Staligrad – Mariupol – Azovstal

Ein paar persönliche Notizen mit Links zu historischen und aktuellen Quellen.

1942 IN STALINGRAD

Im Oktober 1942 hatten Hitlers Truppen Stalingrad zu 90% erobert. Die letzten sowjetischen Verteidiger Stalingrads zogen sich in die Traktorenfabrik «Dscherschinski» zurück. https://www.welt.de/…/Die-Schlacht-von-Stalingrad.html

Die Nazis griffen mit allem an, was sie hatten: Flieger, Bomben, Artillerie, Infanteriesoldaten. https://marjorie-wiki.de/…/Schlacht_um_die_Stalingrader…

Doch die roten Kämpfer wehrten sich: «Unterirdische Gänge, die einzelne Teile der grossen Werke miteinander verbinden und mit denen die Sowjets gut vertraut sind, ermöglichen es ihnen immer wieder überraschend im Rücken der deutschen Truppen aufzutauchen und zuzuschlagen.» Die Traktorenfabrik fiel nicht. https://starlessinstalingrad.com/…/schlacht-um-das…/

Der entschlossene Widerstand der Sowjets und die Einkesselung der 6. Armee der Nazis durch russische Truppen https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Stalingrad… waren der Anfang vom Ende des «Dritten Reiches».

2022 IN MARIUPOL

Wieder greifen faschistische Truppen ein unabhängiges Volk an. Nur tragen sie dieses Mal russische Namen. Wieder gehorchen sie dem Befehl eines einzelnen Mannes. (https://www.republik.ch/…/russisches-kriegsschiff-fick…)

Und wieder ist es eine Fabrik, aus der heraus der Widerstand einer bereits besetzten Stadt, eines ganzen Volkes geleistet wird. Diese Fabrik in Mariupol heisst «Azovstal».

Mariupol wurde durch Putins Truppen zu 90% besetzt, was im konkreten Fall heisst: Zerstört. Wieder bleibt nur ein Flecken nicht erobert. Und wie die Traktorenfabrik ««Dscherschinski» ist auch «Azovstal» keine einzelne Fabrik, sondern ein ganzer Industriekomplex. https://en.wikipedia.org/wiki/Azovstal_iron_and_steel_works)

Und weil auch diese Fabrik zu Sowjetzeiten gebaut wurde, existiert dort – wie damals in Stalingrad – im Untergrund ein grosses Netz an unterirdischen Gängen.

Diese bis sechs Stockwerke tief reichenden Tunnels wurden während des kalten Krieges gebaut und sollten den 40’000 ukrainischen Arbeitern des Werkes Schutz bieten im Falle eines Atombomben-Angriffs. (Illustration: John Lawson).

Diese Tunnels sind der letzte Rückzugsort der Verteidiger von Mariupol.

AKTUELLER STAND DER KÄMPFE

In den unterirdischen Gängen von Azovstal wurden letzte Woche noch 2’000 Soldaten der ukrainischen Armee, von Kämpfer des Asow-Regiments und der internationalen Brigaden vermutet. Mit ihnen lebten vermutlich mehrere hundert Zivilisten.

Nach über 60 Tagen Belagerung haben sie kaum noch Wasser, Nahrung und Medikamente. https://www.rnd.de/…/stahlwerk-azovstal-in-mariupol…Am Samstag konnten erstmals 20 Zivilisten die Anlage verlassen und am Sonntag weitere 100 Personen, die nicht kämpften. (https://www.facebook.com/mario.aldrovandi/posts/7508140175925373). Kaum war diese Evakuierung geschehen, ging das heftige Bombardement durch die Russen weiter.

Eine der evakuierten Personen ist die 70-jährige Valentina Sytnykova. Reuters berichtet: (https://www.reuters.com/…/ukraine-awaits-arrival…/) «Sytnykova sagte, dass 17 andere Familien, darunter auch Kinder, bei ihr Zuflucht gefunden hatten und dass ihr Bunker um sie herum eingestürzt war, als Russland das Gebiet bombardierte.».

Mykhailo Vershynin, Leiter der Polizeistation Mariupol sagte heute: «Sie begannen, Tag und Nacht Angriffe zu fliegen. Jetzt stürmen sie das Werk an mehreren Stellen. Wir halten die Verteidigung aufrecht und schlagen zurück». (https://www.ukrinform.net/…/3473864-russian-troops…)

Aus dem Azovstal Werk meldete sich ebenfalls heute Swjatoslaw Palamar «Kalina», stellvertretender Leiter des „Asow“-Regiments per Video: «Russland begann seine Offensive auf das „Azovstal“-Werk, der ein schwerer Beschuss aus der Luft und von See vorausging. Dabei starben zwei Zivilisten und mehr als zehn wurden verletzt.» (Quelle: https://twitter.com/ukraine_world/status/1521483017423888388) Er rief dazu auf, alle Zivilisten sofort zu evakuieren. (@insider_uke)

Am Nachmittag meldete die russische Nachrichtenagentur RIA-Novosti: «Nun setzen Einheiten der russischen Armee und der Donezker Volksrepublik Artillerie und Flugzeuge ein, um neu erstellte Feuerstellungen in Azovstal zu zerstören. Unser Korrespondent berichtet vom Ort des Geschehens, dass Artilleriefeuer auf Azovstal zu hören ist und Rauchsäulen über dem Werksgelände zu sehen sind.» https://t.me/rian_ru/161517

Am 21. April hatte Putin den Angriff auf Azovstal vorerst abgeblasen und eine komplette Blockade verlangt. Sein Verteidigungsminister Schoigu sagte damals: «Es dauert drei bis vier Tage, um die Operation auf Azovstal abzuschliessen». (https://aldrovandi.net/…/ukraine-aktuell-21-4-22-1315uhr/)

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