Ukraine Aktuell Nr. 336 (25.1.23/21Uhr)

TÖDLCHER ANGRIFF AUF LADEN

Zwei Tote und drei Verletzte gab es nach dem heutigen Beschuss von Beryslav im Gebiet Kherson. Das berichtet die Militärverwaltung der Region.
Die russische Artillerie hatte in Beryslav einen Lebensmittelladen angegriffen, als sich noch Menschen darin befanden. https://t.me/nvua_official/40948

RUSSISCHE GROSSOFFENSIVE ERWARTET

Russland bereitet eine neue Offensive gegen die Ukraine vor. Die russischen Truppen formieren sich derzeit in allen Richtungen entlang der Frontlinie neu. Dies berichtete Vadym Skibitskyi, Sprecher des Verteidigungsnachrichtendienstes der Ukraine im ukrainischen Fernsehen.

Bereits im Dezember sagte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Valeriy Zaluzhny, dass Russland im Februar eine neue Offensive starten könnte. Möglicherweise starte die Offensive nicht im Donbass, sondern von Weissrussland aus in Richtung Kiew.

Gestern sagte Zelenskyj, dass Russland Kräfte für eine neue Großoffensive sammelt. https://nv.ua/ukr/ukraine/events/noviy-nastup-na-ukrajinu-gotuye-rf-novini-ukrajini-50299838.html

SCHWEIZ STIMMT 9.EU PAKET ZU

Der Bundesrat hat heute weitere Sanktionsmassnahmen gegen Russland beschlossen.
Er übernimmt somit die neusten Massnahmen, welche die Europäischen Union (EU) im Rahmen des neunten Sanktionspakets verabschiedet hatte. Sie traten heute um 18:00 Uhr in Kraft.

Das Paket umfasst Dienstleistungsverbote in den Bereichen von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck, Güter zur militärischen und technologischen Stärkung oder zur Entwicklung des Verteidigungs- und Sicherheitssektors oder Güter, die zur Stärkung der russischen Industrie beitragen. https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-92654.html

SCHLAG GEGEN RUSSEN

In der besetzten Stadt Kreminna, im Norden der Ukraine, traf ein Angriff der ukrainischen Armee eine Musikschule. Diese war von russischen Besatzern als Unterkunft genutzt worden. Mindestens 50 Personen seien getötet worden, schreibt die Plattform «Sievierodonezk»: «Das Gebäude ist zerstört, und die Feinde sind unter ihm begraben!»

Unterdessen betrage die Distanz zwischen der Front und der Stadt nur noch 700 Meter. https://t.me/R13severnews/7652

USA SCHICKEN ABRAMS PANZER

US-Präsident Joe Biden gab heute die Entsendung von 31 M1 Abrams Panzern bekannt. «Dies entspricht der Stärke eines ukrainischen Bataillons», sagte Biden. Die Waffen haben einen Wert von 400 Millionen $.

Die Ausbildung der ukrainischen Soldaten werde «so bald wie möglich» beginnen, sagte Biden und fügte hinzu, die Lieferung der Panzer könne «einige Zeit dauern». https://t.me/KyivIndependent_official/14606

Dass die konkrete Übergabe der Abrams-Panzer mehrere Monate oder gar länger als ein Jahr dauern könnten, hatte gestern bereits «ABC News» gemeldet. (Siehe https://aldrovandi.net/2023/01/24/ukraine-aktuell-nr-335-24-1-2023-23uhr/ Meldung: US Panzer in Diskussion)

ZELENSKYJ DANKT SCHOLZ

Via Twitter schrieb der ukrainische Präsident Zelenskyj:
«Deutsche Kampfpanzer, Ausweitung der Verteidigungsunterstützung und der Ausbildungsmissionen, grünes Licht für Partner zur Lieferung ähnlicher Waffen. Über diese wichtigen und zeitgemässen Entscheidungen hatte ich gerade in einem Gespräch mit @OlafScholz. Herzlichen Dank an die Bundeskanzlerin und alle unsere Freunde in Deutschland.» https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1618232407924297728

