins Armee gewesen sei. Jedoch könnten sich derartige Massenangriffe nicht allzu oft wiederholen.

Originaltext der Briten: «Die Abstände zwischen den Angriffswellen werden wahrscheinlich grösser, weil Russland nun eine kritische Masse an neu produzierten Raketen direkt von der Industrie einlagern muss, bevor sie einen Angriff durchführen kann, der gross genug ist, um die ukrainische Luftverteidigung glaubhaft zu überwältigen.» https://twitter.com/DefenceHQ/status/1634080843546099712?

AUCH HEUTE MEHRERE ANGRIFFE

Russische Truppen beschossen heute den Bezirk Tavriiskyi in der südukrainischen Stadt Kherson mit Artillerie. Getötet wurde ein 35-jähriger Mann. https://t.me/KyivIndependent_official/16337

Ebenfalls mit Artillerie beschossen wurde heute zwei Gemeinden des Bezirks Nikopol im Gebiet Dnipropetrowsk. Zwei Menschen wurden getötet und fünf weitere verletzt. Ein Transportunternehmen, ein dreistöckiges Gebäude und sieben Privathäuser wurden beschädigt. https://t.me/nvua_official/44529

Mit Uragan Mehrfachraketenwerfern und S-300 Raketen beschossen russische Truppen den Ort Kostjantyniwka. Mindestens 8 Einwohner wurden verletzt. https://t.me/suspilnedonbas/11739

LAGE IN BAKHMUT ANGESPANNT

Die russische Armee rückt weiter vor und durchbricht die Verteidigungsanlagen der ukrainischen Streitkräfte im Sektor Bakhmut. Dies sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Malyar.

Neben den militärischen Angriffen würden Russlandtreue Medien derzeit die Information verbreiten, dass es in der ukrainischen Führung Streit über die Verteidigung Bakhmuts gäbe. Dies sei frei erfunden und habe nur den Zweck, die Ukraine zu schwächen, sagte Malyar. https://t.me/suspilnedonbas/11745

Der ukrainische Generalstab meldete lediglich: «Im Sektor Bakhmut stellt der Feind seine Angriffsoperationen nicht ein – unsere Verteidiger wehrten zahlreiche Angriffe in der Nähe von Iwaniwske und Bakhmut ab.» https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua

In seiner Abendansprache sagte Zelenskyj im Bezug auf Bakhmut; «Gesondert möchte ich heute den Soldaten des Verteidigungsnachrichtendienstes danken – für Bakhmut, für ihre starke Beteiligung an der Verteidigung der Stadt.» https://t.me/dvish_alive_eng/13056

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LEBEN IM SCHÜTZENGRABEN

Die beiden Fotografen Kostiantyn und Vlada Liberov haben auf der Plattform «Stimme der Ukraine» Bilder von der Front in Bakhmut veröffentlicht.

Der Text dazu: «Bakhmut. Der heisseste Ort an der Front, wo die Soldaten das Land rund um die Uhr verteidigen. Der Angriff. Der Graben steht knietief in Wasser und Schlamm. Jedes Geräusch hier ist potenziell gefährlich, jede falsche Bewegung.
Und es ist dir egal, dass deine Beine knietief im kalten Wasser stehen, dass du deine Finger nicht spüren kannst.
Gemeinsam mit dem Militär drückt man sich so fest wie möglich in den weichen, feuchten Boden: Der Beschuss beginnt, und davon hängen Leben ab.» https://t.me/nvua_official/44522

FÜHRUNG KNIETE NIEDER

Heute wurde in Kiew der jüngste Bataillons-Kommandant der ukrainischen Armee, Dmytro Kotsubailo, Rufname «Da Vinci» beerdigt. Der 27-jährige Kotsubailo fiel beim Kampf in der Nähe von Bakhmut. https://aldrovandi.net/2023/03/07/ukraine-aktuell-nr-377-7-3-23-21uhr/

An den Feierlichkeiten nahmen unter anderem Präsident Zelenskyj, Verteidigungsminister Kuleba, Generalstabschef Zaluzhny, der Chef der Bodentruppen Syrskyi und der Leiter des militärischen Geheimdienstes Budanov teil. Von den letztgenannten vier Personen wurde ein Foto veröffentlicht, welches zeigt, wie sie gemeinsam niederknien. https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua/posts/pfbid0ss6f3mZcVhqyntQSrak9xdLnwmUBTsY8TtCes71MdjEv2eL1KL3xy5bkxsy2ASGDl

ZELENSKYI VERNEINT SABOTAGE

Die Ukraine sei nicht in die Explosionen an den russischen Nord-Stream-Gaspipelines verwickelt, sagte Präsident Wolodymyr Zelenskyj.

Nach seiner Ansicht werden diese Informationen verbreitet, um die westliche Hilfe für die Ukraine zu bremsen. «Wir sind daran interessiert, dass Waffen geliefert werden, dass Sanktionen eingeführt werden und dass wir gewinnen.»

Veröffentlicht wurde die Nachricht über eine mögliche ukrainische Sabotagebeteiligung von der New York Time und deutschen Medien. Zelenskyj dazu: «Ich denke, es ist sehr gefährlich, dass einige unabhängige Medien, die ich immer mit großem Respekt behandelt habe, solche Schritte unternehmen. Ich halte das für falsch, es spielt Russland nur in die Hände» https://kyivindependent.com/news-feed/zelensky-denies-ukraines-involvement-in-nord-stream-attacks

EXPLOSIONEN IN MARIUPOL

In den letzten Stunden gab es in der von Russen besetzten Stadt Mariupol rund 20 Explosionen. Das sagte Petro Andriuschtschenko, Berater des legitimen Bürgermeisters, der in einem Versteck lebt.

Mindestens ein russischer Helikopter patrouilliert über Mariupol und filmt, was unter ihm geschieht. Es sei das erste Mal seit dem letzten Frühling, dass russische Helis über der Stadt beobachtet werden. https://t.me/suspilnedonbas/11749

MENSCHENRECHTSAKTIVIST VERURTEILT

Der ukrainische Menschenrechtsaktivist Maksim Butkewitsch (Foto: Archivaufnahme aus dem Jahr 2018) befindet sich seit Juni 2022 in russischer Gefangenschaft in den besetzten Gebieten auf dem Donbass.

Heute hat ein «Gericht» der von Russland installierten, sogenannten Republik Luhansk Butkewitsch wegen «Kriegsverbrechen» zu 13 Jahren strenger Lagerhaft verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, dass er an der Verteidigung der Ukraine teilgenommen hat und eine Panzerabwehrgranate verwendet habe.

Butkewitsch ist ein in der Ukraine bekannter Journalist, der sich führend in verschiedenen Nichtregierungs-Organisationen engagiert. Dazu gehören das Radio Hromadske, das Menschenrechtszentrum ZMINA und Amnesty International. https://suspilne.media/409980-polonenogo-pravozahisnika-maksima-butkevica-zasudili-do-13-rokiv-za-voenni-zlocini/

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