Ukraine Aktuell Nr. 365 (23.2.2023/23Uhr)

1 JAHR OHNE ENTSCHULDIGUNG

Am 24. Februar 2022 überfielen Putins Truppen die Ukraine.
Am 24. Februar 2022 veröffentlichte Roger Köppel, Besitzer und Chefredaktor der «Weltwoche», eine Kolumne in seinem Blatt.

Ein Zitat aus der Köppel-Lobesrede für Putin (den ganzen Originalartikel im Anhang):

«Sie (die Journalisten) hassen den russischen Präsidenten von Herzen, weil er für all das steht, was sie ablehnen, verteufeln und was deshalb nicht sein darf: Tradition, Familie, Patriotismus, Krieg, Religion, Männlichkeit, Militär, Machtpolitik und nationale Interessen. Putins grösstes Verbrechen besteht aus ihrer Sicht darin, dass er die grösste Schwäche des Westens aufdeckt: politische Korrektheit».

Seit diesen Zeilen und den darin verwendeten Stichworten hat die Welt gelernt, was Köppel lobte:

Putins Truppen und Raketenkapitäne haben zehntausende von ukrainischen und russischen FAMILIEN zerstört;
Uniformierte Mörder haben die TRADITION der brutalsten Angriffe gegen die Zivilbevölkerung wiederholt, die schon in Tschetschenien oder Syrien verbrochen wurden;
Hunderttausende Russen sind vor der Putinschen MÄNNLICHKEIT ins Ausland geflohen und fehlen heute dem NATIONALEN INTERESSE im Innern des Landes;
Putins GELIEBTE wurde im Westen sanktioniert;
Die russische ARMEE wurde massiv geschwächt, hat zehntausende Soldaten und Offiziere und die Hälfte der Panzer verloren;
Der MACHTPOKER mit der Gaserpressung wurde vom Westen solidarisch abgewehrt;
Unter den Augen der KIRCHE und mit PATRIOTISCHEN Appellen wurden Verbrecher aus russischen Zuchthäusern in den Söldnerdienst an die Front geschickt.

Selten hat ein Schreiber derart neben den Fakten vorbeigeschrieben, wie das Köppel tat.

Ob ihn seine Ehrfurcht und Bewunderung für «starke Männer» wie Trump, Orban oder Blocher geleitet hat, mag eine fachkundige Person auf der Couch herausfinden.

Festzustellen ist lediglich: Köppel hat diesen Artikel nie zurückgezogen und sich nie dafür entschuldigt. Er hatte ein Jahr Zeit dafür.
Und er ist immer noch Nationalrat der SVP.

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