FOTOS: Vor Ort hat die Amnesty International Mitarbeiterin Donatella Rovera (@DRovera) verschiedene Beweismittel gefunden und Zeugen befragt:
— Iryna zeigt die Stelle, an der ihr Mann Oleh von den russischen Streitkräften vor ihrem Haus erschossen wurde, das von denselben Soldaten niedergebrannt wurde. Sie hat das verloren, was ihr am wichtigsten war – ihren geliebten Mann und ihr Zuhause.
— Gefundene Patronen an Orten, wo Menschen erschossen wurden. Es sind relativ seltene 7N12 AP 9×39, mit 539_10 Kopfstempeln, hergestellt in Tula in Russland. Diese Art Patronen sind für ganz bestimmte Gewehre bestimmt, welche namentlich bekannte Eliteeinheiten der russischen Armee verwenden.
— Aufgefundene Dokumente zeigen, dass die 9. Luftangriffskompanie der Einheit 32515 und dem Luftangriffsregiment 104 zum Zeitpunkt der Tötungen an den Tatorten waren. Diese Einheiten sind bekannt dafür, dass sie jene Patronen benutzen, die Amnesty International fand.
— Eine Küche mit Blick auf einen Spielplatz auf der anderen Strassenseite in einem der Gebäude, die von den russischen Streitkräften in Borodyanka bombardiert wurden. Auf dem Herd steht noch ein Topf, was darauf hindeutet, dass die Familie, die hier wohnte, schnell weg war. (https://twitter.com/DRovera/status/1522647653024157703)
Die russischen Streitkräfte müssen für eine Reihe von Kriegsverbrechen, die in der Region nordwestlich von Kiew begangen wurden, vor Gericht gestellt werden. Das sagte Amnesty International nach einer umfassenden Untersuchung vor Ort.
Das Briefing «War Crimes in Northwest Areas of Kyiv Oblast» basiert auf Dutzenden von Interviews und einer umfangreichen Auswertung von Beweismaterial. «Das von uns dokumentierte Muster der von den russischen Streitkräften begangenen Verbrechen umfasst sowohl rechtswidrige Angriffe als auch vorsätzliche Tötungen von Zivilisten», sagte Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International.
Während der 12-tägigen Untersuchungen befragten die Forscher von Amnesty International Einwohner von Bucha, Borodyanka, Novyi Korohod, Andriivka, Zdvyzhivka, Vorzel, Makariv und Dmytrivka und besuchten die Schauplätze zahlreicher Tötungen.
Amnesty International stellte fest, dass in Borodyanka mindestens 40 Zivilisten bei unverhältnismässigen und wahllosen Angriffen getötet wurden, die ein ganzes Viertel verwüsteten und Tausende von Menschen obdachlos machten.
In Bucha und mehreren anderen Städten und Dörfern nordwestlich von Kiew dokumentierte Amnesty International 22 Fälle rechtswidriger Tötungen durch russische Streitkräfte, von denen die meisten offensichtlich aussergerichtliche Hinrichtungen waren.
Insgesamt befragten sie 45 Personen, die Zeugen der rechtswidrigen Tötung ihrer Verwandten und Nachbarn durch russische Soldaten waren oder diese aus erster Hand kannten, sowie 39 weitere Personen, die Zeugen der Luftangriffe auf acht Wohngebäude waren oder diese aus erster Hand kannten.
Bericht auf: https://www.amnesty.org/…/ukraine-russian-forces-must…/