Ukraine Aktuell (22.9.22/21Uhr)

VIELE GEFANGENE GEFOLTERT

Viele der gestern freigelassenen ukrainischen 215 Kriegsgefangenen https://aldrovandi.net/2022/09/22/ukraine-aktuell-22-9-22-8uhr/ waren schlimmen Folterungen ausgesetzt.

Der ukrainische Minister für innere Angelegenheiten sagte:
«Jeder ist in einem völlig anderen Zustand. Das ist leider wahr. Es gibt Menschen, die sich körperlich mehr oder weniger in einem normalen Zustand befinden, mit Ausnahme von chronischer Unterernährung.

Es gibt Menschen, die sehr grausamen Folterungen ausgesetzt waren. Leider ist der Prozentsatz solcher Menschen unter den von uns Zurückgeführten recht gross.» https://t.me/dvish_alive_eng/9539

RAKETEN AUF MIKOLAJIV

Die Russen griffen Mykolajiv nachts um 1Uhr15 mit S-300-Raketen an. Hochhäuser, eine Gasleitung, eine Wasserleitung, der Hof eines Kinos und Theaters und Verwaltungsgebäude wurden beschädigt. Todesopfer gab es nach ersten Angaben nicht. https://www.unian.ua/war/mikolajiv-22-veresnya-rosiyani-vdarili-iz-zrk-s-300-usi-podrobici-11987397.html

S-300 Raketen werden von der russischen Armee üblicherweise als Flugzeugabwehrsystem genutzt. Weil die russischen Raketendepots sich zunehmend leeren, werden diese Waffen zunehmend nun für zivile Objekte verwendet.

EIGENE LEICHEN BESCHOSSEN

In der Nacht griff die russische Armee mit Raketen den Bahnhof von Kharkiv an. Dabei wurden Kühlwagen getroffen, in denen sich Leichen russischer Soldaten befanden.
Das berichtet der Sprecher der regionalen Militärverwaltung von Odessa, Serhii Bratchuk. https://twitter.com/Flash_news_ua/status/1572835859728314368

PUTIN WEITER ISOLIERT

Nordkorea hat eine offizielle Erklärung veröffentlicht, in der es behauptet, dass die «Demokratische Volksrepublik Korea» niemals Waffen an Russland geliefert hat und keine derartigen Pläne hat. https://twitter.com/antiputler_news/status/1572836659359776768

Die EU-Aussenminister haben entschieden ein achtes Sanktionspaket gegen Russland bis Mitte Oktober zu schnüren. Dies geschah, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin eine Teilmobilisierung angeordnet hatte, die erste in Russland nach dem Zweiten Weltkrieg, schreibt Reuters. https://twitter.com/unian/status/1572834442795945990

PUTINS «BLUTHUND» KRITISIERT

Ramsan Kadyrow, Clanführer in Tschetschenien und «Präsident», machte sich bisher einen Namen als enger Vertrauter Putins und Entsender von jungen Tschetschenen in den Krieg gegen die Ukraine. Dafür wird er nun vom muslimischen Oberhaupt des Landes, dem Mufti von Tschetschenien, Salakh Mezhiev in einem Video https://twitter.com/i/status/1572836478128095234 kritisiert.

Mezhiev wirft Kadyrow vor, dass er junge Menschen in den Krieg in die Ukraine schickt. «Du lädst die Menschen ein, ins Paradies zu gehen, aber du selbst gehst nicht dorthin. Du willst nicht sterben. Sie wollen warm liegen, leckeres Essen essen und fette Gespräche führen», sagte Salah Mezhiev. https://twitter.com/antiputler_news/status/1572836478128095234

FOTO: VIEL GRÖSSERE MOBILISIERUNG

Der Kreml hat eine «erste» Liste mit 305’000 Namen veröffentlicht, welche zur Mobilisierung vorgesehen sind. Die Liste kann von allen Einberufungsbüros, aber auch von Privatpersonen heruntergeladen werden. https://drive.proton.me/urls/VCPW7RY0M8#Udo7RTkpzlDY

