Die russische Wagner-Söldnergruppe hat verschiedenen Berichten zufolge (siehe Quellenangaben am Schluss) eine «Wild Company» gegründet.
Diese setzt sich aus ihren gewalttätigsten Sträflingsrekruten zusammensetzt, die als «Schläger unter Schlägern» bezeichnet werden.
Damit wird eine Tradition von «Wild Companies» fortgesetzt, die für ihre Grausamkeit in früheren Konflikten bekannt waren.
POLIZEICHEF ALS FÜHRER
Die «Wild Company» der Söldner Firma «Wagner PMC» hat ihren Sitz in Donezk im besetzten Donbass. Sie wird von Alexei Dikiy geleitet, der den Titel «Innenminister» der von Russland kontrollierten «Volksrepublik Donezk» (DNR) trägt.
Dikiy führte die DNR-Polizieinheiten in der Schlacht um Mariupol an.
Die Informationen stammen von Olga Romanova, Leiterin der Gefangenenrechtsgruppe «Russland hinter Gittern».
Dikyi wurde von Putin als einer der beiden wichtigsten «Befreier von Mariupol» mit dem Orden: «Held von Russland» ausgezeichnet.
IN DER TRADITION DER SS
Es sei darauf hingewiesen, dass der Nachname von Dikiy auf Russisch «wild» bedeutet. Somit hat der Name des Unternehmens eine doppelte Bedeutung.
Die «Wild-Company» ist vergleichbar mit der sogenannten «Sonderkommando Dirlewanger», die aus deutschen Sträflingen aus dem KZ Sachsenhausen bestand, im zweiten Weltkrieg unter Führung der SS standen (36. Waffen-Grenadier-Division der SS) und für eine Vielzahl von Kriegsverbrechen verantwortlich waren. https://de.wikipedia.org/…/36._Waffen-Grenadier…
IN DER TRADITION RUSSLANDS
Wild-Companys gab es schon früher in Russland.
Der Telegrammkanal «We can explain» stellt fest, dass «Einheiten mit ähnlichen Namen in verschiedenen Kriegen des 20. Jahrhunderts unterschiedlich waren – sie wurden normalerweise im Kuban und im Nordkaukasus gebildet».
Im 1. Weltkrieg gab es eine «Wilde Division» kaukasischer muslimischer Soldaten, die von ethnischen russischen Offizieren kommandiert wurden, die auch im russischen Bürgerkrieg kämpften.
Eine «Wild- oder Mad Companyr» wurde 1995 im Ersten Tschetschenienkrieg gegründet.
2014 wurde in Donezk eine weitere Wild Company unter pro-russischen Separatisten gegründet. Angeführt hatte sie der Milizenführer Mikhail «Givi» Tolstykh. Er wurde 2017 ermordet.
DER SCHLECHTE RUF
Die «Wild Companies» haben einen schlechten Ruf.
Jene aus dem Tschetschenen-Krieg, war bekannt dafür, dass sie Einheimische abschlachteten.
Jene aus dem Jahr 2014 machte sich einen Namen durch Folter, Missbrauch und Hinrichtung ukrainischer Gefangener. Zu den Quälereien gehörten, dass die Gefangenen Teile ihrer Uniform, zum Beispiel Rangabzeichen, essen mussten und dabei gefilmt wurden.
TOTALE UNTERORDNUNG
Es ist anzunehmen, dass die Wagner Wild Company ähnlich funktionieren wird.
Gemäss Olga Romanova folgt die Gruppe eher Gefängnis- als Militärregeln: «Strenge Hierarchie, totaler Ungehorsam gegenüber weltlichen Autoritäten.»
Sie sagt: «Gefangene gehen in den Krieg, wo sie nicht nach militärischen Vorschriften kämpfen. Sie gehen als Bande dorthin, als eine Bande innerhalb einer Bande.»
TOTENKOPF ALS BANNER
Die Wagner Wild Company hat eine Flagge mit Totenkopf und gekreuzten Knochen.
Sie gleicht der Fahne, die vor 100 Jahren von der makhnovistischen Bewegung gehisst wurde, die zwischen 1918 und 1921 für einen anarchistischen Staat in der Südostukraine kämpfte.
Die Flagge wurde über Wagner-Begräbnissen in der Region Krasnodar gesehen.
FOTO: Vor dem Hauptquartier der Wagner Söldner Firma, einem soeben eröffneten Glaspalast in St.Petersburg. St. Petersburg, das frühere Leningrad ist die Heimatstadt des Wagner-Gründers Prigoschin und seines Freundes Putin, wo sie sich seit den gemeinsamen Tagen als Strassengangster kennen.
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QUELLEN:
Aussagen von Olga Romanova, Leiterin der Gefangenenrechtsgruppe «Russland hinter Gittern». https://t.me/mozhemobyasnit/14185
Russischer Militärblogger «Sladkow»: https://t.me/Sladkov_plus/5804
Amerikanischer Militärblogger ChrisO «The Hole»: https://twitter.com/ChrisO_wiki/status/1598355878637436930
Geschichte des Banners: https://militaryarms.ru/simvolika/flag-maxnovcev/