Fast drei Monate lang versuchten russische Truppen die Stadt Kharkiv im Nordosten der Ukraine zu erobern. Die Stadt hielt den Angriffen stand und in den letzten Tagen haben ukrainische Soldaten fast die gesamte Region rund um Kharkiv zurückerobert.
Die russischen Truppen sind auf der Flucht und sprengen hinter sich die Brücken, um besser wegzukommen.
Aber die Stadt wird immer noch von weit entfernen Raketenstellungen aus angegriffen.
Hier ein Bericht von Oleg Siniegubov, Leiter der staatlichen Verwaltung des Gebiets Kharkiv, aus der Stadt, die vor dem Krieg 1,5 Millionen Einwohner hatte:
«Besuch in Kharkiv. Pivnichnaya Saltivka – der Bezirk, in dem 300’000 Kharkiver untergebracht waren.
Ein paar grosse Strassen wurden einfach niedergemäht. Die Häuser dort sind nicht erneuerbar. Es gibt keinen anderen Ausweg, als neue zu bauen. Dabei handelt es sich um Wohnungen für Bürger von Kharkiv, die durch die russische Aggression ihre Häuser verloren haben.
Die örtlichen Behörden haben das Gebiet, in dem mit dem Bau begonnen werden kann, bereits vermessen, die Unterlagen werden derzeit erstellt, aber um mit dem Bau neuer Gebäude beginnen zu können, ist eine militärische Genehmigung erforderlich.
Parallel zu den Neubauten werden wir die zerstörten Gebäude abreissen. Es sollen Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser gebaut werden. Alles, damit die Bewohner von Pivnichnaya Saltivka die notwendigen Dienstleistungen und den nötigen Komfort erhalten.
Aktuell sind 500 Gebäude im Bezirk nicht bewohnbar. Die betroffenen Familien sollen alles bekommen, was sie brauchen. Es wurde beschlossen, die Menschen vorübergehend in den Gebäuden von höheren Bildungseinrichtungen und sozialen Institutionen unterzubringen. Diese Menschen haben das Recht auf eine angemessene, nicht nur vorübergehende Unterbringung.
Dies ist ein ehrgeiziger Plan, an dem wir arbeiten.»