In den ersten 24 Stunden der Teilmobilisierung sind rund 10’000 Personen in Russland von sich aus in den Einberufungsbüros erschienen, ohne auf eine Vorladung zu warten. Dies berichtet das russische Verteidigungsministerium gemäss der Propaganda-Agentur RIA-Novosti. https://t.me/rian_ru/178946

Ein Video https://twitter.com/i/status/1572834135542206466 zeigt lachende Männer, die im Fernen Osten bei Zabaykalsky Krai (neben China und der Mongolei) als Teil von Putins befohlener Mobilisierung in Busse verladen werden. Das Video wurde weniger als 24 Stunden nach der Ankündigung aufgenommen.

Die britische Zeitschrift «The Guardian» veröffentlicht eine Reportage aus der Region Buratien, wo praktisch alle männlichen Einwohner mobilisiert werden.

Ethnische Minderheiten würden überproportional für den Krieg eingezogen. Die von Kriegsminister Schoigu genannte Zahl von 300’000 Mobilisierten sei in der Realität vermutlich dreimal höher, schreibt der «Guardian». https://www.theguardian.com/world/2022/sep/22/russia-mobilisation-ukraine-war-army-drive?CMP=Share_iOSApp_Other

Der Journalist Ilya Lozovsky schreibt «In Buratien werden männliche Uni-Studenten direkt aus dem Unterricht geholt. Einige Schulen haben geschlossen und sich in Aufnahmebüros verwandelt. Männer werden aus kleinen Dörfern zusammengetrieben und eingezogen.» https://twitter.com/ichbinilya/status/1572921782805340163

SELBST DEMONSTRANTEN MOBILISIERT

Gestern wurden in verschiedenen russischen Städten mindestens 1’176 Personen festgenommen. Sie hatten gegen die von Putin angeordnete Mobilisierung für den Krieg gegen die Ukraine demonstriert. In Moskau und Woronesch wurden den Verhafteten Mobilisierungsbescheide ausgehändigt. Damit wurden sie zur Teilnahme am Krieg verpflichtet. https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/22/7368595/

Dmitri Peskow, der Pressesprecher Putins, erklärte, dass das Verteilen von Mobilisierungsaufrufen bei Protestkundgebungen gegen Teilmobilisierungen nicht gegen russische Gesetze verstösst. https://t.me/rian_ru/178869

FLUCHT AUS RUSSLAND

An einem Grenzübergang zwischen der russischen Region Nordossetien und Georgien haben sich lange Fahrzeugschlangen gebildet, nachdem Moskau eine teilweise Militärmobilisierung angekündigt hatte. Dies berichtet Radio Radio Free Europe/Radio Liberty mit Videobelegen. https://twitter.com/RFERL/status/1572970368075431937

Videos https://twitter.com/i/status/1572836000522702848 zeigen lange Autoschlangen zwischen Russland und der Mongolei. «Die Burjaten fliehen vor der Mobilisierung über den Kyakhta-Checkpoint in die Mongolei.» heisst es dazu im Kommentar. Die Burjaten gehören zu den ärmsten Völkern Russlands und viele Männer dieses Landteils wurden in der Ukraine bereits an der Front getötet.

ERSCHWERTE FLUCHT AUS MARIUPOL

Heute wollten mehrere ukrainische Männer, die besetzte Stadt Mariupol verlassen. Doch die Russen verhinderten ihre Reise in die von der Ukraine kontrollierte Region Saporischschja.

Der in einem Versteck lebende Bürgermeister von Mariupol rief die Männer im Alter von 18 -35 Jahren auf, Mariupol in Richtung Krim zu verlassen und dann nach Georgien weiterzureisen. Ihnen drohe ansonsten die Zwangsrekrutierung in die russische Armee und ihr Ende als «Kanonenfutter» in Putins befohlener Mobilisierung. https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/22/7368599/

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