Ukraine Aktuell (9.6.22/18:15Uhr)

TODESURTEIL FÜR 3 VERTEIDIGER

Ein «Gericht» in der von Russland dirigierten «Volksrepublik Donezk» hat drei Verteidiger der ukrainischen Stadt Mariupol zum Tod verurteilt. Alle drei ausländischen Kämpfer hatten in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte gekämpft.

Bei den Verurteilten handelt es sich um den Marokkaner Saadoun Brahim, den Briten Sean Pinner, 48 Jahre alt und den Briten Aiden Aslin, 28 Jahre alt.

Der «Prozess» fand kurzfristig statt und war nicht öffentlich.

Die russische Nachrichtenagentur Interfax schreibt: «Das Oberste Gericht der Volksrepublik Donezk hat die beiden Briten Aiden Aslin und Sean Pinner sowie den Marokkaner Brahim Saadoun, der sich im Donbass ergeben hatte, wegen Söldnertums zum Tode verurteilt.» https://t.me/interfaxonline/21927

Die russische Nachrichtenagentur RIA-Novosti schreibt: «Die Donezker Volksrepublik hat bisher nur diejenigen zum Tode verurteilt, die besonders schwere gewöhnliche Verbrechen begangen haben, während dies das erste Mal ist, dass ausländische Söldner zum Tode verurteilt wurden, so der Pressedienst des Obersten Gerichts gegenüber RIA Novosti. Von den in der Volksrepublik Donezk verhängten Todesurteilen ist nach Angaben des Gerichts noch keines vollstreckt worden.» https://t.me/rian_ru/166698

Der «Regierungschef» der sogenannten «Volksrepublik Donezk» Denis Puschilin sagte: «Die britischen Behörden haben sich weder mit mir noch mit den Strafverfolgungsbehörden der Donetzker Republik über das Schicksal der verurteilten Söldner in Verbindung gesetzt; man hat das Gefühl, dass weder Grossbritannien noch Marokko am Schicksal der Verurteilten interessiert sind.» https://t.me/rian_ru/166693

BBC RUSSIA schreibt: Nach der Genfer Konvention haben Kriegsgefangene den Status von Kombattanten und können dafür nicht belangt werden. https://www.bbc.com/russian/news-61745748

«Wir haben immer gesagt, dass Kriegsgefangene nicht für politische Zwecke manipuliert werden dürfen», sagte ein Sprecher des britischen Regierungschefs Boris Johnson. Die britische Aussenministerin Liz Truss verurteilte das Urteil auf das Schärfste und bezeichnete es als «Scheinurteil ohne jede Legitimation». Sie tweetete: «Sie sind Kriegsgefangene. Wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um sie zu unterstützen.» https://news.sky.com/

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