Die Wahl zum nationalen Parlament Frankreichs zeigt nach dem ersten Wahlgang gemäss provisorischen Ergebnissen, dass Präsident Emmanuel Macron nicht sicher eine parlamentarische Mehrheit erreicht. Sollte sich das im zweiten Wahlgang bestätigen, wäre es das erste Mal, dass ein neu gewählter französischer Präsident keine parlamentarische Mehrheit hat.
Hier die provisorischen Resultate des ersten Wahlgangs und eine Erklärung, warum sich der Wähleranteil nicht direkt auf die Anzahl der Sitze im Parlament durchschlägt.
Die Vereinigte Linke NUPES (neue Volksunion für Soziales und die Umwelt) bestehend aus Kommunisten, Sozialisten, Grünen und „La France Insoumis“ unter Führung von Jean-Luc Mélanchon erhielt national mehr Stimmen (26,2%) als die regierende Partei „Ensemble/Renaissance“ von Emmanuel Macron ( 25.8%).
Die rechtsradikale Partei RN von Marine Le Pen ist auf Platz 3 mit 19,2%. Die bürgerlichen Republikaner erreichen 11,1%.
Weil sich die Wahlen der 577 nationalen Parlamentarier in unterschiedlichen Wahlkreisen abspielen, unterscheide sich die Anzahl der Parlamentarier vom nationalen Wähleranteil.
Gemäss der ersten Hochrechnung erreichen die Parteien diese Anzahl an Parlamentariern im nationalen Parlament:
NUPES: 170-220 Sitze
Ensemble/Renaissance: 270-310 Sitze
RN (LePen): 15-30 Sitze
Bürgerliche: 33-53 Sitze
In einer Woche entscheidet sich, ob Macron im zweiten Wahlgang eine knappe Mehrheit erreicht oder neue Koalitionen suchen muss.