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte, dass die versprochene Lieferung von Leopard-2-Panzern in etwa drei Monaten in der Ukraine eintreffen werde. https://t.me/KyivIndependent_official/14601

In einem Interview mit Sky News sagte Zelenskyj, er sei «sehr erfreut» und «dankbar» gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz, warnte aber, dass die Anzahl und der Zeitpunkt der Lieferung der Panzer «kritisch» seien. https://t.me/nvua_official/40968

FRANZÖSISCHE PANZER KOMMEN

Anfang Februar werden die ersten französischen Panzer vom Typ AMX10-RC in der Ukraine eintreffen. Das versprach der französische Verteidigungsminister. https://t.me/R13severnews/7659

Die französische Regierung hatte Anfang Januar die Lieferung der Panzer zugesagt und sie als «leichte Panzer» bezeichnet. Über die Anzahl wurden keine Angaben gemacht. Es dürfte sich um rund 40 Stück handeln, schrieb das französische Militärmagazin Lignes Defense. https://lignesdedefense.blogs.ouest-france.fr/archive/2023/01/13/une-quarantaine-d-amx-10-rc-bientot-livres-a-l-ukraine-23595.html

ISRAEL LIEFERT NICHT

Die USA haben Israel vor zwei Wochen gebeten, ihre nicht mehr in Gebrauch befindlichen 10 US-Hawk-Luftabwehrbatterien an die Ukraine zu liefern. Dies weil Israel über modernere Systeme vom US-Typ Patriot und seinen eigenen Abwehrsystemen Iron Dome und Arrow verfüge.

Die israelische Regierung hat diese Bitte abgelehnt, schreibt das Magazin «Axios».

Dror Shalom vom israelischen Verteidigungsministerium nannte als Ablehnungsgrund: Die aus den 60-er Jahren stammenden Hawk-Systeme seien «veraltet» und könnten nicht funktionieren, weil sie schon so lange ohne Wartung gelagert würden.

Axos nennt einen anderen Grund für die Weigerung Israels Waffen an die Ukraine zu liefern: «Russland hat enormen Einfluss in Syrien, erlaubt Israel aber, ungehindert gegen iranische Aktivitäten dort vorzugehen.» https://www.axios.com/2023/01/25/israel-ukraine-hawk-missile-biden-administration-request

ZELENSKYJS GEBURTSTAGSREDE

Bei seiner Abendansprache bezeichnete der ukrainische Präsident den heutigen Tag – an dem er 45 Jahre alt wurde – wegen der Beschlüsse der Alliierten als «historisch».

Zelenskyj: «Der Schlüssel liegt jetzt in der Geschwindigkeit und der Menge. Die Geschwindigkeit der Ausbildung unseres Militärs und die Geschwindigkeit der Lieferung von Panzern an die Ukraine sowie der Umfang der Panzerunterstützung.

Wir müssen eine Panzerfaust der Freiheit bilden, die nicht zulässt, dass sich die Tyrannei wieder erhebt. Wir können es schaffen. Gemeinsam – so wie wir heute Entscheidungen treffen.» https://t.me/c/1282158109/35185

ZELENSKYJ REDE IM RUSSEN-TV

Die gestrige Ansprache des ukrainischen Präsidenten wurde im russischen Belgorod und auf der vorübergehend besetzten Krim im Fernsehen ausgestrahlt.

Anwohner berichten, dass das Video mit dem ukrainischen Präsidenten von 10 Propagandasendern, darunter STS und TNT, ausgestrahlt wurde.
Die russischen Behörden in Belgorod erklärten, Zelenskyjs Erscheinen auf den Fernsehbildschirmen sei eine «unerlaubte Auswechslung des Fernsehsignals». https://t.me/nvua_official/40961

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