Ukraine Aktuell Nr. 358 (16.2.23/21Uhr)

2’000 OPFER FÜR 100 METER GELÄNDE

Bei ihren Angriffen verliere die russische Armee im Schnitt 2’000 Personen, um 100 Meter Gelände zu gewinnen. Dies schreibt die britische «Times» und beruft sich auf Angaben der NATO.
Die Zeitung präzisiert nicht, ob es sich bei den 2’000 Menschen um Tote oder auch um Verletzte handelt.

Während des Treffens in Ramstein stellte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin fest, dass die russischen Bodentruppen inzwischen «stark ausgedünnt und demoralisiert» seien.

«Russland schickt weiterhin eine Menge zusätzlicher Ressourcen in den Kampf. Die meisten Leute sind schlecht ausgebildet und schlecht ausgerüstet, und so erleidet Russland schwere Verluste», sagte Austin gemäss der «Times». https://t.me/nvua_official/42579

RAKETENANGRIFFE IN DER NACHT

In der letzten Nacht griffen Putins Truppen mit 32 Marschflugkörper die Ukraine an. 16 dieser Raketen konnten über den Regionen Dnipro, Mykolaiv und Kherson abgeschossen werden. 8 dieser Raketen waren von der Schwarzmeerflotte abgeschossen worden. Als Folge davon wurden in der Region Mykolaiv keine Treffer verzeichnet. https://t.me/mykolaivskaODA/4328

In Pawlohrad, Region Dnipr wurde eine 79-jährige Frau durch einen nächtlichen Raketenangriff getötet, acht weitere Personen wurden verletzt. Sieben Privathäuser wurden zerstört und 30 weitere beschädigt.

Drei Raketen trafen eine kritische Infrastruktureinrichtung in der Region Lviv und eine Rakete eine Einrichtung in der Region Kirovohrad. https://t.me/suspilnedonbas/11288

«DAS SCHLIMMSTE IST VORBEI»

Der schlimmste Schaden, den Russlands Kampagne zur Zerstörung des ukrainischen Energienetzes angerichtet hat, ist wahrscheinlich vorbei. Das sagte Volodymyr Kudrytsky, CEO des staatlichen Energieunternehmens Ukrenergo der Agentur Bloomberg.

Verantwortlich dafür sei die verbesserte Luftabwehr und die reduzierten Lagerbestände an russischen Raketen. «Der Gegner hat weitgehend die Fähigkeit verloren, nennenswerten Schaden anzurichten», sagte Kudrytsky und fügte hinzu, dass die kommenden Monate dennoch nicht einfach sein werden.

40% der ukrainischen Energieanlagen waren seit Ende September durch 15 massive Bombardierungen beschädigt oder zerstört worden. https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-02-16/worst-is-over-in-russia-s-war-on-ukrainian-energy-operator-says
Kiew ist wieder mit genügend Strom versorgt, so dass es aktuell keine Stromunterbrüche mehr gibt. https://t.me/nvua_official/42589

ZELENSKYJ: KEIN DEAL MIT PUTIN

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyj hat ausgeschlossen, in einem möglichen Friedensabkommen mit Russland auch nur einen Teil des ukrainischen Staatsgebiets aufzugeben.

In einem BBC-Interview, das ein Jahr nach der russischen Invasion stattfand, warnte er davor, dass ein Verzicht auf Land bedeuten würde, dass Russland «immer wieder zurückkommen könnte», während westliche Waffen den Frieden näher bringen würden.

Zelenskyj sagte auch, dass die angekündigte russische Frühjahrsoffensive bereits begonnen habe. «Russische Angriffe finden bereits aus mehreren Richtungen statt», sagte er. https://www.bbc.com/news/world-europe-64662184

KLARTEXT VOM DEUTSCHEN MILITÄR

Ein wichtiges Signal zu den Waffenlieferungen veröffentlichte heute Eberhard Zorn, Generalinspektor der deutschen Armee. Zorn schrieb auf Twitter:

«Ich gehe davon aus, dass unsere Leoparden und Marder noch im März in der Ukraine zum Einsatz kommen. Wenn wir uns entscheiden, ein Waffensystem zu liefern, dann machen wir es auch nachhaltig. Sprich: mit den entsprechenden Ersatzteilpaketen und der dazugehörigen Munition.» https://twitter.com/BundeswehrGI/status/1626196443512832000

Gestern hatte der deutsche Verteidigungsminister mit unklaren Aussagen zu den Leopard-Panzer-Lieferungen für Verwirrung gesorgt.

