Ukraine Aktuell (7.11.2022/21Uhr)

PUTIN SOLDATEN GEBEN AUF

21 Soldaten aus der Region Moskau und der Stadt Moskau haben sich in der Region Luhansk bei Svatove der ukrainischen Armee ergeben. Es handelt sich um Angehörige der 92. Brigade des 9. Regiments. Ihre Aussagen in einem Video https://twitter.com/i/status/1589693089459077120 :

«Wir hatten drei Tagen lang nichts zu essen und lebten in einem Schlammloch. Die Kommunikation zu unseren Angehörigen war abgeschnitten. 3 Tage lang waren wir unter verdammten Beschuss unserer eigenen Truppen. Alles ist faul. Es ist ein Monat her, seit wir mobilisiert wurden. Und sie schickten uns weiss Gott nicht wohin. Wir seien in Belgorod, sagten sie uns. Eine verdammte Lüge. Sie warfen uns sofort an die Front. Wie Fleisch. Unsere Kommandeure rannten als erste davon, als der Beschuss begann.»

VERLUSTE BEI 2 ELITEEINHEITEN

Die 155. und die 40. Marineinfanterie Brigaden der russischen Armee wurden mit ukrainischen Angriffen in der südöstlichen Ecke von Pawliwka stark dezimiert. Dies berichtet der russische Militärblogger Alexej Sukonin. Er schlägt vor, dass «nach dem Krieg ein Obelisk an die heldenhaften toten Marinesoldaten erinnern» soll. https://t.me/A_S_Sukonkin/2912

Gleichzeitig kritisiert er die russische Militärführung: ««Die jüngsten Ereignisse legen nahe, dass ein erheblicher Teil der Generäle, die sich ihre Heldensterne im Syrien-Feldzug verdient haben, im wirklichen Krieg etwas weniger als nichts geleistet haben.» https://t.me/A_S_Sukonkin/2907

PROTESTBRIEF VON ELITE SOLDATEN

In einem offenen Brief der 155. Marineinfanterie Brigade, dessen Echtheit von russischen Militärbloggern überprüft wurde, heisst es:

«Wieder einmal wurden wir in eine unverständliche Offensive von General M. und seinem Landsmann A. hineingeworfen, damit M. vor dem Generalstabschef Prämien verdiene, und A. wurde vom Genossen M. ein ‘Held Russlands’ versprochen. Deshalb rücken wir und die Marineinfanteristen aus Kamtschatka auf Pawlowka vor.

Infolge der «sorgfältig» geplanten Offensive der «großen Befehlshaber» verloren wir in vier Tagen etwa 300* Menschen, die getötet, verwundet und vermisst wurden. Minus 50* Prozent unserer Ausrüstung. Und das ist nur unsere Brigade.» (**Anmerkung: In einer ersten Version wurden die Zahlen veröffentlicht, in der aktuellen Version wurden sie durch 3 Punkte ersetzt.)

Weiter heisst es in dem Brief: «Wie sollen wir ein besiedeltes Gebiet einnehmen, wenn der Feind jetzt unsere Evakuierungsrouten für Verwundete und Munitionslieferungen zerstört.» Die beiden Befehlshaber «M» und «A.» würden «militärische Operationen um Auszeichnungen willen auf Kosten des Lebens so vieler Menschen planen. Sie scheren sich um nichts, nur um sich selbst zu beweisen. Sie nennen Menschen Fleisch.»

Die Soldaten bitten den «Obersten Sowjet» um die Errichtung einer unabhängige Kommission, die aber nicht aus dem Verteidigungsministerium stammen darf, denn diese würden die Befehlshaber schützen. https://t.me/ASupersharij/12652

Die russische Militärführung veröffentlichte ihrerseits ein Video, indem 3 Soldaten sagen, dass bei der 155. Marineinfanterie Brigade «alles in Ordnung» sei und es keine Verluste gäbe. https://t.me/andriyshTime/4210

BLUTIGE DONBASS KÄMPFE

Die ukrainische Plattform «Sievierodonezk» schreibt: «Im Frontabschnitt Sektor Awdijiwka hat sich die Lage in Pawliwka besser entwickelt als erwartet.
Der Feind rückte zwar im Süden etwas vor, erlitt aber sehr hohe Verluste. In den russischen sozialen Netzwerken kam es sogar zu einer Hysterie.» https://t.me/R13severnews/6927

Über die Lage bei Bakhmut heisst es: «Im Abschnitt Bakhmut bleibt die Lage schwierig. Die feindliche Linie ist geklärt, aber in dieser Richtung wimmelt es von Militanten, die in regelmäßigen Abständen Hurra-Anschläge verüben.» https://t.me/R13severnews/6928

Der russische Militärblogger Rybar (1 Million Follower auf Telegram) schreibt: «In den Aussenbezirken von Bakhmut, Opytnoye und Spornoye wird weiter gekämpft. PMC-Wagner-Kommandos haben die feindlichen Linien durchbrochen und sind in Belogorovka eingedrungen. Die Einnahme des besiedelten Gebiets wird es ermöglichen, Sewersk aus nordöstlicher Richtung zu erreichen.» https://t.me/rybar/40957

DIE HÄLFTE BEFREIT

Von den Gegenden, welche die russischen Invasoren in der Ukraine besetzt hatten, sind 50% wieder befreit. Seit dem 24. Februar sind 75’450 Quadratkilometer wieder unter ukrainischer Kontrolle.

Noch besetzt sind insgesamt 124’840 Quadratkilometer. Dazu gehören 32’200 km2 auf der Halbinsel Krim, 57’000 km2 in den Regionen Kherson, Saporischja, 17’140 km2 im Donezk und 18’500 km2 im Luhansk. Karte bei: https://twitter.com/DefMon3/status/1589326021547167744/photo/1

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