Am Sonntag, 25. September fanden vor dem Denkmal des Dichters Wladimir Majakowski in Moskau «Majakowski-Lesungen» statt. Dies ist eine Aktion, bei der die Anwesenden eigene und Majakowski Gedichte vortragen und die jedes Jahr stattfindet.
Die Dichterlesungen auf dem Triumfalnaja-Platz wurde dieses Jahr von Aktivisten als «Anti-Mobilisierung» bezeichnet. Eines der Gedichte wurde von Artem Kamardin vorgetragen. Foto: https://t.me/sotaproject/46995
ÜBERFALLEN IN DER WOHNUNG
Einen Tag später, am heutigen Montag, wurde die Wohnung der drei Aktivisten Artem Kamardin, Alexandra Popova und Aleksandr Menyukov von Sicherheitskräften gestürmt. Alle drei hatten an der «Gedichtsdemonstration gegen die Mobilisierung» teilgenommen.
Über das was bei dieser Durchsuchung und danach geschah schrieb die Zeitung «Novaya Gazeta» https://t.me/novaya_europe/6567 und https://novayagazeta.eu/…/politseiskie-iznasilovali…
VERGEWALTIGT MIT EINER HANTEL
«Der Anwalt wurde nicht in die Wohnung gelassen, weil dort eine «Untersuchung» stattfinde. Die Ordnungshüter «schlugen Artem Kamardin sehr hart und steckten ihm eine Hantel in den Anus».
Sie zwangen ihn dann, sich vor laufender Kamera für seine Worte «Ruhm der Kiewer Rus, Noworossija – leck mich» zu entschuldigen.»
ÖFFENTLICHE DEMÜTIGUNG
Das Video mit der «Entschuldigung» der Inhaftierten erschien auf dem Telegram Pro-Kreml Kanal «112».
Auf dem Video sieht man, wie eine Gruppe schwarz gekleideter Männer in die Wohnung eindringt, die junge Männer zu Boden ringen, die später auf den Knien und mit auf dem Rücken gefesselten Händen ihre «Entschuldigung» vortragen.
Die beiden Männer befinden sich immer noch auf der Ermittlungsabteilung des Twerskaja-Distrikts.
GEWALT UND SEKUNDENKLEBER
Die Plattform SOTO https://t.me/sotaproject/46998 berichtet wie es der verhafteten Frau erging:
«Die Aktivistin Alexandra Popova, die von Sicherheitskräften festgenommen wurde, sagte, dass diese sie schlugen, ihr mit Gruppenvergewaltigung drohten, ihr die Haare ausrissen und versuchten, ihren Mund mit Sekundenkleber zuzukleben. Während sie misshandelt wurde, konnte sie hören, wie ihr Freund Artem Kamardin mit einer Hantel vergewaltigt wurde.
«Sie haben mich getreten und mir fünfmal mit Vergewaltigung gedroht». Die Sicherheitskräfte hätten Kamardins Vergewaltigung auf Video aufgenommen und ihr das Video später während eines «Verhörs» vor dem Untersuchungsausschuss gezeigt, so die Aktivistin.
Sie berichtete auch, dass nach der Durchsuchung 600 Dollar aus ihrer Wohnung fehlten.
AKTION DER «GROM»-SONDEREINHEIT
An der Wohnungsdurchsuchung und Folterung waren angeblich Mitglieder der Grom-Sondereinheit des Innenministeriums beteiligt. Zuvor war die Einheit Teil des aufgelösten Föderalen Drogenkontrolldienstes.