101 UKRAINER BEFREIT

100 Militärangehörige und ein Zivilist wurden aus russischer Gefangenschaft freigelassen im Gegenzug zur gleichen Anzahl Russen.

Die Mehrheit der Militärangehörigen stammt aus Mariupol, darunter 63 Verteidiger von Azovstal. Weitere Soldaten hatten die Städte Kherson, Kiew, Bucha und Lyman verteidigt.

Beim freigelassenen Zivilisten handelt es sich um den stellvertretenden Bürgermeister von Enohodar, der 333 Tage in Gefangenschaft war.

Insgesamt wurden bisher 1’464 Militärangehörige und 132 Zivilisten aus russischer Gefangenschaft befreit. Das berichtet das Ministerium für die Wiedereingliederung vorübergehend besetzter Gebiete. https://t.me/KyivIndependent_official/15434

FUNKTIONÄRIN FIEL AUS DEM FENSTER

Gestern wurde in St. Petersburg unter den Fenstern des Hauses Nr. 31 in der Zamschina-Strasse die Leiche der Leiterin der Abteilung für finanzielle Unterstützung des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation für den westlichen Militärbezirk von Jankino gefunden.

Zu dieser Meldung schreibt die Plattform «InformNapalm»: «Es war zu 101% ein Unfall. Eine Reinigungsfirma kam, reinigte die Wohnung und die Fenster – die Vermieterin ging, um die Ergebnisse der Arbeit auf dem Balkon zu überprüfen und fiel… Das passiert manchmal, wenn die Reinigungsfirma FSB heisst.» https://t.me/informnapalm/15725

SLOWAKEI BRANDMARKT RUSSLAND

Die Slowakei hat Russland als staatlichen Sponsor des Terrorismus anerkannt. In der Resolution verurteilte die slowakische Regierung auch die russische Aggression in der Ukraine und brachte ihre Unterstützung für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität des Landes zum Ausdruck.

Sie verurteilte auch die massiven Angriffe Russlands auf Zivilisten, zivile Objekte und wichtige Energieinfrastrukturen. https://t.me/nvua_official/42566

ANKLAGE GEGEN WAGNER-SÖLDNER

Zum ersten Mal findet in der Ukraine ein Strafverfahren gegen einen Söldner der Firma «Wagner PMC» statt. Der Weissrusse hatte hohe Bankschulden und liess sich in Russland ausbilden.

Von Juli bis November 2022 nahm er an den Angriffen auf die ukrainischen Orte Semyhirya, Kodema, Otradivka und Kurdyumivka bei Bakhmut teil.

Als seine Einheit von der ukrainischen Armee liquidiert wurde, geriet er in Gefangenschaft. Wegen Teilnahme an bewaffneten Konflikten drohen im bis zu 10 Jahre Haft. https://t.me/suspilnedonbas/11287

ZWISCHEN DEN KÄMPFEN

Die ukrainische Plattform NV zeigt Fotos von der Front und schreibt: «Der Donezk-Sektor ist nach wie vor der heißeste Ort an der Frontlinie: Kanonade und Handfeuerwaffenlärm hören hier nur selten auf.

Die nach Jakow Handziuk benannte 59. separate Infanteriebrigade lädt zwischen den Einsätzen nach. In den kostbaren Momenten der Ruhe machen die Infanteristen ihr eigenes Ding.
Einige säubern ihre Waffen, andere streicheln Katzen, erzählen Witze… einige arbeiten an einem weiteren kulinarischen Meisterwerk, und andere probieren einfach nur das Gericht.» https://t.me/nvua_official/42580

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