Ukraine Aktuell (1.6.22/22:30Uhr)

EINE MUTTER WEHRT SICH

Am Montag wurde der französische Journalist Frédéric Leclerc-Imhoff (FOTO: BFMTV) getötet. Der 32-jährige hatte für den Sender BFMTV die Evakuation von Zivilisten aus dem Donbass begleitet. Splitter einer russischen Granate, die auf das Evakuierungsfahrzeug gefeuert wurde, verletzten ihn tödlich.

Danach meldete sich Andrey Marochko, ein Militärführer der sogenannten «Donbass Republik». Gemäss der russischen Nachrichtenagentur TASS bezeichnete er Lecclerc-Imhoff als «Söldner». TASS: «Er war kein Journalist, sondern spielte eine Rolle in der Lieferung von Waffen und Munition für die ukrainische Armee.»

Die Mutter von Frédéric Leclerc-Imhoff schreibt: «Ich bin die Mutter des jungen Journalisten, den ihr getötet habt. Ihre Mitteilung verursacht mir Übelkeit. Natürlich versuchen sie sich feige zu entlasten, aber seien sie sich gewiss, dass sie nie meine Erinnerung beschmutzen können.»

Ihr Sohn habe sich «professionell und persönlich für die Demokratie, den menschlichen Respekt und insbesondere für eine freie und ehrliche Informationen eingesetzt.» Ihre Gedanken gehen an alle ukrainischen Mütter, die um ihre Kinder weinen. «Ich wenigstens weiss, trotz all der Schmerzen, warum mein Sohn gestorben ist. Eines Tages werden die Verantwortlichen dieser absurden Kriminalität Rechenschaft ablegen müssen.» (Quelle: La Dépêche, Frankreich)

ERFOLGREICHE VORSTÖSSE IM SÜDEN

Die ukrainischen Streitkräfte nutzen die Konzentration russischer Truppen im Donbass aus und stossen im Süden vor. In den letzten Tagen wurden 20 Siedlungen und Orte in Richtung Kherson erobert. Das sagte Hennadiy Lahuta, Gouverneur der Region Kherson im ukrainischen TV. Die ukrainischen Streitkräfte rücken weiter nach Süden vor.https://twitter.com/KyivIndepe…/status/1532064965405814784

Putins Truppen erhöhen den Druck auf die Zivilbevölkerung in der Region Kherson. Verkleidet mit ukrainischen Uniformen gehen russische Soldaten zu Einheimischen und fragen sie über russische Stellungen aus. Wenn die Zivilisten Antworten geben, werden sie verschleppt. https://twitter.com/KyivIndepe…/status/1532080043631034368

KAMPF UM SIEVIERODONETZK

Der ukrainische Generalstab schreibt: «In Richtung Sievierodonezk führt der Feind Angriffsoperationen in der Siedlung Sievierodonezk durch, hat teilweise Erfolg und kontrolliert den Ostteil der Stadt.» https://www.facebook.com/GeneralStaff.ua/posts/330240375955714

Serhij Hajdaj, Gouverneur von Luhansk, schreibt: «Nahezu 80 % des regionalen Zentrums, einschließlich der inneren Vororte der Stadt, wurden besetzt. Die Strassenkämpfe dauern an. Der Kampf wird bis zum Ende ausgefochten.» https://t.me/luhanskaVTSA/3100 und: «Ein Teil der ukrainischen Streitkräfte hat sich in der Vergangenheit in günstigere, vorbereitete Stellungen zurückgezogen. Ein anderer Teil der Gruppe kämpft im Stadtzentrum weiter.» https://t.me/luhanskaVTSA/3087

LYSSYTSCHANSK ALS NÄCHSTE KAMPFZONE

Die Nachbarstadt von Sievierdonetzk ist die zweite grosse Stadt im Donbass, welche die russischen Truppen kontrollieren wollen. Serhij Hajdaj schreibt: «Lyssytschansk ist unter ukrainischer Kontrolle. Sie hat eine militärisch vorteilhafte Position. Die Lage der Stadt auf einer Anhöhe bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Die Verteidigung der Stadt ist stark.» https://t.me/luhanskaVTSA/3100

JAGD AUF DIE MÖRDER VON BUCHA

Die Abteilung «Strategische Kommunikation der Vereinten Streitkräfte der Ukraine» macht auf eine Selbstjustizaktion aufmerksam https://t.me/AFUStratCom/2428 Verwiesen wird auf die Webseite https://inferno.army/.

Dort wird eine Million Dollar Belohnung für die Liquidierung der Mörder von Bucha und für die Tötung der Soldaten-Angehörigen ausgelobt. Veröffentlicht werden Fotos, Namen und Profile russischer sozialer Medien von rund 100 Personen. Neben den Bildern ist eine Belohnung von 5’000 Dollar für russische Armeeangehörige und 1’000 bis 3’000 Dollar für deren Verwandte aufgeführt.

Die Autoren der Webseite schreiben: «Die Operation wird jahrzehntelang fortgesetzt, bis der letzte der identifizierten Bastarde stirbt.»

UNGARN SCHÜTZT KIRILL I.

Ungarn hat erneut das Inkrafttreten des neuen EU-Sanktionspakets gegen Russland blockiert, indem es weitere Änderungen gefordert hat. Konkret fordert das Land, auf die geplanten Strafmaßnahmen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill zu verzichten, wie mehrere Diplomaten bestätigten. (www.zdf.de)

Der 75-jährige Kirill pflegt engen Kontakt zu Präsident Wladimir Putin und stellte in seinen Predigten immer wieder hinter den Kriegskurs. Zuletzt behauptete er, dass Russland habe noch nie ein anderes Land angegriffen. FOTO: Ein russisch-orthodoxer Priester segnet ein atomwaffenfähiges Boden-Luft-Raketensystem des Typs S-300 mit großer Reichweite.
Foto: Aleksei Pavlischak / TASS

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