Ukraine Aktuell Nr. 343 (1.2.23/22Uhr)

SOLDATENFRAUEN KLAGEN

In einem auf Twitter veröffentlichten Video https://twitter.com/i/status/1620508532687904769 beklagen sich Ehefrauen von mobilisierten russischen Soldaten über die Zustände mit einem Brief an Putin.

Den Frauen zufolge wurden ihre Männer ohne die erforderliche Ausbildung in die Kampfzone in der Ukraine geschickt. Vor Ort seien ihre Männer mit einem Mangel an grundlegenden Bedingungen konfrontiert. Es gibt keine Möglichkeit zur persönlichen Hygiene, was zu einem Befall mit Läusen und Krätze unter den Soldaten geführt hat.

Es gibt keine angemessene medizinische Versorgung, was zu einer Verschlimmerung chronischer Krankheiten geführt hat. https://t.me/nvua_official/41437

OFFENSIV FRONTEN SIND BEKANNT

Der Generalstab der ukrainischen Armee schreibt heute ohne weitere Präzisierungen: «Der Feind betreibt aktiv Aufklärungsarbeit und bereitet sich in bestimmten Gebieten auf eine Offensive vor. Die Ausbildung der feindlichen Truppen wird auf den Übungsplätzen der Republik Belarus fortgesetzt.»

Einige russische Truppenteile würden aktuell zurückgehalten.
Unabhängig von den Vorbereitungen beschiessen Putins Truppen weiterhin rund zwei dutzend ukrainische Ortschaften an verschiedenen Frontabschnitten mit Panzern, Artillerie und Mörsern. https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua

FAST 6’000 ZIVILISTEN IN BAKHMUT

Nach Angaben ukrainischer Hilfswerke leben aktuell noch 5’990 Menschen in der ukrainischen Stadt Bakhmut. Darunter sind 200 Kinder.

Polizei, Ermittlungsteams und das Evakuierungsteam der «White Angels» sind weiterhin in der Stadt im Einsatz.
Polizeibeamte sagen, dass sie ihr eigenes Leben riskieren und große Anstrengungen unternehmen müssen, um die Menschen zum Verlassen des Landes zu bewegen. https://t.me/hromadske_ua/29061

Russische Truppen versuchen seit Monaten die Stadt zu erobern und beschiessen sie mit grosser Intensität.

PUTIN WILL BELGOROD «SCHÜTZEN»

Russische Staatsmedien berichteten, dass Putin das Verteidigungsministerium gebeten habe, sich darauf zu konzentrieren, den Beschuss der an der Grenze zur Ukraine gelegenen Region Belgorod zu verhindern.

Es ist allerdings nicht klar, ob tatsächlich die Ukraine in den letzten Tagen die russische Grenzregion Belgorod beschossen hat oder ob es sich um eine Provokation von Russland handelte. Oper gab es dabei keine. https://t.me/KyivIndependent_official/14865

2. ANTI-KORRUPTIONS RAZZIA

Heute durchsuchten Strafverfolgungsbehörden die Häuser mehrerer amtierender und ehemaliger Spitzenbeamter sowie eines Oligarchen. Es handelte sich um die wohl grösste Anti-Korruptions-Razzia seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. https://t.me/KyivIndependent_official/14870

Verdächtigt werden 7 Personen, darunter zwei ehemalige, hohe Beamte des Kulturministeriums illegale Immobiliengeschäfte getätigt zu haben. Das teilte das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine mit. https://t.me/KyivIndependent_official/14871

Ebenfalls unter Verdacht steht ein Abgeordneter von Zelenskyjs Partei «Diener des Volks», der sich illegal bereichert haben soll. https://t.me/ukrpravda_news/26895

Entlarvt wurde ein grosses Prostitutionsnetz. Darin verwickelt ist der stellvertretende Leiter des ukrainischen Migrationsamtes, ein hoher Polizeibeamter, der in Kiew die Bordelle geschützt hatte und zehn weitere Personen. https://t.me/insiderUKR/49317

Verhaftet wurde ein hochrangiger Beamter des staatlichen Rüstungskonzern «Ukroboronprom». Er hatte Daten über Waffen, Kontrollpunkte und Ausrüstungsbewegungen an den russischen Geheimdienst weitergegeben und den Beschuss der Hauptstadt korrigiert. https://t.me/uniannet/88303

Verdächtigt wird auch der entlassende, stellvertretende Verteidigungsminister. Er soll Lebensmittel für die Armee zu überhöhten Preisen und minderwertige Schusswesten, Helme und Uniformen im Wert von 25 Millionen Euro gekauft haben. https://t.me/nvua_official/41442

ISRAEL WILL HELFEN

Israel ist möglicherweise bereit, seine «neutrale» Haltung zum Krieg gegen die Ukraine aufzugeben. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sagte unter anderem:

«Die Regierung lehnt die Möglichkeit einer Militärhilfe für die Ukraine nicht ab»;
«Wir sind sogar bereit, die Lieferung des neuesten Luftabwehrsystems «Iron Dome» an die Ukraine in Betracht zu ziehen»;
«Wir sind bereit, in dem Konflikt als Vermittler aufzutreten, wenn die Kriegsparteien und die Vereinigten Staaten zustimmen.»;
«Israel hilft durch sein Vorgehen im Iran, der Waffen an ᵣRussland liefert, indirekt auch der Ukraine in dem Krieg.» https://www.bbc.com/ukrainian/features-64455875

PUTIN KRITIKER EINGELADEN

Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) ist das weltweit führende Forum für Debatten zu den drängendsten internationalen Sicherheitsrisiken. (Wikipedia).

In den letzten Jahren war Putin eingeladen, wo er 2007 mit einer Anti-westlichen Brandrede für Furore gesorgt hatte. https://www.merkur.de/politik/putin-siko-muenchen-russland-ukraine-sicherheitskonferenz-nato-krise-major-91357015.html

Dieses Jahr ist niemand aus dem Kreml zur Sicherheitskonferenz eingeladen, sondern zwei seiner prominentesten Kritiker: Der Schachweltmeister und Vorsitzende der Human Rights Foundation, Garri Kasparow und der Exil-Oligarch Michail Chodorkowski.

Die Ausladung des Kremls wurde damit begründet, dass sich die russische Föderation weigere, über einen Frieden in der Ukraine zu reden. https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/ukrainekrieg/audio-heusgen-ukraine-russland-putin-sicherheitskonferenz100.html

KREML-PROPAGANDA IN AFRIKA

Eine gross angelegte Kampagne zur Förderung Russlands und zur Diskreditierung der Ukraine in den französischsprachigen Ländern Afrikas ist im Internet gestartet worden. Das berichtet der britische Sender BBC.

Die Kampagne mit dem Namen Russosphère («Sphäre Russlands») wirft Frankreich und dem Westen Kolonialismus und Russophobie vor und bezeichnet ukrainische Soldaten als «Nazis» und «Satanisten». Sie verherrlicht die Wagner PMC und veröffentlicht Kontakte für Söldner.

Die pro-russische Desinformation trägt zur Verschlechterung der Beziehungen zwischen afrikanischen Ländern und dem Westen sowie zur mangelnden Unterstützung der Ukraine auf dem Kontinent bei. https://www.bbc.com/news/world-africa-64451376

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