Ukraine Aktuell Nr. 319 (8.1.23/21Uhr)

PHANTASIE ERFOLG DER RUSSEN

Die russische Armee behauptete, dass in der Nacht auf heute bei einem Angriff auf zwei Studentenheime in Kramatorsk 600 dort untergebrachte Soldaten getötet worden seien.
Dies sei eine Reaktion auf den «verbrecherischen Schlag des Kiewer Regimes» auf die russischen Streitkräfte in Makejewka, schrieb die russische Propagandaagentur RIA-Novosti. https://t.me/rian_ru/190726

Reuters-Reporter besuchten die beiden Studentenwohnheime und stellten fest: Keines der beiden Gebäude schien direkt von Raketen getroffen oder schwer beschädigt zu sein. Es gab keine Anzeichen dafür, dass dort Soldaten stationiert waren, und es wurden auch keine Leichen oder Blutspuren gefunden.

In einem der Gebäude, das sich in der Nähe eines Hofes mit einem tiefen Krater befand, war ein Teil der Fenster zerborsten, während das andere Gebäude, das vom russischen Verteidigungsministerium als solches identifiziert wurde, völlig intakt war. https://www.reuters.com/world/europe/moscow-ends-self-proclaimed-ceasefire-vows-press-ahead-ukraine-2023-01-08/

Auch der italienische Journalist Daniele Raineri von der Zeitung «La Repubblica» war vor Ort und machte die gleichen Feststellungen wie die Kollegen von Reuters, die er zusätzlich mit Fotos belegte. https://twitter.com/DanieleRaineri/status/1612121227971239936

2 x 50 GEFANGENE FREI

50 ukrainische Gefangene wurden aus russischer Gefangenschaft freigelassen. Im Gegenzug konnten 50 russische Kriegsgefangene nach Hause. Es handelte sich um einen Gefangenenaustausch im «50:50 Format». https://twitter.com/nexta_tv/status/1612098463587598336/photo/1

Der Austausch wurde in einem Video dokumentiert. https://twitter.com/i/status/1612100758786170880

Bei den Ukrainern handelt es sich um Verteidiger von Tschernobyl, Mariupol, Bakhmut und anderen Regionen, in denen Kämpfe stattfanden. Das sei nicht der letzte Austausch, sagte Andriy Yermak, der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes. «Unsere Aufgabe ist es, alle unsere Leute zurückzubringen, und wir werden sie erfüllen».

Das russische Armeekommando spricht ebenfalls von 50 Freigelassenen, die sich in der ukrainischen Gefangenschaft «in Lebensgefahr» befunden hätten. https://t.me/rian_ru/190728

DAS DILEMMA DER RUSSEN

Die russische Armeeführung weiss nicht, ob die Ukraine eher im Donezk eine Grossoffensive startet oder in der Region Saporischja in Richtung Krim. Aus diesem Grund gräbt sie sich an beiden Frontabschnitten ein, unter anderem mit Schützengräben, Panzersperren und Abwehrhügeln.

Der britische Geheimdienst schreibt zu diesem Dilemma: «Ein bedeutender ukrainischer Durchbruch in Saporischschja würde die Lebensfähigkeit von Russlands „Landbrücke“, die die russische Region Rostow und die Krim verbindet, ernsthaft in Frage stellen; Ein ukrainischer Erfolg in Luhansk würde Russlands erklärtes Kriegsziel, den Donbass zu „befreien“, weiter untergraben.» https://twitter.com/DefenceHQ/status/1611979249530929152

2 MONATE STROMUNTERBRÜCHE

Es wird mindestens zwei Monate lang zu planmässigen Stromausfällen kommen, bevor das ukrainische Stromnetz die Verbraucher wieder normal mit Strom versorgen kann. Dies erklärte der Direktor des Energieforschungszentrums Oleksandr Kharchenko.

Er fügte hinzu, dass es sich hierbei um eine optimistische Prognose handelt, sofern kein weiterer Beschuss erfolgt. Ihm zufolge wird es noch ein bis anderthalb Jahre dauern, bis das System vollständig wiederhergestellt ist und normal funktioniert. https://t.me/c/1394092619/39783

RUSSLAND SPRICHT VON SABOTAGE

Die gestern im besetzten Donezk explodierte Gasleitung sei durch Sabotage beschädigt worden. Dies schreibt die lokale Polizei der von Russland gegründeten «Republik Luhansk». Für die Sprengung seien vermutlich 500 Gramm TNT verwendet worden.

Die Staatsanwaltschaft habe eine Untersuchung eingeleitet. Als Folge der Sprengung seien «über 13’000 Abonnenten und 21 soziale Einrichtungen» vorübergehend ohne Gasversorgung gewesen. https://t.me/rian_ru/190722

GIGANTISCHES MINENFELD

Die russischen Besatzer haben das weltgrösste Minenfeld hinterlassen. Es umfasst eine Fläche von 250’000 Quadratkilometer. Das entsprich 40% der Fläche der Ukraine.

Das Minenfeld sei flächenmässig grösser als die koreanischen Halbinsel oder das Vereinigte Königreich.

Dies sagte der ukrainische Premierminister Denys Shmyhal der Nachrichtenagentur «Yonhap». Die russischen Minen würden das tägliche Arbeiten vor allem in der Landwirtschaft oder das Reisen stark erschweren. https://m-en.yna.co.kr/view/AEN20230107002151315

GRÖSSTE FLÜCHTLINGSWELLE SEIT 1945

Der Überfall der Putin Armee auf die Ukraine hat die grösste Flüchtlingswelle seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Dies gibt die UN bekannt:

«Mehr als 7,9 Millionen Menschen haben das Land verlassen, weitere 5,9 Millionen wurden innerhalb der Ukraine vertrieben», sagte Katharina Lumpp vom UN-Flüchtlingswerk in Deutschland.

Das sind fast 14 Millionen Menschen, etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung der Ukraine. https://t.me/uniannet/85977

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